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www.wander-mueller.de
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Wandern in
der Serra de Tramuntana:
Zwei
Alternativrouten zum GR 221:
Gipfelweg
und Küstenweg
Fotos durch Mausklick vergrößern!
Der Gipfelweg
Der Küstenweg
Der Gipfelweg
April/Mai 2013
Wie auf der
einführenden Seite beschrieben, habe ich "meinen" Weg über
möglichst viele 1.000er Gipfel erkundet und mit meinem Freund Gerd Fouquet
erwandert. Nachfolgend der Bericht in hoffentlich zum Nachwandern
geeigneter Ausführung:
Tabellarische
Übersicht
über
unsere Etappen
Tag
|
Bestiegene
Berge
|
Hm
Aufstieg
|
Hm
Abstieg
|
Übernachtung
|
|
|
|
|
Hotel in
Peguera
|
1
|
sa Bruta –
sa Mola (Moleta de Son Vic) - Puig de Garrafa
|
1450
|
1290
|
Biwak bei der
Caseta des Tramuntanal (Nähe Finca Galatzó)
|
2
|
Puig de Galatzó
|
1740
|
1230
|
Biwak am Fuß
der Serra des Puntals
|
3
|
Serra des
Puntals – Puig de sa Mola de Planicia
|
670
|
1200
|
Hotel in
Esporles
|
4
|
Sa Comuna
|
1120
|
530
|
Biwak vor dem
Refugi de Son Moragues (Refugi des Cairats)
|
5
|
Puig des Teix –
Puig des Vent – sa Galera
|
610
|
1320
|
Hotel in Sóller
|
6
|
Ruhetag
|
|
|
Hostal in
Sóller
|
7
|
Puig d'Alfàbia
– Cornador Gran
|
1280
|
390
|
Biwak in der
Schutzhütte am Cornador Gran
|
8
|
Puig de l'Ofre
– na Franquesa – sa Rateta
|
880
|
1270
|
Biwak vor dem
Refugi Tossals Verds
|
9
|
Puig de
Massanella
|
1120
|
1160
|
Kloster Lluc
|
10
|
Tomir
|
1270
|
1400
|
Kloster auf dem
Puig de Maria bei Pollença
|
|
|
10140
|
9790
|
|
Tabellarische
Übersicht
über
die bestiegenen Berge
|
Höhe
m
|
Sa
Bruta
|
281
|
Sa
Mola (Moleta de Son Vic)
|
349
|
Puig
de Garrafa
|
462
|
Puig
de Galatzó
|
1.027
|
Puntals
de Planicia
|
893
|
Puig
de sa Mola de Planicia
|
941
|
Sa
Comuna
|
704
|
Puig
des Teix
|
1.064
|
Puig
des Vent
|
1.005
|
Sa
Galera
|
908
|
Puig
d'Alfàbia
|
1.069
|
Cornador
Gran
|
956
|
Puig
de l'Ofre
|
1.093
|
Na
Franquesa
|
1.067
|
Sa
Rateta
|
1.113
|
Puig
de Massanella
|
1.365
|
Tomir
|
1.104
|
Der
Weg beginnt in Peguera (spanisch: Paguera), dem Westende des
"Teutonengrills". Jedoch, wenige Meter aus dem Ort heraus merkt man von
dem ganzen Trubel nichts mehr. Er führt bis nach Pollença.
Veranschlagt
hatte ich für diese Tour drei Wochen. Die reine Wanderzeit
bezifferte ich auf etwa 10 Tage. Aber ich wollte genügend
Puffertage haben. Also buchte ich Linienflüge für den 24.
April und den 15. Mai 2013 und das uns noch unbekannte Hotel Morlans
in Peguera. Zum Flughafen Frankfurt kommt man recht einfach mit dem
Zug. Vom Flughafen Palma zum Hotel buchte ich einen Transfer mit der
Firma resorthoppa.de. Die erste Sorge war, ob das alles klappt, vor
allem der Transfer auf Mallorca. Nun, es hat funktioniert, nur die
versprochene maximale Transferzeit zum Hotel wurde etwas
überschritten. So kamen wir kurz vor 20:30 Uhr gerade noch
rechtzeitig zum Abendessen an.
Zwei
Nächte hatten wir im Morlans gebucht, um uns noch zu
akklimatisieren bevor es losging. Der Wetterbericht für die
nächsten Tage war jedoch so schlecht, dass wir drei Tage
verlängerten. Wir mussten zwar umziehen, aber das war bei
unserem geringen Gepäck kein Problem. Die weitere Vorhersage
versprach aber erst ab Dienstag schönes Wetter, sodass wir
nochmals einen Tag dranhingen. Zwischendurch schien auch mal die
Sonne, sodass wir zwei Trainigstouren unternehmen konnten, also nicht
nur im Hotel rumsitzen bzw. -liegen mussten.
Jetzt
schon erwies es sich als goldrichtig, dass ich genügend
Puffertage einkalkuliert hatte. Hätte ich für die Tour nur
zwei Wochen veranschlagt, wäre unser Unternehmen von vornherein
schon gescheitert gewesen, oder wir hätten trotz des schlechten
Wetters loswandern müssen. Das wäre sicherlich nicht gut
gegangen, denn es gab sintflutartige Regenfälle, die unsere
Moral vor allem beim Biwakieren bald untergraben hätten.
Außerdem ist das Wandern auf Mallorca bei Regen wegen des
Steinschlags gefährlich. Um es vorweg zu sagen, ab Dienstag gab
es nur noch schönes Wetter. Der erste Regen kam an unserem
Abreisetag. Was hatten wir ein Glück!
Das
Hotel ist eher klein, was uns sehr recht war. Die Auswahl am Buffet
ist nicht groß, aber mit der Qualität waren wir sehr
zufrieden. Auch das freundliche Personal ist sehr angenehm. Ich
denke, ich war nicht das letzte Mal dort. An unserem Abreisetag waren
wir schon früh, vor 8:00 Uhr, beim Frühstück, um uns
nochmal richtig satt zu essen. Eine Stunde später starteten wir
voller Spannung, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde.
Eine kleine Anekdote am Rande: Beim Auschecken mit unseren
geschulterten Rucksäcken fragte uns die Dame an der Rezeption,
wo wir unsere Koffer hätten. Ich schmunzelte und zeigte mit dem
Daumen nach hinten. Ja, solche Touristen sind schon ungewöhnlich.
1.
Wandertag
Peguera
– sa Bruta – sa Mola – Puig de Garrafa – es
Capdellà – Caseta des Tramuntanal
Da
unser Hotel am Ostende des Ortes liegt, wanderten wir zunächst
durch die „Flaniermeile“ Bulevar nach Westen bis zum
Kreisel, von dort die Carrer de la Talaia
(spanisch: Calle Atalaya) aufwärts. Prompt bin ich weiter oben
eine falsche Straße gegangen, sodass wir zunächst auf
einem anderen als geplanten Weg Richtung unseres ersten Berges, sa
Bruta, wanderten. Das war mal wieder typisch Alwin; gleich zu Beginn
einen Fehler machen. Die Beschreibung des richtigen Weges lautet
folgendermaßen: Die C. de la
Llimonera und die C. del Bosc lässt man links liegen, folgt der
C. Dr. Noe, der C. del Tamarinde, der C. Bellavista und der C. del
Baladre. Nach mehreren Kehren kommt man an der Terrassenhaussiedlung
Monte Esmeralda vorbei. Am Wendehammer hält man sich geradeaus,
hat anfangs noch einen betonierten Fußgängerweg zur
Rechten, um dann auf einem steinigen Forstweg weiter zu
wandern.Natürlich werde ich nicht den ganzen Weg detailliert
beschreiben. Das kann ich auch gar nicht. Aber zum Einstieg eine
Hilfe ist nicht verkehrt. Oft ist das Schwierigste, den Einstieg zu
finden, was sicherlich allen bekannt ist.
Noch
ein paar Worte zur Flora: Der lichte Wald besteht in den niedrigeren Regionen aus Aleppokiefern
mit viel Macchia, wie Zistrosen, Heidekraut, Rosmarin, Lavendel etc.
Der sehr häufige, und somit auch hier anzutreffende Krummstab
ist keine Orchidee, sondern ein Aronstabgewächs. Weiter oben
gesellt sich Affodill hinzu. Die Kiefern sind die am meisten
verbreiteten Bäume auf Mallorca; Pinien gibt es nur vereinzelt,
und zwar die Schirmpinien mit ihrer schönen ausladenden Krone.
Die Steineichenwälder wurden wegen des Einschlags zur
Holzkohlengewinnung stark dezimiert. Daher findet man heute auch
Kohlenmeilerplätze (Sitjas) in Kiefernwäldern, da die
schnellwachsende Kiefer das Terrain erobert hat (Siehe
www.wander-mueller.de/mallorca-allgemein.html).
Aber es gibt immer noch ausgedehnte Steineichenwälder, die mir
viel besser als die Kiefernwälder gefallen. In den Bergen
Mallorcas mit den vielen Felsen und Steinen machen diese meist
lichten Wälder einen mystischen Eindruck auf mich.
Wir
kamen an der Ruine eines Köhlerhauses vorbei. Normalerweise
wohnten die Köhler in einer Barraca, einer einfachsten winzigen
Hütte mit einem Dach aus Zweigen und Schneidegras. Der Köhler
hier wohnte luxuriös in einem Haus. Nun ging es steiler bergan.
Es gibt mehrere Pfade mit Steinmännchen. Man darf sich nicht zu
weit rechts halten, sonst kommt man direkt zum Coll de s'Aleman. Ein
Felsplateau ist ein Orientierungspunkt, denn auf dieses muss man
zugehen. Dahinter lugt hinter Bäumen in etwa 100 Metern
Entfernung der Felsklotz hervor, der den Gipfel der Sa Bruta
(Drachenkopf) krönt. Wir wanderten direkt auf diesen zu,
umgingen eine Felsbarriere links, hielten uns am Fuß des
Felsstocks rechts, dann links schwenkend erreichten wir mit leichter
Kletterei auf einer ausgesetzten Felsrampe das Gipfelplateau.
Das
Berglein ist nur 281 Meter hoch, bietet aber einen phantastischen
Panoramablick. Im Norden hinter der Finca Son Fortuny steigt die Rote
Wand der Garrafa an. Weiter rechts erhebt sich die Moleta de Son Vic
(sa Mola). Dazwischen, weiter entfernt, erblickt man den
zweihöckrigen Gipfel des Esclop und rechts daneben die Spitze
des Galatzó. Vor der Moleta sieht man das viereckige
Wasserbecken auf dem Coll de s'Aleman. Weiter rechts liegt Calvià
mit seiner stattlichen Kirche. Im Westen ist vor dem Höhenzug
des Puig d'en Ric der Promi-Ort Camp de Mar zu sehen. Davor schiebt
sich das Cap Andritxol ins Meer.
Die
Rote Wand der Garrafa vom Drachenkopf (sa Bruta) aus gesehen.
Im
Vordergrund die Finca Son Fortuny
|
Blick
vom Puig de Garrafa auf Peguera. Im Hintergrund links Santa Ponça
mit den Malgrats-Inseln
|
Auch
die wilden Ziegen lieben diesen Gipfel, was ihre zahlreichen
Hinterlassenschaften beweisen. Nun sind wir fast in der Direttissima
an vielen Felsen vorbei einen Trampelpfad zum Coll de s'Aleman
abgestiegen. Den hier links abzweigenden Weg zierte früher ein
Verbotsschild: Son Fortuny - Prohibido el Paso. Der Besitzer versucht
angeblich, die Wanderer mit einem Luftgewehr zu verscheuchen. Das
Schild fehlte, zur Finca sollte man trotzdem nicht hinuntergehen. Der
Weg zum Gipfel der sa Mola führt weiter rechts zunächst
hinunter bis zu einem Ackerland mit Olivenbäumen. Da gelangt man
links auch zur Finca, aber unser Weg führte rechts hinauf über
Terrassen in den Wald hinein. Rechts erblickten wir einen alten
Kalkbrennofen.
Nach einer großen Links- und einer Rechtskehre liegt zur
Rechten eine noch recht gut erhaltene Sitja mit der Ruine einer
Köhlerhütte (Barraca).
Viele
alte Saumpfade, gepflasterte, oft mauergestützte Karrenwege,
durchziehen die Serra de Tramuntana, denn die Wälder wurden von
Köhlern, Kalkbrennern und Viehzüchtern genutzt,
Landwirtschaft wurde auf Trockenmauerterrassen bis hoch in die Berge
betrieben, und in noch höheren Lagen waren die Nevater,
die Schneesammler, unterwegs. All diese Leute brauchten Wege, um ihre
Ware ins Tal befördern zu können.
An
einer Gabelung wandten wir uns nach rechts und erreichten bald das
Gipfelplateau, das nach Osten immer schmaler wird. Auf dem Felsgipfel
der Moleta genossen wir wieder eine herrliche Aussicht, die
weitgehend identisch ist mit der von der Sa Bruta.
Der
Weg auf diesen Gipfel ist mit roten Pfeilen an Felsen markiert. Aber
es hat jemand, sicherlich der Eigentümer, versucht diese
wegzumeißeln, was nur halbwegs gelungen ist, sodass man sie
noch gut erkennen kann. Da musste ich an die Worte eines Wanderers
denken, der von einem Mann darauf hingewiesen wurde, dass er hier
nicht wandern dürfe, da es Privateigentum sei. Leider werden die
Wandermöglichkeiten immer mehr beschränkt.
Eine
Überschreitung dieses Berges ist nicht möglich. Wir mussten
also ein Stück zurückgehen, dann rechts einen Pfad
hinunter, der zu einer Hausruine führt. Diese ließen wir
links liegen, ebenso einen Linksabzweig und wanderten weiter hinunter
auf eine Hochspannungsleitung zu. Vor einem Steilhang geht der Pfad
in einer Linkskurve in einen Karrenweg über und windet sich über
Serpentinen zu Tal, vorbei an einem recht großen alten
Kalkbrennofen. Am Col de Garrafa nahmen wir den Fahrweg, der an der
Roten Wand am nächsten vorbeiführt, also den geradeaus
weiterführenden. Zwei steile Rechtsabzweige ließen wir
liegen. Am zweiten fällt ein Kalkbrennofen auf, der nicht wie
gewöhnlich mit einem schmalen Zugang zur Feuerstelle in die Erde
gegraben, sondern an der Vorderseite hoch aufgemauert wurde.
Kurz
vor dem Coll Andritxol stießen wir auf ein mir bisher
unbekanntes Tor, das man aufgrund eines Zaunes nicht umgehen kann.
Vom Überklettern des Tores nahmen wir Abstand, weil es total
verrostet war. Das war ein Fehler, wie sich später
herausstellte. Man sollte drüberklettern, denn am nächsten
mir bekannten Tor kann man recht leicht außen herumgehen.
Einige Meter dahinter führt dann rechts der allerdings leicht zu
übersehende steile Pfad zur Garrafa hinauf. Aber Steinmännchen
und ein auf privates Jagdgebiet hinweisendes Schild weisen den Weg.
Der Pfad hört jedoch auf, und es geht weglos über Felsen,
von Steinmännchen geleitet, hinauf. Allerdings weiß ich
nicht, wie weit der Zaun rechts vom Weg reicht. Man kann aber auf dem
Fahrweg bis zu einem Wasserwerk weitergehen und dahinter den
Normalweg durch die Coma (Talsohle) de sa Teia zur Garrafa
aufsteigen.
Bereits
zu Hause hatte ich Gerd darauf hingewiesen, dass unsere Wanderung
allein schon wegen der möglicherweise unpassierbaren Zäune
ein Abenteuer werden kann. Dass wir schon am ersten Tag mit diesem
Problem konfrontiert werden würden, damit hatte ich nicht
gerechnet. Das ist ärgerlich. Wenn immer mehr Wege gesperrt
werden, kann man leicht die Lust verlieren, auf Mallorca zu wandern.
Wir
befanden uns ja innerhalb des gesperrten Geländes. Das
Verbotsschild hängt auf der anderen Seite des Tores. Wir kamen
also praktisch von hinten und wurden am Verlassen dieses Geländes
gehindert. Das ist nicht die Absicht der Eigentümer. Sie wollen
die Leute ja nicht einsperren, sondern aussperren. Dass einige wenige
Wanderer von der anderen Seite kommen und im schlimmsten Fall wieder
umkehren müssen, scheint sie nicht zu stören.
Blick
vom Puig de Garrafa auf Port d'Andratx
|
Blick
vom Puig de Garrafa auf Andratx. Im Hintergrund Mitte die
Naturschutzinsel sa Dragonera
|
Doch
zurück zu unserem Fehler. Wir glaubten, wenn wir rechts vom Zaun
durch den Wald stapfen, müssen wir auf den vorerwähnten
Pfad stoßen. Das stimmt auch in der Theorie. Wir hatten den
Pfad bzw. „weglosen Weg“ allerdings übersehen. Als
wir endlich auf einen Pfad stießen, wähnten wir uns
richtig zu sein und stiegen auf. Aber wir landeten an einer
Kletter-Felswand. Der Pfad führte wieder hinunter, und wir
folgten ihm, um schließlich auch auf dem Normalweg zu landen
und auf diesem aufzusteigen. Es ist ein mühsamer Weg über
viel Geröll in der Talsohle. Endlich auf dem Plateau der Garaffa
angekommen, erblickt man den Gipfel, zu erkennen an dem
Feuerwachtturm der staatlichen Naturschutzbehörde ICONA wegen
der Waldbrandgefahr. Auf einem ausgetretenen Pfad, zuletzt über
ein paar Felsen, erreichten wir den Gipfel. Der Rundblick ist
wiederum phantastisch. Das gewaltige Esclop-Massiv liegt sehr nahe,
rechts dahinter ragt der spitze Gipfel des Galatzó heraus.
Wir
lagen bestens in der Zeit, es war erst etwa 15:00 Uhr, sodass wir uns
eine stressfreie Mittagspause gönnen konnten. Dann stiegen wir
hinunter zu einem Sattel, von dem links ein Weg hinunterführt.
Wir gingen jedoch geradeaus weiter auf dem schmaler werdenden
Plateau. An einer Stelle, an der der Pfad etwas abwärts
halbrechts weiterführt, waren wir nur ca. 20 m vom linken
Abgrund entfernt. Dort lohnt ein Blick hinunter. Kurz dahinter liegt
links die enge Mündung einer Höhle, in die rechts und links
eines Felsklotzes senkrechte Abgänge hineinführen.
Bald
danach erreichten wir eine Trockenmauer an einem Felsen zur Linken,
die auch mit einem neuen Zaun versehen ist, den man aber übersteigen
kann. Gleich dahinter führt links ein Karrenweg nach Andratx
hinunter. Wir mussten jedoch nach rechts absteigen. Wir gingen also
zunächst noch geradeaus weiter. Wir ließen einen Felskopf
rechts liegen und befanden uns plötzlich auf einem
mauergestützten Weg. Nun erblickten wir vor einem weiteren
Felskopf, der die Garrafa abschließt, rechts einen Zaun, durch
den wir in einer Lücke hindurchgingen.
Bis
wir wieder auf einen Weg stießen, ging es abenteuerlich
hinunter. Ich hatte mehrere Möglichkeiten probiert und hoffte,
die einfachste Variante gefunden zu haben: 10 Schritte weglos
hinunter im rechten Winkel zum Zaun. Links ab auf undeutlichen
Trampelpfad. Der Pfad verbreitert sich, ist grasähnlich
bewachsen mit einem schmalen Trampelpfad in der Mitte. Direkt davor
rechts ab. Dort wo das Schneidegras dichter wird, links ab auf eine
Terrasse oberhalb einer Trockenmauer. An deren Ende wieder rechts
hinunter. Dann muss man schauen, wo man am besten hinunterkommt.
Wichtig ist, dass man die Senke mit dem fast undurchdringlichen
Schneidegras rechts liegen lässt. Es folgt ein steiniges
abschüssiges Feld, das hauptsächlich mit Aphodill bewachsen
ist. Da kann man gut absteigen. Das Aphodillfeld wird steiler, aber
immer noch da gehen. Man nähert sich in spitzem Winkel der
Senke, der Aphodill-Bewuchs endet, Krummstab dominiert. An einer
niedrigen Trockenmauer steil rechts hinunter in die Senke. Gleich
wieder links und rechts hinunter am Rand der stark bewachsenen Senke.
Eine hohe Trockenmauer links umgehen und auf Fels und Stein am linken
Rand der Senke weiter. Damit umgeht man auch die Trockenmauern. Man
erkennt in der Senke einen von Moos bewachsenen Platz. Auf den
zugehen, aber rechts liegen lassen, und schon stößt man
auf einen Fahrweg, der links an einem Felsen entlangführt.
Zwischendurch
bietet sich ein schöner Blick auf es Capdellà. Dahinter
liegt Calvià mit der imposanten Kirche vor der Serra de Na
Burguesa. In deren Verlängerung nach links erhebt sich eine
bewaldete gleichmäßige Bergkuppe, die Bauça. Links
im Tal steht eine Finca, an der wir vorbeikamen.
Nach
einem kurzen Wegstück trafen wir zur Linken auf einen
Ziehbrunnen. Der ist privat, aber bei Bedarf würde ich es mir
erlauben, da Wasser zu schöpfen. Dann mussten wir ein Tor mit
zwei Wagenrädern passieren, indem wir den Zaun zur Rechten durch
Hochschieben einer Drahtschlinge öffneten. Und wieder ein
Verbotsschild in der Gegenrichtung. Ein weiteres Tor öffneten
wir durch Hochheben auf der rechten Seite. Einen Linksabzweig
ignorierten wir. Nach einer Hausruine bogen wir rechts ab auf einen
weiteren Fahrweg, der den Torrent d'es Gorg entlangführt. Der
Fahrweg endet an einem Gehöft zur Linken. Wir gingen am rechten
Rand eines Ackers entlang Richtung Wald und dann nicht den Fahrweg
rechts hoch, sondern einen Pfad direkt links neben dem Fahrweg
geradeaus, der nach wenigen Metern in einen hauptsächlich mit
Schneidegras ziemlich zugewachsenen Pfad mündet. Hier tauchen
Steinmännchen und Pfeile auf, die uns lange Zeit den Weg wiesen.
An einem Wasserreservoir gingen wir auf breiterem Fahrweg rechts. Ein
Tor mussten wir rechts umgehen.Schließlich gelangten wir zu
einem Parkplatz am südlichen Ende des Nachtigallentals. Ein
Schild weist geradeaus den Weg nach Peguera, links den Weg nach Es
Capdellà. Wir wanderten links auf breitem Fahrweg mit einigen
Häusern zu beiden Seiten bis wir die MA 1031 erreichten. Leider
muss man etwa 750 m nach rechts auf der Landstraße gehen. Im
Ort gibt es leider keine Übernachtungsmöglichkeit. Im
Supermarkt sa Botiga d'en Lluis
im Zentrum in der Calle de Major kauften wir Proviant und in der Nähe
in der Bar Nou ließen wir uns ein Bier schmecken und genossen
unser Abendessen, auf das wir jedoch bis 19:00 Uhr warten mussten.
Frisch
gestärkt gingen wir ein Stück zurück und nahmen den
rechten Abzweig zur Finca Galatzó. Nun mussten wir uns
entscheiden, wo wir biwakieren wollten. Die Finca Galatzó
wurde zwar von der Regierung aufgekauft und ist öffentlich, aber
ein Refugi soll dort erst eingerichtet werden. Bis jetzt gibt es nur
ein Informationszentrum mit Tagungsräumen (Info). Direkt an der Finca
übernachten? Wir entschieden uns für die Caseta des
Tramuntanal und zweigten nach links ab. Wie erwartet, war sie
geschlossen, aber wir konnten dort ungestört die Nacht
verbringen. Gar nicht leicht erwies sich die Suche nach einem
geeigneten Plätzchen. Der dazu gehörende Rastplatz ist sehr
steinig. Ich überlegte schon, auf einem der Tische zu schlafen.
Aber da meine Luftmatratze ziemlich glatt ist, hatte ich Bedenken,
runterrutschen zu können. Wir entschieden uns für eine
Stelle unter einem Baum direkt neben dem Haus.
Blick
vom Puig de Garrafa nach
Norden auf den Puig de Galatzó
(rechts) und die Mola de s'Esclop
|
Auch
das gibt’s in der Tramuntana: üppige Blumenwiese
|
2.
Wandertag
Caseta
des Tramuntanal – ses Planes – Puig de Galatzó –
Font de Dalt – Serra des Puntals
Wie
erwartet, hatten wir nicht gut geschlafen. Natürlich verrutschte
ich mit meinem Schlafsack auf der Matratze und diese wiederum
rutschte von der Rettungsdecke runter, die ich untergelegt hatte. Da
wir beschlossen hatten, keinen Kocher mitzunehmen, gab's zum
Frühstück nur kaltes Wasser und Brot mit Hartkäse und
-wurst und ein wenig Obst. Uns erwartete ein harter Tag, denn wir
wussten, dass wir erst am nächsten Tag in die Zivilisation
kommen würden. Da es auf dem ganzen Weg dieses Tages nur eine
Quelle gibt, quälte uns die bange Frage, ob diese schüttet.
Was tun, wenn nicht? Ohne Wasser, unmöglich. Umkehren? Wir
mussten mit allem rechnen. Aber wir verdrängten die Gedanken und
wollten einfach abwarten.
Als
wir wieder in die Gänge gekommen waren, lief's ganz gut. Wir
gingen zurück bis zum gestrigen Abzweig, dann ein Stück
Richtung Finca und folgten nach rechts und gleich wieder links dem
Schild ses Planes. Das ist eine Hochebene, zu der ein breiter
schottriger Weg führt. Aber der Blick ins fruchtbare Tal des
Torrent de Galatzó mit seinen Mandelbäumen, Olivenhainen
und Orangenplantagen ist wunderschön. Gut zu sehen sind auch die
historischen Wassermühlen.
Im Norden erheben sich die beiden Gipfel der Mola de s'Esclop. Ab
ses Planes wird’s abenteuerlich, zunächst auf einem fast
gänzlich von Dissgras und anderem Gestrüpp zugewachsenen
Pfad, dann folgen teils weglos, teils auf einer Wegspur nahezu 600 Hm
Kraxelei.
Hier
der Versuch einer Wegbeschreibung: Rechts am letzten Baum der Ebene
weist ein Pfeil den Weg geradeaus weiter. Der Pfad verzweigt sich,
führt aber wieder zusammen. Links stehen zwei Hausruinen. Dann
gehen wir, uns rechtshaltend, hinunter in eine Senke und machen einen
Linksbogen. Zwischen zwei Kiefern auf einer Mauer erblicken wir ein
Steinmännchen. Hinter dem rechten Haus zieht sich eine weitere
Senke nach rechts ein Stück den Hang hoch, die wir in einem
Linksbogen umrunden. Am Steinmännchen angekommen, sehen wir
links daneben auf einem Felsen einen grünen Strich, den ich als
richtungweisend ansehe. Wir gehen also auf der Mauer weiter. Dort wo
die Mauer eine Linkskurve macht, erblicken wir geradeaus ein
Steinmännchen. Dahinter rechts ab zum nächsten
Steinmännchen auf einer weiteren Mauer. Weiter hoch, den blauen
Punkten auf Steinen nachgehen. Eine einsame Kiefer lassen wir rechts
liegen. Eine weitere Senke lassen wir zunächst links liegen und
gehen auf ein Steinmännchen auf einem Felsen zu und auf eines
auf einem Baumstumpf. Bis jetzt war noch alles wenig steil.
Wir
queren die Senke, wo sie kaum noch Vertiefung hat, und gehen
geradeaus den Hang hoch. Wir treffen auf einen gelben Pfeil. Dann
sind wir aus dem hohen Dissgras heraus und erkennen besser die
Steinmännchen. Links unter uns ist ein mauergestütztes
Pflaster zu sehen. Hierher muss es wohl einen Saumpfad gegeben haben.
Nun gehen wir die Direttissima auf den Galatzó-Gipfel zu, gut
mit Steinmännchen markiert. Natürlich erblickt man nicht
immer gleich vom letzten das nächste Steinmännchen; da muss
man schon ein paar Meter weitergehen und Ausschau halten.
Ab
etwa 700 Hm wird das Gelände steiler. Da muss man schon auch mal
die Hände zu Hilfe nehmen. Linkerhand wieder eine Senke mit
steil abfallender Felswand. Die Steinmännchen weisen uns nun
etwas nach rechts. Vom Kamm haben wir einen grandiosen Blick auf die
andere Seite. Wir gehen links unterhalb vom Kamm, lassen den
Felsklotz direkt vor uns rechts liegen. Dann wechseln wir auf die
rechte Seite und stellen fest, dass der vermeintliche Gipfel, auf den
wir zugestrebt sind, nur ein Vorgipfel ist. Der Hauptgipfel trägt
eine Säule, auf die wir nun direkt zugehen.
Soweit
meine Beschreibung von einer Vortour, die uns sehr behilflich war.
Verlaufen kann man sich eigentlich nicht. Man muss einfach auf den
Kamm hochsteigen. Allerdings könnte es an anderen Stellen
schwieriger sein. Wir waren recht zeitig, kurz vor zwei, auf dem
Gipfel, der, wie wir, einen Massenansturm vom Normalweg her ertragen
musste. Wenigstens kamen wir so beide aufs Gipfelfoto. Die
Picknickpause mit ausgestreckten Beinen in der herrlichen Sonne tat
unseren müden Gliedern gut. Die heraufziehenden Nebelschwaden,
die in den Bergen gefährlich werden können, erwiesen sich
als harmlos, denn sie lösten sich am Gipfelgrat wieder auf.
Die
Mola de s'Esclop vom Weg zum Galatzó-Gipfel aus gesehen
|
Auf
dem Gipfel des Galatzós
|
Doch
nun folgte ein langer Abstieg. Zunächst die Galatzó-Normalroute
nach Norden hinunter bis zum rechten Abzweig zur Font (Quelle) des
Pi, von wo aus die Massen gestartet waren. Auch hier ist leichte
Kletterei angesagt, dennoch für manche so schwer, dass sie (beim
Aufstieg) das Handtuch werfen. Weiter geht’s auf steinigem Weg,
der sich für meine Begriffe sehr hinzog, zum Pas de na Sabatera.
Nun zweigten wir, immer noch auf markiertem Wanderweg, rechts ab.
Doch nach gut einem Kilometer mussten wir aufpassen, dass wir den Weg
zur Quelle Font de Dalt nicht verfehlen. An einem Weg zeigten
Steinmännchen nach rechts, aber es gab keinen Wegweiser, obwohl
die Quelle am Pas de na Sabatera ausgeschildert war. Der Sache trauten
wir nicht. Einige Meter weiter, das Schild. Gut, dass wir nicht schon
vorher abgebogen waren, dachten wir. Aber dieser Weg verlor sich. Ob
die Steinmännchen doch recht hatten? Wir stiegen rechts hoch,
und siehe da, der Steinmännchenweg tauchte auf und machte den
Eindruck, der richtige zu sein. Aber sicher waren wir uns nicht. Die
Quelle konnte nicht mehr weit weg sein. Also würden wir ja bald
merken, was Sache ist. Es wurde feuchter in diesem Nordhang. Das
steigerte in uns die Hoffnung, Wasser zu finden. Und da, plötzlich
die Quelle mit einem langen Trog voll Wasser. Welch eine
Erleichterung in doppelter Hinsicht! Flasche hingehalten und dann
erst mal getrunken, wieder und immer wieder, gegen den vorhandenen
Durst und gegen den, der noch kommt, denn unsere Flaschenfüllung
(drei Liter) musste noch den ganzen nächsten Tag reichen. Ich
hatte zwar noch einen Ortlieb-Wassersack dabei, aber den wollte ich
wegen des Gewichts nur im äußersten Notfall verwenden. Es
war schon halb sechs, es kühlte sich bereits ab, so dass wir
davon ausgingen, heute nicht mehr viel trinken zu müssen. Doch
wir hatten noch ein ordentliches Wegstück vor uns, denn wir
wollten ja noch die Serra des Puntals besteigen.
Font
de Dalt
|
Biwak
am Fuße der Serra des Puntals
|
Forschen
Schrittes marschierten wir los. Ein schöner Pfad mit weichem
Boden in dichtem Wald überraschte uns. Herrlich! Wir fühlten
uns fast wie zu Hause im Pfälzerwald. So schöne Wege gibt
es also auf Mallorca. Nur kaum einer kennt sie. Auch ich kannte ihn
noch nicht. Bis auf ganz wenige Ausnahmen war ich alle Wege
vorgewandert. Diesen jedoch nicht. Selbstredend, dass uns hier kein
Mensch begegnete. Später verbreiterte sich der Pfad zu einem
Fahrweg. Den Pfad aber, der linkerhand zur Serra des Puntals
abzweigt, kannte ich. Ich wusste, dass er mit Steinmännchen und
roter Farbe markiert ist. Also nach dem Coll d'Estellencs einfach nur
aufpassen. Das klappte. Ein schöner, teils mit viel Dissgras
gesäumter Pfad führte uns zum Fuße der Serra. Aber
das i-Tüpfelchen des heutigen Tages war für uns noch der
Aufstieg, um auf der Hochebene zu übernachten. Doch das ging
gewaltig in die Hose. Ein schwieriges Kletterstück ist beim
Aufstieg zu überwinden. Doch ich fand den Einstieg nicht. An
einem großen umgestürzten Baum machten wir halt. Bei
meiner Vortour vor zwei Jahren bin ich an diesem Baum nicht
vorbeigekommen, da war ich mir sicher. Also musste die
Einstiegsstelle davor sein. Wir suchten und suchten, vergebens. Die
Suche war auch deshalb so schwierig, weil man nicht direkt am Fuß
des Felsriegels entlanggehen kann, sondern nur weiter unten. Um also
eine Stelle zu erkunden, mussten wir jedes Mal erst etwa 20 bis 30 Hm
einen steilen erdenen Hang hinaufsteigen.
Umkehren?
Bereits am zweiten Tag schlug unser Unternehmen fehl, hätte ich
berichten müssen. Undenkbar! Umkehren hätten wir sowieso
erst am nächsten Tag gekonnt. Also schlugen wir unser Biwak auf
einer Sitja auf. Eigentlich hätte ich todmüde sein müssen.
Aber offenbar war mein Adrenalinspiegel derart gestiegen, dass ich
keine Ruhe fand, keinen Hunger hatte und einfach weitersuchen musste.
Rauf und runter (Das hat sich auch in der Anzahl der Höhenmeter
in meiner obigen Tabelle niedergeschlagen). Kein Erfolg! An einer
Mauer, die an dem Felsriegel abschloss, kletterte ich hoch. Immer
weiter, bis ich, eigentlich ungewollt, auf dem Gipfel der Puntals de
Planicia (893 m) stand. Von da kommt man allerdings nicht weiter.
Unüberwindbare Tiefen mit steilen Felsen liegen dazwischen. Aber
ich konnte dank des Überblicks von diesem Gipfel leicht
erkennen, dass der Einstieg zur Hochebene viel weiter hinter dem Baum sein
muss. Der Baum, schoss es mir durch den Kopf. Vielleicht ist der erst
nach meiner Vortour umgestürzt. An dem müssen wir
vorbeigehen und weitersuchen, das ist unsere letzte Chance! Mit
diesem Gedanken schloss ich die Suche ab, kehrte zu Gerd zurück
und berichtete ihm. Wir legten uns schlafen.
3.
Wandertag
Serra
des Puntals – Puig de sa Mola de Planicia -Esporles
Wieder
hatte ich eine sehr unruhige Nacht. Unzählige Male musste ich
hochrobben, weil ich samt Matratze runtergerutscht war. Auf dem Foto
oben rechts, das ich am Morgen schoss, erkennt man schön die
weggerutschte Matratze. Frühstück wie gestern, und los
ging's. Die Hoffnung, nun doch den Einstieg zu finden, beflügelte
uns. Vorbei an dem verwunschenen Baum, und siehe da, Steinmännchen
führten uns hoch zum Fels. Noch überraschender war, rote
Pfeile vorzufinden. Das ist der Einstieg, jubelte ich. Wir kletterten
hoch, wobei die größte Schwierigkeit unsere großen
Rucksäcke waren. Ständig blieb man irgendwo hängen.
Die Kletterstelle war ganz schön hoch, aber endlich kamen wir
erleichtert auf der Serra an.
Aufstieg
zur Serra des Puntals
|
Blick
von der Serra auf den Puig
de Galatzó (links) und die
Mola de s'Esclop
|
Jedoch,
das war nicht „mein“ Einstieg. Die Stelle, die ich
erkundet hatte, war eine andere. Sie erforderte nur eine kurze
Kletterei, war aber aufgrund eines in die zu passierende Spalte
gerutschten riesigen Felsbrockens viel gefährlicher. Ich stand
vor einem Rätsel. Hatte man vielleicht die Steinmännchen
hier entfernt und die andere Einstiegsmöglichkeit markiert?
Hatten wir deshalb die Stelle nicht gefunden? Das zu enträtseln
hatten wir weder Zeit noch Lust. Wir waren oben und es konnte
weitergehen. Das war die Hauptsache. Wunderbare Fernblicke boten sich
uns. Eine mystische Landschaft im lichten Steineichenwald, wie man
sie auch an anderen Stellen Mallorcas fernab vom
Wandertouristenrummel vorfindet, empfing uns. Wir entdeckten gleich
drei Sitjas dicht beieinander (siehe Foto unten links). Da war es
kein Wunder, hier auch einen alten Saumpfad bzw. Karrenweg zu
entdecken. Diesem folgten wir Richtung Nordosten, soweit er noch zu erkennen war. Wenn
wir ihn verloren hatten, tauchte er bald danach wieder auf.
Ich
sagte zu Gerd: „Heute Nacht schlafe ich im Hotel“, denn
wir wollten ja Esporles erreichen. Nicht noch eine dritte Nacht im
Biwak, außer wir würden überhaupt kein Bett mehr
finden. Da Gerd ebenso dachte, rief ich noch von hier aus das Hostal
de Esporles an. Aber leider, nichts mehr frei. Wir hätten einen
Tag früher anrufen sollen. Aber das ist so eine Sache, wenn man
solche Wege geht. Man kann nur schwer abschätzen, wie weit man
kommt. Nun, wir waren uns einig, ein Hotel zu suchen, egal was es
kostet.
Am
Ende der Serra stießen wir auf einen Querweg, den ich
eigentlich hatte links gehen wollen. Aber irrtümlicherweise
schlug ich den Weg nach rechts ein. Gleich danach an der nächsten
Gabelung gingen wir links. So kamen wir statt an der linken an der
rechten Seite des Puig de sa Mola de Planicia (941 m) heraus, was
mich sehr wunderte, da ich meinen Fehler gar nicht bemerkt hatte. Als
wir den Steinhaufen namens Gipfel erblickten, stiegen wir auf und
genossen unsere Mittagsrast in der herrlichen Sonne. Nun wollte ich
Gerd noch die etwas weiter nördlich gelegene Schutzhütte
zeigen. Aber zunächst
fanden wir sie nicht und irrten umher, auch weil Wolken aufzogen und
unsere Sicht behinderten. Endlich tauchte sie auf. Eine winzige
Hütte, in die nur 2 Personen einschließlich Rucksäcke
passen.
Nun galt es, den Weiterweg zu finden. Wir suchten und wussten schließlich
gar nicht mehr, wo wir uns genau befanden und in welche Richtung wir
zu gehen hatten. Der Kompass sollte mir dabei helfen, aber mit der
angezeigten Himmelsrichtung kam ich überhaupt nicht klar. Was
war denn da los? Sicherlich hatte ich keinen klaren Kopf mehr nach
den Anstrengungen und den fast schlaflosen Nächten. Und
garantiert zu wenig getrunken. Auch sind wir mit 69 und 71 Jahren
nicht mehr die Jüngsten. Da hinterlassen solche Strapazen
tiefere Spuren.
Mir
fiel ein, dass ich beim Hantieren mit dem Kompass die Stöcke
noch nahe bei mir hatte. Dadurch wurde die Nadel natürlich
abgelenkt. Oh Gott, wenn das so weitergeht! Um es vorweg zu nehmen:
Bis auf den letzten Tag klappte nun alles weitgehendst. Uns war klar,
wenn wir heute noch Esporles erreichen wollen, dürfen wir uns
keinen Fehler mehr erlauben, sonst droht die 3. Biwaknacht, und das
ohne genügend Wasser.
Kohlenmeilerplätze
(Sitjas) auf der Hochebene der Serra
|
Mittagsrast
auf dem Puig de sa Mola
|
Wir
erreichten den Abzweig nach Osten. Um sicher zu gehen, ließen
wir uns von GPS-Gerät und Kompass die Richtigkeit des Weges
bestätigen. Die Grundrichtung war nun Nordost. Ein schöner
und auch eindeutiger Pfad mit Steinmännchen führte uns
durch Steineichen- und Kiefernwälder. Nun sind wir einfach, ohne
auf die Karte zu schauen, diesen Weg hinuntergegangen und auf dem GR
221 gelandet. Der Weg bis Esporles kam uns wesentlich länger vor
als er ist. Da er im Ort direkt an dem besagten Hostal vorbeiführt,
beschlossen wir, nochmals nachzufragen und den englisch sprechenden
Mann zu bitten, telefonisch für uns ein Hotel zu suchen.
Tatsächlich, es gab noch ein freies Zimmer im Hotel Son
Galceran, leider etwas außerhalb nicht in unserer Richtung,
sondern auf der PM 104 Richtung Palma. Ein schönes Anwesen, weg
von der Straße in einem großen Garten. Die Dame an der
Rezeption, offenbar die Chefin, gab uns einen Preisnachlass. Es
kostete „nur“ noch 180 € mit Frühstück.
Zu
Abend essen wollten wir nicht so vornehm teuer. Also bissen wir in
den sauren Apfel, nochmals in den Ort zurückgehen zu müssen.
Nach einigen Metern sahen wir eine Bar. Da bekommen wir bestimmt auch
etwas zu essen, überlegten wir. Wir gingen hinein. Na ja, es sah
nicht gerade sehr freundlich aus. Aber das war uns egal. Eine alte
Frau informierte uns, was es zu essen gibt. Wir nickten nur, ohne
etwas verstanden zu haben und orderten Bier. Groß war die
Überraschung, als eine gut aussehende reichliche kalte Platte
serviert wurde. Auch egal, der Mensch braucht nicht unbedingt etwas
Warmes. Es schmeckte phantastisch. Das war bestimmt alles Hausmacher.
Für jeden eine Scheibe roten Schwartenmagen (oder so was
ähnliches), eine Leberwurst, eine Sobrasada (mallorquinische
Mettwurst-Spezialität), Schinken und Käse mit Brot. Es war
sättigend. Doch dann kam der zweite Gang: für jeden drei
Scheiben (Schnitzel)Fleisch und ein Spiegelei. Zusammen mit 3 Bier
kostete es trece Euro. Eigentlich wusste ich, dass trece dreizehn
heißt. Aber meine Preisschätzung war so weit von dieser
Zahl entfernt, dass ich es nicht wahrhaben wollte und an dreißig
dachte. So preiswert kann Mallorca sein.
Nach
ausgedehnten Dusch-Aktionen fielen wir ins Bett und schliefen wie die
Murmeltiere.
4.
Wandertag
Esporles
– Coll de sa Basseta – sa Comuna – Valldemossa –
Refugi de Son Moragues
Wie
neu geboren fühlten wir uns am nächsten Tag. Am feinen
Frühstücksbuffet stärkten wir uns reichlich für
den Tag. Es gab sogar frisch gepressten Orangensaft. Noch etwas
erfreuliches: Die heutige Tour wird die leichteste aller bisherigen
werden.
Bei
dieser Etappe wanderten wir ausschließlich auf dem GR 221. Eine
Alternative hatte ich nicht gefunden. Hier spielt sich einer der
mallorquinischen „Wanderwege-Witze“ ab. Bitte beachten:
Es handelt sich um den offiziellen von der Regierung geschaffenen
Weitwanderweg GR 221. Er ist innerhalb von Esporles bestens
ausgeschildert. Auch außerhalb bis zum Coll de sa Basseta gibt
es noch Schilder. Das am Coll zeigt nur die Richtung nach Esporles.
Man kann gut erkennen, dass der Wegweiser in die Gegenrichtung
entfernt wurde. Offenbar hat der Eigentümer dieses Geländes
nicht erlaubt, dass ein Schild den Weg über sein Terrain weist.
Doch es kommt noch dicker. Weiter oberhalb des Passes ist der Weg
gesperrt mittels Grenzmauer und Zaun, allerdings schon seit Jahren.
Aber wie wir hörten und im Internet nachlesen konnten, wurde der
Zaun verbessert, und am anderen Ende dieses Grundstückes ein
neuer Zaun errichtet. Man soll diese Hindernisse jedoch überwinden
können.
Zistrosen
am Weg
|
Überdachtes
Wasserbecken (Aljub) auf der Pla (Ebene) de sa Mola mit Brunnen
|
Wegen
der Zäune machten wir uns keine großen Gedanken. Jedoch
gab es eine unbeantwortete Frage bezüglich der nächsten
Übernachtung. Bekommen wir in Valldemossa ein Zimmer? Aber das
konnten wir auch ruhig auf uns zukommen lassen, denn mit dem Refugi
des Cairats unterhalb des Puig des Teix hatten wir eine
Biwakierungsmöglichkeit. Die Hütte ist zwar geschlossen,
hat aber einen überdachten Vorplatz. Und vor allem: Es gibt die
Quelle Font des Polls in der Nähe.
So
zogen wir also frohgemut los. Lange muss man auf einer asphaltierten
Straße gehen. Das ist nicht schön, aber die Landschaft und
die blühenden Sträucher am Wegesrand entschädigen. Im
Westen erhebt sich die Mola de Planicia, weiter links die Serra des
Puntals und der Galatzò. Ein Schild an einem Tor informierte
uns, dass man sich auf dem Terrain von Son Cabaspre befindet. Wir
zweigten nach rechts ab in den Cami de sa Font des Bosc. Vorbei am
vorerwähnten Coll de sa Basseta erreichten wir, geführt von
Steinmännchen und roten Punkten, die besagte Grenze. Mauer und
Zaun konnten wir tatsächlich recht einfach übertsteigen.
Die Wegführung war nicht immer eindeutig, sodass wir aufpassen
mussten. Einmal verliefen wir uns, weil wir uns auf falsche
Steinmännchen verlassen hatten.
Eine
kleine Anekdote am Rande: Wir wurden von einem jungen Spanier
überholt. Da fiel mir ein, dass das
Championsleage-Halbfinalrückspiel zwischen Bayern München
und dem 1. FC Barçelona bereits stattgefunden hatte. 4 : 0
endete das Spiel, teilte uns der Spanier mit. Wie schade, 3 : 0 zu
Hause gewonnen reichte also für die Bayern nicht. Ausgeschieden!
„No, no!“ Bayern hatte gewonnen. Der Mann gratulierte mir
zum Sieg. Ich wollte wissen, ob er Katalane ist. Er ist. Umso
bitterer für ihn.
Wir
gelangten auf die Hochebene Mola de Son Pacs, leicht zu erkennen an
dem nun ebenen Gelände. Hier muss man aufpassen, damit man den
völlig unmarkierten Linksabzweig nicht verfehlt. Der Spanier
hatte ihn zunächst verpasst, denn er überholte uns später
ein zweites Mal. Zwei alte Aljubs (überdachte Wasserbecken)
liegen links am Weg. Der eine mit einem immer noch völlig
intakten Ziehbrunnen, was Gerd ausprobiert hatte. Wir kamen über
wunderschöne Pfade am anderen Ende des Grundstückes an. Da
ist er also, der neue Zaun, der kein Hindernis mehr darstellt. Was
für wahnsinnige, durch Wandervolkes Zorn mobilisierte Kräfte
müssen da gewirkt haben, um das stabile Eisenrohr am Zaunende
vor den Felsen fast um 90° herunterzudrücken.
Vom
Coll de Sant Jordi stiegen wir teils steil in Serpentinen hinauf auf
die sa Communa (704 m), wobei sich schöne Blicke in die Ebene
vor Valldemossa boten. Auch eine Vogelfangstelle liegt am Wegesrand.
Ob die Vogelfänger wohl immer noch aktiv sind? Ich fürchte
ja. Auf wunderschönen Wegen ging's dann hinunter nach
Valldemossa, wo wir in der Carrer Uruguay herauskamen, die direkt zur
Kartause führt.
Vogelfangstelle
am Aufstieg auf
die sa Comuna
|
„Luxusbiwak“
an der Serra de Son Moragues
|
Obwohl
wir wenig Hoffnung hatten, ein Zimmer zu finden, versuchten wir es.
Der junge Mann in der Tourist-Info war wenig gewillt uns zu helfen.
Nur einen Stadtplan mit Hotelverzeichnis, den wir auch noch bezahlen
mussten, konnten wir erstehen. Tourismushochburg pur! Im Hotel es
Paris wurde unsere Zimmernachfrage fast als Scherz angesehen.
Wenigstens war der Mann so nett, ein anderes Hotel anzurufen.
Fehlanzeige!
Was
soll's? Auf zur nächsten Biwaknacht! Einkauf im Supermarkt und
Abendessen im Restaurant und auf ging's. Eigentlich hatte ich
wunderschöne Wege über die Serra de Son Moragues
ausgewählt, aber der innere Schweinehund befahl uns, den
kürzesten Weg durch das Tal westlich der Serra zu nehmen. Ein
breiter Fahrweg, aber im Gelände dieser öffentlichen Finca
gibt es erklärende Tafeln zu den Sitjas und Kalköfen, die
man hier natürlich auch vorfindet. Zunächst erreichten wir
die Quelle Font des Polls. Das Wasser fließt aus einem
Brunnenschacht in einer Rinne. In diese legte ich meine
Errungenschaften, um das Biwakieren etwas luxuriöser zu
gestalten: Zwei Dosen Bier. Noch ein steiles Stück, und wir
erreichten die Hütte, die in Refugi de Son Moragues umgetauft
wurde. Wir richteten uns unter dem Dach ein und aßen unser
Mitgebrachtes, nachdem ich mich nochmals dem Weg zur Quelle zu
unterziehen hatte. Ein wunderschöner Sonnenuntergang ließ
die Felsen der Serra in tiefrotem Licht erstrahlen. Leider störte
wieder dieser Vogel mit seinem durchdringenden unermüdlichen Ruf
unsere Nachtruhe erheblich.
Erwähnen
möchte ich noch, dass die Route zum Teix über den Reitweg des
österreichischen Erzherzogs Salvator viel schöner ist. Aber
der Weg zum Gipfel ist gesperrt. Dies wird mit der Gefahr durch
intensive Ziegenjagd begründet. Man
läuft sogar Gefahr, zurückgewiesen zu werden, ganz abgesehen
davon, dass die Leiter über die Grenzmauer nicht mehr passierbar
ist. Die Massen von Touristen, die sich über diesen Reitweg
wälzten, haben Kontigentierungen mittels des Projektes "Muntanya des
Voltor" verursacht. Siehe Mallorca-erleben.info. Die Seite www.camins-mallorca.info/ berichtet, dass der Reitweg selbst nicht gesperrt ist, sondern nur das Gebiet westlich davon.
5.
Wandertag
Refugi
de Son Moragues – Puig des Teix – Puig des Vent –
sa Galera –
Torrent de Cinc Ponts - Sóller
Dies
war der Tag der verbotenen Wege. Der ganze Puig des Teix und, soweit
mir bekannt, auch der Puig des Vent, sind gesperrt. Nun gibt es mittlerweile
tatsächlich viel zu viele wilde Ziegen, sodass auch die
Naturschutzvereine für eine stärkere Bejagung eintreten. Da
mittlerweile das Gehörn des Ziegenbocks als internationale
Trophäe anerkannt wurde, dürfte die Dezimierung der Tiere
gelingen. Werbung wird jedenfalls betrieben, sogar in den USA, wie
man hört. Jagdsaison ist im Winter. Man bräuchte also die
Berge nicht das ganze Jahr über zu sperren. Da steckt ein
anderer Grund dahinter. Der Eigentümer vom Teix hat u.a. Angst,
dass seine Berghütte, die Casetes del Rei en Jaume, abbrennt.
Das wäre wirklich ein kultureller Verlust, denn die alte
königliche Jagdhütte birgt wertvolle Freskomalereien. Daran
Schuld sind die Einheimischen, denn sie lieben es, übers
Wochenende in den Bergen zu campieren und Feuer zu machen. Ich hatte
selbst einmal gesehen, dass eine Feuerstelle, die noch voller Glut
war, einfach zurückgelassen wurde. Aber auch unvernünftige
Wandertouristen tragen dazu bei. Weggeworfene Glasabfälle können
auch ein Feuer entfachen. Auch die Zunahme des Wandertourismus'
spielt eine Rolle. Kaum ein Fincabesitzer wird etwas dagegen haben,
wenn ab und zu mal ein Wanderer vorbeikommt. Wenn aber Heerscharen
vorbeiziehen... Jedes Ding hat eben zwei Seiten. Deshalb muss man
auch die Seite der Eigentümer sehen. Dennoch ist es für die
Wanderer ein Jammer, immer mehr eingeschränkt zu werden.
Nach
dem üblichen kargen Biwak-Frühstück brachen wir zeitig
auf. Der „Normalweg“ zum Puig des Teix ist, wie bereits erwähnt, nicht mehr
begehbar, da an der Schlüsselstelle die Leiter über eine
Mauer mit Platten abgedeckt wurde. Wir aber nahmen den Cami des
Caragol unter die Füße, der über die Serra de Son
Moragues führt. Zunächst mussten wir wieder runter zur
Quelle, da dort dieser Cami abbiegt. Aber das hätten wir sowieso
gemusst, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen. Zunächst
ging's auf einem aufgelassenen Fahrweg hoch, bis wir auf den Weg
längs über die Serra stießen. Wir bogen links ab und
erreichten bald die Mauer mit niedergetretenem Zaun und
Verbotsschildern, sowie den Gipfelaufbau. Die Steinmännchen
führten uns steil hinauf, teils auf Trampelpfad, teils weglos.
Schon um 10 Uhr standen wir auf dem Gipfel (1.064 m). Das erhöhte
unsere Zuversicht, Sóller heute noch zu erreichen. Wir
genossen nur kurz die Rundumsicht. Von unserem nächsten Ziel,
dem Puig des Vent, trennte uns nur eine sanfte Senke. Wir stiegen
nach Norden ab und sahen wegversperrende Zäune. Aber wir fanden
eine Stelle, wo wir sie umgehen konnten. Über leicht
ansteigendes Grasland erreichten wir bald auf Trampelpfaden den Gipel
(1.005 m). Sogleich steuerten wir unser nächstes Ziel, die sa
Galera, an. Nun wurde es steiniger und schwieriger, den Weg zu
finden. Aber auch hier halfen wieder Steinmännchen. Man geht
Richtung Nordnordost. Kurz vor der sa Galera biegt der Weg nach links
ab. Nachdem man bisher nur leicht abgestiegen war, steigt das Gelände
nun wieder leicht an. Man muss auf die Richtung Nordwest achten, denn
Steinmännchen führen auch nach Süden zum Pas de Can
Boqueta, auf dem man durch steile Geröllfelder die Steilwände
überwinden kann, um nach Deijà zu gelangen.
Die
Bucht von Dejà, von der
sa Galera aus gesehen
|
Die
Felshalbinsel sa Foradada, von der sa Galera aus gesehen
|
Über
Felsbrocken und Gestrüpp erreichten wir den Gipfel (908 m). Bei
mir machten sich erhebliche Ermüdungserscheinungen bemerkbar,
weshalb wir einen Ruhetag in Sóller vereinbarten. Natürlich
stellte sich wieder die bange Frage, ob wir ein Quartier bekommen.
Nach einer kurzen Picknickpause brachen wir auf in Richtung
Nordnordost zu dem Sattel südlich vom Puig des Moro, von dem
links ein Weg abzweigt, der nach Dejà und Richtung Refugi de
Muleta und zum Puig des Moro führt. In diesem steilen unwegsamen
Gelände galt es, die Augen aufzumachen, um sich nicht zu
verlaufen. An dem vorerwähnten Sattel mussten wir uns
entscheiden, ob wir noch den Puig des Moro überschreiten oder
direkt durch den Torrent des Cinc Ponts (Fünfbrücken-Schlucht)
nach Sóller absteigen sollten. Diesen Berg hatte ich im
Februar dieses Jahres von zwei Seiten her bestiegen. Ich kannte also
die schwierige Wegführung und wusste, dass es auch mit Kletterei
verbunden ist. Jedenfalls hätte es uns einige Zeit gekostet. Wir
verzichteten daher auf diesen Bergrücken. Natürlich schade,
dass wir somit einen Gipfel weniger auf dem Konto hatten. Aber damit
konnten wir leben.
Wir
bogen also rechts ab in den wilden einsamen Torrent. Eine sagenhafte
Urlandschaft erwartete uns. Nur der Saumpfad, auf den wir stießen,
erinnerte an Zivilisation. Dieser führt links am Puig des Moro
vorbei und rechts am rechten Rand des Torrents hinunter. Nun konnten
wir recht bequem weitergehen und die Landschaft genießen. Den
ganzen Tag war uns kein Mensch begegnet. Doch ausgerechnet hier
hörten wir plötzlich lautes Stimmengewirr. Eine Gruppe
Spanier kam vom Coll de Sóller herauf. Dieser Weg biegt weiter
unten rechts ab, während wir den linken Weg nahmen. Nun hieß
es aufpassen, denn es geht auf einem leicht übersehbaren Pfad,
der rechts von dem breiten Weg abzweigt, weiter. Aber ein
Steinmännchen ist behilflich. Der Weg führt nun in die
Talsohle hinab. Nun erwartete uns die Stelle mit Mauer und Zaun, die
man bisher leicht übersteigen konnte. Aber es kursierte ein
Gerücht, dass dies nicht mehr möglich sei. Wir waren also
gespannt.
Im
Torrent des Cinc Ponts (5 Brücken)
|
Verbotsschilder
im Torrent de
Cinc Ponts
|
In
einem Engpass dann die Mauer und der Zaun, hoch, unüberwindbar.
Was nun, zurück? Laut Karte hatten wir die Chance, in einem
großen Rechtsbogen diese Stelle zu umgehen. Dazu müssten
wir nur bis zu dem breiten Weg zurück, den wir nach rechts
verlassen hatten. Aber wir brauchten nicht lange zu suchen.
Linkerhand, weiter oben führte sogar ein Steinmännchen zur
Mauer, die hier nicht mehr mit einem Zaun versehen war, und ein
großer Stein war dicht an die Mauer befördert worden,
damit man besser drüber klettern kann. Das war sicherlich die
Tat einheimischer Wanderer, die den Gästen helfen, den
Zäuneziehern ein Schnippchen zu schlagen. Dann gelangten wir an
das mir bereits bekannte Tor, das auf der Gegenseite Verbotsschilder
aufweist, aber dennoch einen Überstieg besitzt. Auf Betonweg
ging's nun hinunter zum Cami de Rocafort, den wir rechts nach Sóller
hinunter einschlugen. Die Kirche Sant Bartomeu dient zunächst
als Wegweiser. Dann muss man von der Tankstelle aus nach Osten durch
enge Gassen wandern. Wenn man die Straßenbahnschienen erreicht
hat, braucht man nur diesen nach Süden zu folgen und landet am
Bahnhof mit der Touristoffice in einem Straßenbahnwagen.
Wir
fanden für die erste Nacht eine Bleibe im Hotel Guia ganz in der
Nähe vom Bahnhof. Das altehrwürdige Gemäuer strahlte
eine gediegene Atmosphäre aus, die von korrekten vornehmen Obern
noch unterstrichen wurde. Ich kam mir vor wie in Old England. Am
Ruhetag wechselten wir ins preiswertere Hostal Vidal weiter nördlich
in der Nähe von Markthalle und Straßenbahnlinie.
6.
Wandertag
Sóller
– Puig d'Alfabià – Schutzhütte am Cornador
Gran
Ein
dem Preis entsprechendes Frühstück zwang mich, Marmelade zu
essen, um satt zu werden. Was soll's? Noch vor 9:00 Uhr brachen wir
auf, denn wir hatten eine Etappe mit vielen Unwägsamkeiten vor
uns. Hinter der Kirche muss man links, rechts und dem Schild
"Cimeteria" folgend durch enge Gassen gehen, um zum
Friedhof zu gelangen. Am Ende der Friedhofsmauer, wo die Straße
halblinks abbiegt, geht man, von Steinmännchen geleitet,
geradeaus weiter auf einen wunderschönen Saumpfad, der später
weniger ausgeprägt ist und teils durch viel Dissgras führt.
Manchmal mussten wir die Steinmännchen suchen, wobei wir uns
trennten, um schneller fündig zu werden. Dies birgt jedoch ein
Risiko. Falls man keine Steinmännchen findet, läuft man
auch Gefahr, die Stelle, an der man noch auf dem richtigen Weg war,
nicht wiederzufinden. An dem Felsgipfel es Castellot machten wir eine
kurze Pause. Mönchsgeier kreisten über uns.
Lilie
an einer Felswand
|
Affodill
mit Puig Mayor
|
Nun
gelangt man bald auf eine unbewaldete Hochfläche und sieht den
Antennenwald der Serra d'Alfàbia vor sich. Das eingezäunte
Gelände mit dem Haus sa Serra umgeht man links. Das letzte Mal
bin ich auf dem Fahrweg wenige Meter links gegangen, um dann in der
Schneise hochzusteigen. Dieses Mal sind wir früher hoch, direkt
auf das Windrad bei den Antennen zu. Viel Stachelpolster und
niedriges Dickicht erschweren den Aufstieg. Der Zaun beim Windrad ist
niedrig genug, um drübersteigen zu können. Wir hielten uns
links und stiegen hinunter bis zum nächsten Zaun, den wir links
gehend an der nächstmöglichen Stelle passierten. Ein Fahrweg
erlaubte uns, es richtig laufen lassen. Der Zaun
an diesem Weg zur Linken endet an einem Mauerdurchlass. Der Weg wird
bald zum Pfad und steigt auf und ab. Hatten wir die Steinmännchen
zum Gipfel Puig d'Alfàbia (1.067 m) mit der Säule
übersehen oder führen sie dran vorbei zum nächsten
Gipfel, der zwei Meter höher ist? Wir standen auf 1.069 m, wie
mein GPS-Gerät verriet. Für uns war dies auf jeden Fall der
wahre Gipfel.
Blick
von der Serra d'Alfàbia auf
Sóller und Port de
Sóller
|
Blick
von der Serra d'Alfàbia auf (von rechts) Puig de l'Ofre,
Cúber-Stausee, Puig de ses Vinyes und Puig Major
|
Der
Weiterweg ist zunächst noch mit Steinmännchen versehen.
Aber Achtung! Diese biegen nach rechts ab Richtung Osten und führen
hinunter nach Orient und/oder zum Puig des Coll des Jou. Man darf
sich also keinesfalls zu weit rechts halten. Selbst wenn man merkt,
dass man falsch nach rechts gegangen ist, muss man nicht umkehren,
sondern kann einfach nach links schwenken. Zu weit links geht nicht,
denn da ist die Abbruchkante. Das Gelände ist ziemlich flach
aber weglos und von Felsen übersäht, über die man
steigen muss. Vorbei an der Serra d'Alfàbia Nord geht's in
einem leichten Linksbogen zum Puig des Sementer Gran, den man links
umgeht. Man kommt dicht an die Abbruchkante heran. Hier bieten sich
schöne Blicke zurück auf die Steilwand und zur Serra mit
den Antennen. Nun erschien wieder ein Pfad, den wir hinunter- und auf
der anderen Seite zur Schutzhütte wieder aufstiegen. Es ist eine
primitive Hütte mit defektem Dach und ohne jegliches Inventar.
Immerhin war sie recht sauber. Die Regierung tut einiges, um den
Wandertourismus zu fördern. Aber für Streckenwanderer wie
wir hat sie offenbar kein Geld.
Blick
zurück auf die Steilwand und (rechts dahinter) die Serra
d'Alfàbia Sud mit den Antennen
|
Blick
auf den Puig de s'Alcadena
(links) und den Puig d'Alaró
|
Wir
breiteten uns auf dem Boden aus. Dann stiegen wir noch hinauf zum
Gipfel des Cornador Gran (958 m) und hinunter zum Mirador Xim
Quesada, der über einer imposanten Felswand thront. Von Sóller
aus betrachtet wirkt dieser senkrechte Felsklotz besonders
gigantisch. Nachdem wir die phantastische Aussicht auf Sóller
und in den wilden Torrent de Biniaraix genossen hatten, liefen wir
wieder zur Hütte, um unser "Luxusabendessen" zu uns zu
nehmen und lange die Abendsonne zu genießen. Und wieder ist uns
den ganzen Tag kein Mensch begegnet.
7.
Wandertag
Cornador
Gran – Puig de l'Ofre – na Franquesa – sa Rateta –
Refugi Tossals Verds
Diese
Einsamkeit wird uns an diesem Tag garantiert nicht gegönnt sein,
denn der Barranc de Biniaraix und der Puig de l'Ofre sind stark
frequentierte Ziele. Selbst die Nachbargipfel sa Franquesa und sa
Rateta, die noch vor einigen Jahren ein Geheimtipp waren, werden
heute zusammen mit dem Puig de l'Ofre im Dreitausender-Paket als
geführte Tour angeboten. Die gestrige und heutige Tour konnte
ich nur so planen, weil der Bach im Torrent de Biniaraix immer Wasser
führt.
Beim
Abstieg von der Hütte beim Cornador Gran Blick nach Nordosten
|
Blick
in den Torrent de Biniaraix –
im Hintergrund Fornalutx
|
Der
erhoffte klare Sonnenaufgang ist uns leider versagt geblieben. Es war
windig und Schleierwolken verdeckten die Sonne. Wir stiegen ohne
Frühstück ab und füllten beim Salt (Wasserfall) des
Cans unsere Flaschen, nachdem wir das restliche Wasser getrunken
hatten. Da sich oberhalb das Weideland der Finca l'Ofre befindet,
gaben wir sicherheitshalber pro Flasche eine Mikropur-Tablette hinzu,
die nach ca. einer Stunde wirkt. Nach dem Frühstück suchten
wir eine geeignete Stelle, um den Bach trockenen Fußes
überqueren zu können. Den Hang hinauf und wir befanden uns
auf dem GR 221, dem wir bis zum Coll de l'Ofre folgten. Kurz vor dem
Coll zweigt rechts unser breiter Weg ab, der zum Coll d'en Poma
führt. Hier beginnt der ziemlich steile und dennoch recht
einfache Aufstieg. Kurz vor dem Gipfel liegt rechterhand ein großer
Felsbrocken. Vor diesem zweigt unser Weiterweg nach rechts ab. Noch
ein kurzer Sprung von hier und wir standen auf dem Gipfel und
genossen die Aussicht. Siehe Foto!
Torrent
de Biniaraix
|
Refugi
Tossals Verds
|
Wieder
hinunter zu unserem Felsen und links ab zu unserem nächsten
Tausender. Hier begegneten uns einige Wanderer, die die einfachere
Route von Norden her über den Coll des Cards genommen hatten.
Ab diesem Coll ging es steil und weglos, aber mit Steinmännchen
markiert, hinauf zur na Franquesa (1.067 m). In einem Linksbogen
gelangten wir sodann zum Coll des Gats und fast in der Direttissima
zum dritten Tausender sa Rateta (1.113 m). In südlicher
Richtung stiegen wir über schwach abfallendes felsiges Gelände
hinunter. Wir hatten etwas Orientierungsschwierigkeiten, stießen
dann aber doch auf das am Weg liegende Schneehaus. Von da ab gibt es
einen alten Saumpfad, dem wir folgten. Er ist teils noch erstaunlich
gut erhalten. Der erste Rechtsabzweig war nicht der unsere, aber den
nächsten mussten wir nehmen, um nicht zum Cúber-Stausee
aufzusteigen. Das Gelände ist unübersichtlich, der Weg
ziemlich zugewachsen. An irgendeiner Stelle hatten wir uns
verlaufen, denn es gab weder Weg noch Steinmännchen. Wir
schlugen uns durch nach der Devise: einfach runter und wir landen
automatisch im Torrent d'Almadra. Doch dann standen wir vor einem
Trockenbachbett(?) mit steilen sandigen Wänden, die wir nicht
überwinden konnten. Doch siehe da, plötzlich tauchten
wieder Steinmännchen auf und führten uns hinüber und
dann hinunter in den Torrent. Mein Plan war, diesen zu durchqueren
um auf den Weg von der Quelle Font des Naguer zum Refugi Tossals
Verds zu gelangen. Doch das ist ein sehr steiles, rutschiges und
natürlich wegloses Stück hinunter und wieder hinauf.
So
zogen wir es vor, den "Tunnelweg" zu gehen, den man auch
an einigen Stellen auf einem sehr schönen teils ausgesetzten
Pfad an der alten Wasserrinne umgehen kann. „Tunnelweg“
ist natürlich kein offizieller Name, aber bei Wanderern eine
gebräuchliche Bezeichnung. Der Weg verläuft im Torrent
d'Almadra, entlang der Wasserleitung vom Cùber-Stausee zum
Pumpwerk bei Lloseta (Canonada
d'Emaya). Übrigens, die Besitzes des zu
durchquerenden Terrains verlangen seit einiger Zeit keine Maut
mehr. Am Querweg gingen wir links in leicht abfallendem Gelände
hinunter zum Torrent und dann auf der Asphaltstraße mit
einigen Abkürzungen zum Refugi hoch. Das war in der immer noch
heißen Abendsonne ein letztes hartes Stück "Arbeit".
Wie erwartet, war in der Hütte kein Platz mehr frei. Zu essen
gibt's für Nichtangemeldete auch nur Pa
amb Oli , mit dem wir gerne vorlieb nahmen. Die
Hauptsache, wir hatten Wasser und Bier und einen Schlafplatz auf
dem überdachten Barbecue-Platz, wo wir auf einer langen
breiten Sitzbank unsere Schlafstätte herrichteten.
8.
Wandertag
Refugi
Tossals Verds - Font des Prat - Puig de Massanella -
Coll de sa
Batalla - Santuari de Lluc
Wegweiser
am Refugi Tossals Verds
|
Aufstieg
zum Puig de Massanella
|
Wir
hatten gut geschlafen und zum Unmut von Franzosen, die auch auch
unter dem Dach übernachteten, zu laut geschnarcht. Nach dem
"Marmelade-Frühstück" brachen wir zeitig auf und
folgten zunächst dem GR 221 Richtung Kloster Lluc auf wiederum
wunderschönem Weg. Als wir das Wassr im Torrent des Prat
rauschen hörten, sahen wir auch die alte Wasserleitung Canelata
de Massanella, die man wegen Baufälligkeit und damit verbundener
Absturzgefahr nicht mehr begehen darf. Kurz danach bogen wir nach
rechts in den Camellar des Prat ein, wobei wir auf Steinen den Bach
überqueren mussten. Nach einem kurzen Abstecher zum Font des
Prat begann der lange Aufstieg in diesem Tal. Kurz nach der Quelle
Font de ses Tosses d'en Gallina traten wir aus dem Wald heraus ins
Dissgras-Gelände. Nun richteten wir unsere Augen nach rechts, um
eine geeignete Stelle zum Gipfelaufstieg zu finden. Direkt vor uns
befand sich die hohe Steilwand, die Kletterern vorbehalten bleibt.
Der Wanderer muss sich nach rechts wenden, um am Südende des
Gipfelaufbaus aufzusteigen. Die ersten Steinmännchen ignorierten
wir. Doch dann sahen wir eine geeignete Stelle, die uns relativ
einfach zu diesem Südende führte. Der auf der Karte
gepunktete Weg geht weiter oben im Tal ab. Da wir aber mit unserer
Abkürzung zufrieden waren, erfreuten wir uns an der Weg- und
Zeitersparnis. Nun ging es mehr oder weniger weglos steil über
die Felsen hinauf. Oben angekommen waren wir aber noch längst
nicht auf dem Gipfel. Wir mussten noch die Hochebene queren, um zum
höchsten Punkt zu gelangen. Doch was sahen wir dort? Eine
Menschenmasse. Wie sich herausstellte, eine ASI-Gruppe (AlpinSchule
Innsbruck). Der Wanderleiter meinte, ASI sei überall. Ich
erwiderte, was ich als Mitglied dem deutschen Alpenverein schuldig
war: „Der Summit-Club (Alpenvereins-Tochter) aber auch“.
Da triumphierte er mit der Antwort: „Aber nicht mehr auf
Mallorca“. Er hatte ein T-Shirt an mit der Aufschrift: Nur wo Du
zu Fuß warst, bist Du wirklich gewesen. Ich fragte ihn, ob er
wisse, woher dieser Ausspruch stammt. Er wusste es nicht. Ja, unser
guter alter Reichsrat von Goethe wusste schon damals das Wandern zu
schätzen.
Auf
dem Massanella-Gipfel
|
Blick
vom Gipfel nach Nordosten
|
Abgestiegen
sind wir zum Coll de sa Linia und dann links ab und vorbei an der
Finca Coma Freda (Kaltes Tal) zur Mautstelle. Ich kannte die
Mautpficht. Der österreichische Wanderführer sagte, dass ab
18:00 Uhr niemand mehr da sei. So lange wollten wir jedoch nicht
warten. Später erfuhren wir von einem Einheimischen, dass der
Kassierer nur bis 17:00 Uhr anwesend sei und keine Überstunden
mache. Wir löhnten 5 € pro Person und wanderten hinunter
zum GR 222, der von Artà zum Kloster Lluc führt. Diesen
links gehend erreichten wir nach Kurzem die Ma-2130 und den Coll de
sa Batalla mit dem Restaurant, wo es nach Aussage des Österreichers
die besten Zickleingerichte von ganz Mallorca gibt. Wir behielten uns
das für ein andermal vor und wanderten, nachdem wir die Ma-10
überquert hatten, zum Refugi Son Amer, das auf dem Weg zum
Kloster liegt. Wir hatten telefonisch ein Zimmer im Kloster gebucht,
denn wir zogen nach all' den Strapazen die Bequemlichkeit eines
Zweibettzimmers vor. Trotzdem wollten wir wissen, ob im Refugi noch
Kapazitäten frei sind. Es waren, da diese Hütte wesentlich
größer ist als die am Tossals Verds. Noch ein kurzes Stück
und wir konnten uns in unserem Zimmer im 3. OG mit schönem Blick
auf den Klosterhof einrichten. Die Betten mussten wir allerdings
selbst beziehen. Im alten Restaurant mit schönem Gewölbe
genossen wir ein ordentliches Essen und Bier vom Fass. Welch ein
Luxus!
Blick
aus unserem Zimmer auf den Hof des Klosters Lluc
|
Im
Restaurant des Klosters
|
Der
Herr an der Reception des Klosters war so freundlich, für uns
telefonisch ein Zimmer im Kloster auf dem Puig de Maria bei Pollença
zu buchen. So wussten wir wenigstens, wo wir unsere müden
Häupter nach unserem letzten Tag dieser Wanderung hinlegen
konnten. Wir baten noch Bescheid zu sagen, dass es spät werden
könne, um zu vermeiden, dass das Zimmer anderweitig vergeben
wird. Das war o.k., und bis 20:00 Uhr bekämen wir auch noch ein
Abendessen. Bueno.
9.
Wandertag
Santuari
de Lluc - Coll des Pedregaret - Tomir -
Coll de Fartàritx
- Pollença - Puig de Maria
Das
ausgiebige Frühstückbuffet gab es erst ab 8:00 Uhr, sodass
wir, gemessen an dieser langen Etappe, erst spät wegkamen. Wir
wanderten zurück zum Refugi Son Amer, überquerten die Ma-10
und folgten dem GR 221 über den Coll Pelat zum Coll des
Pedregaret, wo wir den Weitwanderweg verließen, um auf den
Tomir aufzusteigen. Dieser Berg gilt als der alpinste Mallorcas,
obwohl der Aufstieg nicht allzu schwierig ist. Vielleicht sind die
für mallorquinische Verhältnisse großen Geröllfelder
für diese Auszeichnung verantwortlich. Seit einigen Jahren schon
ist der Aufstieg mit der Zahl 2 markiert. Am Rande des großen
Geröllfeldes stiegen wir steil auf, um es dann noch nach links
zu queren. Wir passierten eine kleine Kletterstelle, die mit
Eisentritten und einem Seil gesichert ist.
Geröllfeld
(Rosseguera) am Tomir
|
Klettersteig
am Tomir
|
Wenn
man glaubt, der sichtbare höchste Punkt ist der Gipfel, hat man
sich getäuscht, denn man steht erst auf einem Vorgipfel, von dem
aus es noch ein gutes Stück nach Nordosten weitergeht. Um halb
eins waren wir oben. Eigentlich war das noch recht früh, jedoch
hatten wir noch ein langes Stück Weg vor uns durch ein Gelände,
das ich nur schlecht kannte. Ich war den Weg zwar schon einmal
gegangen, aber da hatte ich mich wegen der Länge des Weges
ziemlich beeilen müssen . Außerdem ist mein Gedächtnis
in puncto Wegeinprägung nicht das beste.Vom Tomir aus erkennt
man bereits bestens unseren Weiterweg. Es sieht alles so nah aus, ist
aber in Wirklichkeit eine weite Strecke.
Blick
vom Gipfel des Tomir nach Norden auf Pollença,
Port de Pollença und
die Halbinsel Formentor
|
Ehemalige
Schneegrube am Tomir
|
Nach
einer kurzen Rast stiegen wir in schwach abfallendem Gelände
nach Osten weglos ab. Ein Schneehaus am Wegesrand - wichtig für
die Orientierung - fanden wir erst nach einigem Suchen. Von da ab gab
es einen Saumpfad, der auf der Karte gestrichelt dargestellt ist.
Allerdings ist dieser Weg nicht mehr gut erhalten, sodass man ihn
leicht verfehlt. Es gibt auch Steinmännchen, aber nicht
durchgängig. An einer Felswand suchten wir eine geeignete Stelle
zum Abklettern. Nun verließen wir uns nur noch auf unseren
Orientierungssinn. Es war nicht schwierig, denn die vor uns liegende
Senke, in die wir hinunter mussten, war schon lange zu sehen, auch
der in ihr verlaufende Fahrweg, der zum Kloster Lluc zurückführt.
Auch ein zerfallener Grenzzaun führt hinunter. Allerdings war
das Gelände teils mit dichtem Stechpolster übersäht,
dem es auszuweichen galt.
Wir
kamen am Coll de Fartàritx heraus, wo wir links steil am
Nordwestfuß des Puig de Ca durch hohes Dissgras zu einem noch
gut erhaltenem Schneehaus abstiegen. Es ist sogar noch fast zur
Hälfte überdacht. Es könnte gut als Nachtlager dienen.
Ehemaliges
Schneehaus unterhalb vom Coll de Fartàritx
|
Blick
ins Innere des Schneehauses
|
Nun
mussten wir zu der Hochfläche, die wir schon von weit oben im
Blickfeld hatten, hinüberwechseln. Bei meiner Vortour hatte ich
mich da verfranst. Ein Pfad führt Richtung Nordost hinunter. Aus
Angst, ich könnte zuviel Höhe verlieren, hatte ich den Pfad
dicht an den Nordabbrüchen des Puig de Ca gewählt. Aber
dieser verliert sich. Also wanderten wir den abwärts führenden
Pfad. Der führte jedoch derart weit hinunter, sodass ich
zwischendurch Bedenken bekam. Aber wir waren richtig. Wir stießen
auf einen Bach. Diese Stelle kannte ich und wusste, dass wir nun
ostwärts über aufgelassene Trockenmauerterrassen auf einen
Fahrweg treffen.Diesen gingen wir links und stießen auf den
Fahrweg, der an der Finca Fartàritx del Racó vorbei
über die Hochfläche führt. Viel Weidevieh zeugt von
einer intensiven Nutzung des Terrains.
Das
Foto zeigt den Blick vom Tomir mit meinen Einträgen. Der Puig de
Ca ist außerhalb des rechten Bildrandes. Der Pfad ab dem
Schneehaus ist unterhalb der Schrift „Pfad(e) zur Hochfläche“
nicht deutlich, aber dennoch zu erkennen. Wir stießen also auf
die „Straße nach Süden“ und zweigten zur
„Hochflächen-Straße“ ab. Der weitere Weg ist
nicht mehr erkennbar. Er führt am Ende der Hochfläche über
die Felswand hinunter.
Auf
diesem Weg kamen wir zügig voran. Wir kamen zur Finca-Ruine
Fartàritx d'en Vila, wo man die zum Eingang führenden
Stufen hinuntergeht. Der Weg wird sodann zum Pfad und führt zum
Gebäude der Finca Fartàritx Gran, das links von einer
üppigen Blumenwiese steht. Da hatte ich einen fatalen Fehler
gemacht. Wir gingen weiter und kamen an verrosteten Ackergeräten
vorbei. An diese konnte ich mich erinnern und glaubte deshalb, dass
wir richtig seien. Stattdessen muss man die Blumenwiese nach links
verlassen und vor Fartàritx Gran den von weitem nicht
erkennbaren Saumpfad nach Pollença
einschlagen. Erst viel später fiel mir ein, dass ich diese
Geräte nur kannte, weil ich auch bei meiner Vortour zu weit
geradeaus gegangen war, dann aber umkehrte und den Saumpfad fand. Ich
biss mich zu sehr daran fest, dass wir bei diesen Geräten noch
auf dem richtigen Weg sein mussten und dass die Finca mit dem
abzweigenden Saumpfad noch vor uns liegt. Warum habe ich nicht in die
Karte geschaut, die alles aufgeklärt hätte? Wir gingen
weiter und standen vor einem neuen Zaun. Wir überkletterten das
Tor und marschierten auf breitem Weg bergab, wobei mir endlich klar
wurde, dass wir falsch sind. Wir hätten umkehren oder diesen
Wirtschaftsweg einfach weitergehen sollen. Er ist auf der Karte nicht
verzeichnet, muss jedoch zwangsläufig südlich von Pollença
herauskommen. Natürlich scheuten wir die eventuelle Begegnung
mit dem Eigentümer dieses Terrains. Stattdessen bogen wir einen
Feldweg links ab, denn uns war klar, dass der richtige Weg linkerhand
liegt. Aber dieser Weg endete. Wir kletterten einen felsigen Hang
entlang eines Zaunes hinauf, um auf den Kamm zu gelangen, hinter dem
der richtige Pfad sein musste. Oben angekommen, konnten wir zwar den
Zaun überklettern, aber keinen Weg erkennen. Wir kletterten
abenteuerlich in dichtem Gestrüpp ab. Senkrechte Wände
zwangen uns zu queren, bis wir endlich an einem Geröllfeld in
die Senke hinuntersteigen konnten. Kein Weg! Uns wurde klar, um auf
den Weg zu stoßen, müssten wir den Gegenhang
hinaufklettern. Da zogen wir es vor, uns durch das dichte Gestrüpp
talauswärts zu kämpfen. Zugewachsene Terrassen tauchten
auf. Da konnte es nicht mehr weit sein in die Zivilisation. Und
tatsächlich. Wir stießen auf einen Weg in dem Tal Coma de
Xeixa, der uns zunächst durch Freizeitgelände zum GR 221
und nach Pollença
führte.
Was
für ein unnötiges Abenteuer! Meine größte Angst
war, dass mir aufgrund der nachlassenden Kondition ein Fehltritt
unterläuft. Zum Glück ist alles gut gegangen. Außer
einigen Kratzern hatten wir die Aktion gut überstanden. Aber
jetzt drängte die Zeit. Am Refugi del Pont Romá, das am
Weg liegt, dachten wir, wie schön, wenn wir jetzt am Ziel wären.
Aber wir mussten weiter. Die Stadt durchquerten wir von Nord nach
Süd, zunächst zielstrebig und richtig. Dann fragten wir
nach dem Weg und gelangten nahe einer Tankstelle auf die Ma-2200 mit
der Stichstraße zum Puig de Maria mit dem Kloster. Unser
Adrenalinspiegel musste derart gestiegen sein, dass wir noch
schnellen Schrittes die ca. 270 Hm bewältigen konnten und noch
kurz vor acht ankamen. Was für ein Tag, mit etwa 10 Stunden
reiner Gehzeit, wobei man über große Strecken eigentlich
nicht von Gehen sprechen kann. Das Zimmer war spartanisch, aber eine
wohltuende Dusche und ein einfaches aber kräftiges Essen machten
neue Menschen aus uns. Selbstredend, dass wir keine Schlafprobleme
hatten.
Im
Nachhinein betrachtet sahen wir meinen Fehler und die damit
verbundene nicht ungefährliche Kletterexkursion gar nicht mehr
so negativ. Es war ein Abenteuer und ein guter Test. So trainierten wir
Orientierung, Kondition, Trittsicherheit und Zurechtfinden im weglosen
Gelände. Wir konnten
sehen, was wir konditionsmäßig noch zu leisten imstande
waren. Und das war ein zufrieden stellendes Gefühl. So gesehen
also doch ein gelungener Tag.
Weiße
Zistrosen
|
Blick
vom Puig de Maria auf
Pollença
|
Eigentlich
wollte ich mit dem Bus zurück zum Kloster Lluc, wo wir für
unsere restlichen Tage wieder ein Zimmer gebucht hatten. Aber Gerd
wollte wandern, also nahmen wir den GR 221 unter die Füße.
Bis weit hinter Pollença
ein hässlicher Weg mit Autoverkehr, der uns aber schöne
Blicke auf die Berge erlaubte, die wir tags zuvor überquert
hatten. Wir legten noch zwei Wandertage ein, einen mit
abenteuerlicher Überquerung des Puig Roig (1.003 m), den anderen
mit Besteigung des Puig d'en Galileu (1.181 m) und der Serra des
Teixos (1.259 m). Zum Flughafen fuhren wir per Bus, wobei wir noch in
einem Straßencafé in Palma ein letztes Mal die
mallorquinische Sonne genossen.
Ich
danke meinem Freund Gerd Fouquet für seine Aufzeichnungen, die
mir beim Verfassen des Berichtes sehr behilflich waren. Ich war
abends zu müde (und zu faul), um noch Schreibarbeit zu
erledigen.
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Der Küstenweg
Neueste Erkundungen bei meinem letzten Mallorca-Aufenthalt 2020 in roter Farbe
Den Küstenweg habe ich zu einem beachtlichen Teil erkundet. Aber es fehlen noch einige Abschnitte. Die größten Schwierigkeiten bereitet der nördliche
Teil. Man kann dort wegen des Vogelschutzes (Mönchsgeier) nur im
Spätjahr wandern. Und es gibt teils überhaupt keine Wege.
Ich hoffe, dass ich das Projekt nicht ganz aufgeben muss. Es wäre
sehr schade, denn dieser Teil ist der einsamste mit dem garantiert
intensivsten Naturerlebnis. Ich empfehle, diesen Weg
in der Zeit von Ende September bis Mitte oder Ende Oktober zu gehen.
Da kann man die herrlichen Landschaftserlebnisse mit Badefreuden
kombinieren.
Beginnen möchte ich im
Norden in dem kleinen Küstenstädtchen Sant Vicenc.
Die Küste dort ist geprägt von gewaltigen fast senkrechten
Felsabbrüchen zum Meer hin. Nach einem Blick durch das
Adlerauge, einem Loch in einer Felswand, gelangt man auf den Puig de
l'Aguila (206 m), den Adlerberg. Phantastischer Blick u.a. zur Cala
Estremer, die von der Punta Galera, einer nur 100 m breiten, aber
fast 1 km langen Felsklippe begrenzt wird. Der Pas dels Pescadors,
der Fischerpass, führt weiter zum Castell del Rei, das wir
rechts liegen lassen, da die Bewohner nicht gestört werden
wollen. Nach
weiteren Recherchen musste ich feststellen, dass der Pas dels Pescadors
viel zu gefährlich ist, um ihn in eine Wanderroute einzubinden.
Entweder gelingt es mir, eine leichtere Alternative zu finden, oder den
Einstieg zum Küstenweg muss ich weiter südlich suchen, z.B. im
Vall d'Ariant.
Nach dem Vall de Ternelles, für das man offiziell eine Genehmigung braucht, wird
es abenteuerlich, da ich in einer abgeschiedenen Gegend völlig
unbekannte, auf der Karte nur gepunktete Wege erkunden muss, die
möglicherweise gar nicht vorhanden sind. Es wird aber ohne
Zweifel ein Naturerlebnis par excellence, bei dem man garantiert
keinem Touristen begegnen wird. Ich sehe die Möglichkeit, direkt
über dem Meer an der Quelle Font Gallarda zu übernachten.
Nach dem landwirtschaftlich genutzten Vall d'Ariant folgt wiederum
die Einsamkeit. Über eine Hochfläche gelangt man zu einem
hoffentlich vorhandenen Pfad über der Küste mit einer
weiteren Quelle und vorbei an der Cova de les Bruixes, der
Hexenhöhle, zu einem weiteren Glanzlicht, dem Torrent de
Mortitx, dem wir bachaufwärts folgen werden. Zum Puig Caragoler de Femenia habe ich auf der Karte von 2009/2010 eine Verbindung, vorbei an den Vinyes Mortitx, gefunden. Um den beliebten Puig Roig darf man nur
sonntags gehen, was zu einer Völkerwanderung führt. Da man
auf unserem Weg die Finca Mossa jedoch nicht tangiert, denke ich,
auch wochentags gehen zu können.
Vor den Höhlenhäusern
von Cosconar zweigt ein Weg zum Quarter de Carabiners ab, und
durch den Torrent des Boverons gelangt man abenteuerlich hinunter in
den Torrent de Lluc, dem man abwärts
folgt. An der Stelle s'Entreforc kommt von links der Torrent de Blau,
um sich mit dem Torrent de Lluc zum Torrent de Pareis zu vereinen.
Man kann einen kurzen Abstecher in den Torrent de Blau unternehmen
zur Sa Fosca, der Dunkelheit. Hier rücken hoch über den
Köpfen der Wanderer die Felsen so eng zusammen, dass kaum noch
Licht hereinscheint. Weiter geht’s nur noch für Kletterer.
Also zurück und den Torrent de Pareis hinunter, an vielen
Stellten mittels Klettern und Rutschen. In der gigantischen Bucht sa
Calobra am Ende der Schlucht wimmelt es von Tagesausflüglern.
Ab
sa Calobra habe ich den Weg nunmehr durchgängig erkundet.
Nördlich jedoch fehlen mir noch einige Teilstücke, von denen
ich hoffe, sie im nächsten Jahr erwandern zu können.
Es folgt ein unschönes
aber nicht vermeidbares Stück über eine Asphaltstraße zur malerischen Cala Tuent. Gemäß einer Karte (© Antonio
Sureda Milan) gibt es jedoch Wege über die Mola de Can Palou, die einem
das größte Stück Straße ersparen.
Leider
musste ich feststellen, dass dort wo laut dieser Karte der Einstieg in
Sa Calobra sein soll, alles eingezäunt ist. Aber eine nur kleine
aber feine Abkürzung gibt es dennoch. Diese ist auch auf
der Karte eingezeichnet, allerdings nur in grober ungenauer Form. Hier
eine Beschreibung: Man geht auf der Zufahrts-Straße nach sa
Calobra hinauf bis zum km 11,8. Dort führt ein Betonweg zur Finca
sa Calobra und durch diese hindurch. Ein Hinweisschild "Cala Tuent"
bestätigt, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet, der
nunmehr ein alter, weitgehend noch gepflasterter Saumpfad ist. Es
geht durch viel Dissgras im Zickzack hinauf. An der Kapelle
Sant Laurenç auf dem gleichnamigen Coll stößt man auf die Straße, die man nun leider weitergehen muss.
Ein wunderschöner
aber auch stark frequentierter Panoramaweg führt hoch über
der Küste Sa Costera entlang. Ein Abstecher hinunter zu einer
Quelle mit ehemaligem Wasserkraftwerk am Meer lädt zum
Übernachten ein. Die Massen strömen zum Mirador de ses
Barques, wir aber wollen auf den Küstenweg auf der Nordwestseite des Balitx gelangen. Die
kürzeste Strecke böte sich mit dem Abzweig an der Finca
Balitx d'Avall. Aber leider ist diese Begehung des Privatgeländes
nicht erlaubt. Zur Begründung hörte ich, dass zwei Wanderer
verunglückt seien. Der auf der Karte gepunktete Weg scheint also
schwierig zu sein. Das lässt einen den zu bewältigenden Umweg
leichter verkraften. Also auf dem markierten Weg weiter bis zur Finca
Balitx d'Enmig. Kurz dahinter biegt der markierte Wanderweg auf
Saumpfad links ab. Wir bleiben jedoch auf dem Fahrweg geradeaus. An
Abzweigung rechts hoch.
An der nächsten Verzweigung biegt man bei
der Variante mit Gipfelüberschreitung
hier rechts ab. Man passiert sodann ein
einstöckiges Haus (Tanca des Bous) zur Linken. Direkt nach einer Fichte hinter
Felsblöcken an einem kleinen Platz biegt man links ab auf einen
Pfad. Dieser ist ziemlich zerstört, sodass hier bei viel Dissgras
einige Kletterei über Felsblöcke beginnt.
Ohne Überschreitung des Balitx-Gipfels (579 m) biegen wir also an
der vorerwähnten Abzweigung links ab, erreichen nach einem
kurzen Wegstück eine Mauer mit einem Tor. Durch dieses hindurch
oder, wenn verschlossen, über die Mauer drüber. Dahinter
rechts hoch. Man erreicht, vorbei an der unbekannten, nicht
spektakulären, aber dennoch interessanten Cova des Migdia, den
Gipfel. Man geht ein Stück vom Gipfel zurück und nicht
ungefährlich steil in der Nordwestflanke hinunter. Kaum zu
glauben, dass es durch die fast senkrechten Nordwestabstürze des
Berges einen, wenn auch steilen abenteuerlichen Weg gibt. Man gelangt
sodann auf denWeg für die Balitxumrundung
und geht links nach Port de Sóller hinunter. Oberhalb der fast
kreisrunden Hafenbucht wartet der Refugi Moleta auf Gäste.
Nun gelangen wir in ein Gebiet
mit viel Macchia, die sich nach einem Waldbrand ausgebreitet hat,
verlassen nach wenigen Metern hinter dem Refugi den GR 221, der zur Finca Muleta Gran
weiterführt, und biegen auf einen schönen Pfad ab, der zur
Küste hinunter- und teils direkt über dem Wasser an
senkrechten Felsen entlangführt. Kurz vor der Siedlung es Bens
d'Avall konnte man weglos und steil in ein Tal mit der Höhle Cova
de Muleta absteigen. Allerdings versperrt nun ein hoher Zaun den Weg. Schade! Dann muss man durch den Ort es Bens
d'Avall gehen. Es folgt leider ein Stück auf Asphalt, aber bei
sehr geringem Autoverkehr, bis zum Restaurant Bens d'Avall. Der
folgende wunderschöne Abschnitt auf schmalen, ausgesetzten
Pfaden oft direkt über der Steilküste bis zur Cala Deià
war schon immer aufgrund von Erdrutschen und entwurzelten Bäumen
nicht leicht zu begehen. Besonders schön ist es, hier bei rauher
See zu wandern, wenn die Wellen an die Felsen klatschen und die
Gischt an einigen Stellen bis zum Wanderer heraufspritzt. Aus dem
Meer ragende bizarre Felsen vor der Bucht von Deià sind ein
beliebtes Fotomotiv. Ein kleiner Paradiesgarten erwartet dann den
Wanderer bis zum Refugi Ca'n Boi in Deià. Im Ort besuche ich
stets den auf einer Anhöhe gelegenen Friedhof und halte inne am
Grab des 103 Jahre alt gewordenen deutschen Malers Ulrich Leman.
Ab Deià wandert man auf markiertem Weg hoch zur MA 10 beim wunderschön gelegenen Hotel sa Pedrissa. Dann muss man leider ca. 1½
km auf der viel befahrenen C 710 nach Son Marroig wandern. Hier
wohnte einst der österreichische Erzherzog Ludwig Salvator. Über
eine holprige Serpentinen-Straße führt der Weg
hinunter zur Halbinsel sa Foradada. Auf der Karte ist allerdings ein
gepunkteter Weg eingezeichnet, bei dem man kurz hinter dem Hotel Sa
Pedrissa schon wieder die Straße verlassen kann und an der
letzten Linkskehre des Schotterweges von Son Marroig zum Felsen von
na Foradada herauskommt. Von dieser Linkskehre aus habe ich versucht,
den Weg in Gegenrichtung zu gehen. Es ist ein abenteuerlicher Pfad
unterhalb von steilen Felsen entlang, den ich als zu gefährlich
eingestuft habe.
Dort, wo der Weg eben wird, sollte man unbedingt einen
Abstecher nach rechts machen auf die Halbinsel sa Foradada. Mittels leichter Kletterei gelangt man auf den
Felsrücken mit dem berühmten Loch, durch das der Wind bei
entsprechender Stärke weithin hörbar pfeift. An dem nun
folgenden Küstenweg steht auf einer Karte „Cami Perdut“(span.:
Camino Perdito, also Verlorener Weg) .
Ein Erdrutsch hat ein Teilstück zerstört. Man wird davor
gewarnt. Nach neuerlichen Erdrutschen sei der Weg nunmehr
lebensgefährlich. Ist er auch, wenn man am Hang entlanggeht.
Aber es gibt die Möglichkeit, direkt am Meer entlang über
die kunterbunt neben- und übereinander gestapelten Felsbrocken
zu turnen. Das ist nicht einfach. Trittsicherheit ist unbedingte
Voraussetzung. Ein Ausrutscher ist schnell passiert, und man hat sich
die Knochen gebrochen.
Also dort,
wo der Abstecher auf die Halbinsel nach rechts führt, biegen wir
auf den Weg direkt oberhalb der Küste nach links ab. Eine kurze
Strecke ist der Weg noch begehbar, aber er bricht immer mehr ab. An der
Stelle, an der der Weg (Stand: Frühjahr 2020) völlig
weggebrochen ist, nicht hinunterklettern. Es ist zu gefährlich.
Links oberhalb hat sich bereits ein Trampelpfad herausgebildet. Nach 20
bis 30 m kann man gefahrlos hinuntergehen. Wenn man dieses Stück über die Felsbrocken geschafft hat, geht
es bequem auf einem Fahrweg oberhalb der Steilküste, übrigens
an der Finca von Michael Douglas vorbei, nach Port de Valldemossa.
Von
Port de Valdemossa gibt es an der Küste kein Weiterkommen. Man
wandert auf einem wunderschönen Serpentinenweg steil hinauf in
die Siedlung Son Olesa. Hier habe ich zwei Alternativen gefunden:
1.
Ein auf der Karte nur gepunkteter Pfad durch die Macchia.
2. Auf
Schotterstraße und kurzem Pfadstück über die
Urbanitzaciò George Sand.
Zu 1.: Auch wenn das Wandern auf
Mallorca immer beliebter wird, es gibt noch einsame Wege, einige
davon findet man bei meiner Routenführung, so auch hier. Der
Einstieg ist schwer zu finden, und zunächst geht es weglos über
Stock und Stein. Ich dachte schon, das kann's doch nicht sein. Aber
dann fand ich nach einigem Suchen einen alten mit Steinmännchen
markierten Karrenweg, den man bald nach links verlässt und durch
viel Macchia wunderschön oberhalb der Küste wandert, bis
man auf den Weg der Alternative 2 stößt.
Zu 2.: Dieser Weg empfiehlt sich
bei schlechtem Wetter. In der Siedlung Son Olesa geht man bis zum
südwestlichsten Punkt. Einige
Meter oberhalb von einem Parkplatz, an dem ein Pfad zum Mirador de Son
Olesa abzweigt, biegt man nach Süden auf einen kurzen Pfad ab, der auf der
Karte nicht existiert. Nach einem Mauerüberstieg führt der Pfad zu einer Straße in der Siedlung George Sand unterhalb des Puig de Moneda mit seinem von weitem gut
sichtbaren Turm. Nicht
links abbiegen und nach dem Haus Nr. 149 einen breiten steinigen Weg
rechts hinunter, falls das Tor offen ist. Wenn nicht, auf der
Straße weitergehen und gegenüber dem Haus Nr. 24 rechts ab
und auf einem schönen aber steilen und steinigen Saumpfad
hinunter. Dieser stößt weiter unten auf den
vorerwähnten breiten Pfad. Gleich welche Variante gewandert wurde,
ab hier sind alle Wege zusammengekommen.
Bis
zum 1. Tor kann man sich nicht verlaufen. Ab hier gebe ich eine
detaillierte Beschreibung: Den Rechtsweg vor dem Tor liegen lassen. An
der Tür im Tor hindurch. Ebenso beim 2. Tor. Den Querweg rechts
gehen. Ein Tor zur Rechten ignorieren. Am nächsten Tor den
Überstieg über die Mauer nehmen. Rechts am Wasserreservoir
vorbei. Dahinter den Pfad runter. Wir stoßen auf querenden
Betonweg. Diesen rechts ab. An einem Haus rechts die Serpentinen
runter. Den Überstieg an einem Tor zur Rechten nehmen. Vor uns
liegen 2 Parallelwege. Den linken mit betonierten Fahrstreifen
nehmen. Wir stoßen auf ein kleines Haus. Rechts vorbei auf
zunächst bemoostem Weg in den Wald hinein. Um Bäume
gewickelte Absperrbänder weisen den Weg, falls diese noch
vorhanden sind. Einen niedergetretenen Zaun übersteigen. Dahinter
links am Zaun entlanghangeln. Durch ein Gatter mit Zaun zur Linken.
Durch eine Mauer und man ist in es Port des Canonge.
Der wunderschöne bequeme Weg
nach Banylbufar ist vielen Wanderern bekannt. Er führt an
einigen alten Kalkbrennöfen vorbei und endet an dem Parkplatz an
der MA 10. Von dort müsste man wieder ein größeres
Stück auf Asphalt gehen. Um dies zu vermeiden, habe ich einen Pfad
hinunter in den Hafen von Banyalbufar gefunden.
Wahrscheinlich gibt es mehrere Pfade. Aber der, den ich entdeckt habe,
führt schön oberhalb eines Barrancos entlang und ist releativ
einfach zu gehen. Wer den Einstieg nicht kennt, wird ihn kaum finden.
Also: Kurz vor dem Parkplatz steht rechts ein Sendemast. Das
Gelände um ihn herum ist mit einem Zaun aus Drahtseilen gesichert.
An der letzten Kiefer davor macht man noch 3 Schritte und steht am mit
Gebüsch verdecktem Einstieg. Möglicherweise liegen dort noch
2 dünne Äste über Kreuz. Durch das Gebüsch muss man
sich hindurchkämpfen. Aber das war dann schon die
größte Mühe auf diesem Pfad. Den rechten Pfad hinunter
auf eine kleine Lichtung zu. Blaue Fässer verunzieren den Wald.
Weiter hinunter auf eine Lichtung mit Steinmännchen zu. An Gabel
rechts hinunter. Halblinks nur leicht abschüssig oberhalb einer
Mauer gehen. An einem Rundmauerbau weiter links über Steinbrocken
runter. Auf Pfad li halten. Serpentinen bis zum Barranco. Diesen
entlang runter. Schöner Blick auf Banyalbufar. Auf eine kleine
Kuppe zu. Rechts runter zum Wanderweg zum Strand sa Galera. Links gehen
in den Ort hinein.
Ab hier bietet sich der GR 221
an. Der zwischen Banyalbufar und Estellencs bei der Finca
es Rafal gesperrte Weg wurde 2016 wieder geöffnet, nach 12 Jahren Rechtsstreit
zwischen den Besitzern und der Gemeinde Banyalbufar.
Sowohl
nördlich als auch
südlich von Estellencs muss man leider auf dem GR 221 lange
Teilstücke auf der Straße gehen. Das ist nicht nur
unschön, sondern auch gefährlich. Daher suchte ich ab
Banyalbufar bis zur Serra des Pinotells nach Alternativen, die über das Terrain der Finca Planícia führen. Die Finca wurde von der Regierung gekauft. Alle
Wege um die Finca sind nunmehr öffentlich. Es wurden sogar 3 neue
schöne Wege geschaffen und ausgeschildert. Die Finca selbst ist noch nicht zugänglich. Wie
die Mallorca-Zeitung berichtete, hat die Umweltkommission des
Balearen-Parlaments entschieden, das Gebäude zu einer Herberge
für Wanderer umzubauen. Dieses
Vorhaben habe ich jedoch aufgegeben. Der Weg über es Salt des
Fonollar ist abgesperrt. Weiter östlich kommt man viel zu weit von
der Küste weg. Es bleibt also nur der GR 221 über Estellencs
bis zur Serra des Pinotells.
Für diese Serra habe ich gleich 3 Varianten
erkundet:
1. Oben drüber mit
spektakulären Tiefblicken von den beiden bizarren Felsköpfen
des Penyal des Morro.
2. Bequemer Weg (GR 221) durch ein grünes
Torrent-Tal mit der Hütte sa Coma d'en Vidal. Die Hütte
war, obwohl fertig, Anfang 2009 leider noch nicht geöffnet.
3.
Östlich über den Pas des Cossis.
Zu
2.: Sa Coma d'en Vidal: Das Mallorca-Magazin berichtete, dass der
Inselrat auf Drängen von Wanderern und der Gemeinde Estellencs die
Hütte geöffnet hat. Sie verfügt über 22
Schlafplätze, ist leider nicht bewirtschaftet, und den Schlüssel muss man zuvor im Büro des Ibanat (Institut Balear de la Natura) abholen.
Informationen mit Refugio-Verzeichnis
Alle
3 Wege vereinen sich auf einer Hochebene südlich der Serra. Dann
geht’s auf dem GR-Weg weiter, vorbei am Felsklotz es Castellet steil hinauf zum Gipel
des Esclop. Der
GR 221 führt zwar nördlich und westlich am Gipfelaufbau
vorbei, bei der Gipfelüberschreitung stößt man jedoch
beim Abstieg bald wieder auf ihn. Die Wege am Esclop sind auf der Karte nur gepunktet, also
abenteuerlich. Hinab geht es vorbei an den Ruinen von Ses Alquerioles
und durch das Tal Coma des Cellers zur Straße bei km 104,5.
Erwähnen möchte ich nochmals Herbert Heinrich, der zwei mir
sehr dienliche Wanderbüchlein über Mallorcas Südwesten
geschrieben hat.
Ursprünglich musste
man nur ein ganz kurzes Stück bis zum km 105 auf der Straße
gehen, dann konnte man südlich an dem wilden Felskessel der
Evangèlica vorbei und weiter abenteuerlich hinunter in den
Torrent des Ratjoli bis zu den zum Meer hin abfallenden unpassierbaren
Steilstufen absteigen, um wieder links hinaufzuklettern und über
die Küstenklippen von ses Serres mit spektakulären Aus- und
Tiefblicken wieder den GR 221 zu erreichen. Das ist leider nicht mehr
möglich, weil der Eigentümer der Finca es Ratjoli den Weg
gesperrt hat. Die Tatsache, dass die Küstenklippen von ses Serres
schwierig zu begehen sind, schmälert etwas die Enttäuschung.
Wer trotzdem von diesen Klippen in die Tiefe schauen will, kann dies
mittel eines Abstechers vom Weg nach la Trapa tun.
Nun ist man gezwungen, bis zum
km 106, wo der GR-Weg Richtung la Trapa abzweigt, auf der Straße zu gehen. Lt.
neuer Karte sind es nur noch ca. 500 m auf der Straße, sodann
führt rechts ein teils auf der Karte nur gepunkteter Weg zum Coll
de sa Gramola.
Dann folgen zunächst auf dem GR 221 wiederum
wunderschöne Abschnitte, die z.T. viel begangen werden. Mir
vollkommen unverständlicher Weise wurde der Weg vor dem Haus
Caseta de ses Basses nach Süden nach s'Arracó verlegt. Von
s'Arracó kann man zwar am Pas Vermell (Vermell = zinnoberrot)
wieder auf den ursprünglichen Weg gelangen, aber man lässt
wunderschöne Küstenabschnitte aus. Auch der neue Weg
führt durch schöne Landschaften, aber es ist kein Vergleich
gegenüber der alten Wegführung, die spektakuläre
Tiefblicke gewährt mit Aussichtspunkten, von denen die Felsen bis zu 400 m
fast senkrecht ins Meer abfallen. In der Ruine des Trappistenklosters
la Trapa wird ein Refugi eingerichtet, dessen Fertigstellung wegen
eines Gerangels zwischen dem Umweltverband GOB und der Regierung noch
lange dauern wird. Der Umbau zum Refugio war 2017 noch nicht fertig.
Mit Blick auf die
Naturschutzinsel sa Dragonera wandern wir zunächst den alten GR 221
weiter, biegen aber bald rechts ab zum Torre de Cala en Basset und
gelangen an der Küste entlang zum malerischen Ort Sant Elm,
den wir fast ganz durchwandern, um an dem Schild "Torre Sant Elm"
Treppen links hinaufzusteigen, um auf dem leider unmarkierten GR-Weg über den Pas Vermell, vorbei am nur 312 m hohen, aber eine grandiose
Aussicht bietenden Puig d'en Ric und den Coll des Vent, Port d'Andratx zu erreichen.
Hier
könnte man, wie der GR 221, die Route beenden, aber es lohnt
sich, noch bis Peguera weiterzugehen. Auf die Aussicht von der sa
Talaia bei Port d'Andratx habe ich allerdings verzichtet. Der Weg
dort ist von Geländemotorradfreaks derart zerfurcht worden, dass
es keinen Spaß macht, da zu wandern. Wir folgen daher ein ganz
kurzes Stück der Straße nach Andratx, um dann über
schöne Wiesenwege wieder in den Wald und nach Camp de Mar zu
gelangen. Nach einem Abstecher zum Cap Andritxol und zur Mönchsbucht
(Caló d'en Monjó) erreichen wir Cala Fornells und
Peguera.
Da
die Karte Tramuntana Sud leider nur bis zum Nordrand von Port d'Antratx
reicht, gebe ich nachfolgend eine genauere Wegbeschreibung:
Man
geht das Hafenbecken entlang in den Ort hinein und die Straße
nach Camp de Mar, um an dem blauen Schild "Cami de sa Vinya" links
abzubiegen. Oder man geht, wie oben erwähnt, ein Stück die
Straße nach Andratx entlang, um in den Cami de sa Vinya rechts
abzubiegen. Am Casa Coco, gleich welchem Zweig des Camis man gefolgt
ist, weist uns das Schild "Coll d'en Boix" (ein bisschen zu weit links
zeigend) den weiteren Weg hinauf in den Wald hinein. Wir
überqueren die Fahrstraße, wandern ein paar Stufen hinunter
und am Querweg rechts. Nach wenigen Metern nicht in dem Torrent
absteigen, sondern links ein breites Wegstück hoch und dann der
Rechtskurve folgen. Dann links ab, nicht wieder hinunter ins Tal, an
einer Trockenmauer zur Linken entlang, auf der Asphaltstraße 20 m
links und dann rechts auf Waldweg (Gemäß
Überprüfung mit Google-Earth auch rechts und dann links).
Dann rechts die Carrer Gerani. Vor einer sanften Linkskurve links ab
auf Waldweg. Wir gelangen wieder auf eine Fahrstraße, diese
halbrechts. Rechterhand kann man auf eine Bucht hinunterblicken. Von
dieser gibt es jedoch kein Durchkommen zur Strandpromenade von Camp de
Mar. Auf dieser Straße bis zur MA 10, rechts, am Kreisel rechts
und zur Cala hinunter.
Man
geht bis zum Ende des Strandes, dann links hoch an den Restaurants
vorbei. Den mit Platten belegten Weg hoch, am Ende rechts. An einer
Abzweigung links und dann links eine Treppe hoch, die erreichte
Straße rechts, Linksabzweig liegen lassen und dann links der
Beschilderung nach den gepflasterten Weg hoch und durch eine
Eisengittertür. Wir gelangen an den von Claudia Schiffer
längs über die Halbinsel Andritxol von Nord nach Süd
errichteten 2 m hohen Zaun, der sicherlich von zornigen einheimischen
Wanderern an allen Stellen, an denen er den Weg zerschnitt,
niedergerissen wurde. Vor dem Zaun rechts bis zum Torre del Cap
Andritxol mit kleinen
Kasernen für die Wachleute. Bis ganz vor ans Kap mit den
senkrechten ins Meer abfallenden Felswänden. Zurück auf der
anderen Seite des Zaun und (aufgepasst!) einen leicht zu verfehlenden
mit Steinmännchen markierten steil abfallenden Pfad hinunter. Auf
einen breiteren Querpfad treffend, links gehen und dann rechts zur
Mönchbucht (Caló d'en Monchó) hinunter. Zurück
und rechts haltend erreicht man Cala Fornells, den Ortsteil Pegueras
mit einer schönen Bebauung.
Quellen:
Herbert Heinrich:
Mallorca, Wanderungen durch die Südwest-Region, Band 1 (bei
Google unter „herbert heinrich mallorca“ suchen)
Infos
über Fauna und Flora: Dorothea und Paco Ponce: Mallorca,
Zwei Mallorquiner zeigen ihre Heimat -Rund um Sóller-
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aufgebaut, aber erst, wenn ich wieder auf Mallorca war.