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Pyrenäentraverse

Auf HRP, GR 10 und GR 11 vom Atlantik zum Mittelmeer

Wanderbericht

Juli/August 2008


Start am Strand von Hendaye


Meine Ausrüstungsliste siehe unter ausruestung

Sie können die nachfolgenden Fotos durch einen Mausklick vergrößern.




Schon seit längerer Zeit hatte ich geplant, nach meiner Alpenüberquerung von Wien nach Nizza mal wieder eine ähnliche Tour zu unternehmen. Da brachte mich John Cleare mit seinem Band „Trekking - Die Traumziele der Welt“ auf die Idee, die Pyrenäen zu durchwandern. Mit Gerd Fouquet hatte ich einen idealen Partner gefunden. Er ist konditionsstark und hochgebirgserfahren, um nur zwei wichtige Eigenschaften zu nennen.

Leider machten mir im letzten Jahr schwere Erkrankungen zu schaffen, die mit einer Darmoperation (hoffentlich) ihren Abschluss fanden. Da man in meinem Alter lange Zeit zur Rekonvaleszens braucht, war dieses Jahr eigentlich zu früh für ein solches Unternehmen. Ein Aufschub hätte mich aber sehr deprimiert. Natürlich musste ich meiner mangelnden Fitness Tribut zollen, aber das wichtigste Ziel habe ich erreicht: ich habe es geschafft. Gerd hat die Tour bestens überstanden, er hatte keinerlei Probleme.

Zunächst möchte ich für Nachahmer einige mir wichtig erscheinende Hinweise geben. Auf viele allgemeine Informationen werde ich verzichten. Dies würde zu weit führen. Im Internet wird man vielfältig informiert, z.B. unter www.mitrucksack.de

Die Wege HRP, GR 10, GR 11 und GRP: Es gibt drei Wege längs über die Pyrenäen, den GR 10 (Grande Randonnée) in Frankreich, den GR 11 (Gran Recorrido) in Spanien und dazwischen, jedoch auch manche Strecken identisch mit den beiden vorgenannten, die Hochroute HRP (Haute Randonnée Pyrénéenne). Vor allem zu Beginn und Ende haben GR 10 und HRP gleiche Wegstrecken. In Andorra gib es den ca. 100 km langen Rundwanderweg GRP (Gran Recorrut del Pais), der im Norden teils mit der HRP identisch ist.

Wanderführer: Für die Hochroute gibt es deren drei: Véron in französischer, Joosten in englischer und einen Führer in spanischer Sprache. Über letzteren habe ich mich nicht erkundigt. Gegenüber Véron schreibt Joosten ausführlicher und genauer, abgesehen von einigen wenigen Fehlern, wobei mir jedoch auch ein Kardinalfehler auffiel. Wenn er beim Abstieg vom Roc de France schreibt, man solle rechts gehen statt links, dann kann das fatale Folgen haben. Ich rate zu folgender Vorgehensweise: Joosten mitnehmen! Véron beschreibt mehr Varianten. Falls man davon Gebrauch machen will, entsprechende Passagen abschreiben oder fotokopieren. Meine ältere Véron-Ausgabe wiegt immerhin 300 gr, die man sich ersparen kann.

Georges Véron, Haute Randonnée Pyrénéenne, Rando Éditions – 4, rue Maye Lane – 65420 Ibos, ISBN 2-84182-191-9
Bei Google unter „randozone.com/articles/haute-route-pyreneenne“ suchen.
In 41 Etappen wird der Leser von Hendaye-Plage am Atlantik nach Plage de Banyuls am Mittelmeer geführt. Mittels einer Etappenübersicht kann man schon den ersten Eindruck von der Schwierigkeit der Tour bekommen, denn es sind im Schnitt 1.100 m Höhendifferenz und 7 Stunden reine Gehzeit pro Etappe. Die Karten im Führerwerk basieren auf der IGN-Kartographie 1 : 50.000. Sie sind nicht nur vom Maßstab, sondern auch von der Optik her gesehen, etwas schwierig zu lesen, aber mit Höhenlinien versehen. Auch sind die Karten nicht vollständig. Das stellenweise Überlappen von Text und Karte bereitet zusätzliche Schwierigkeiten. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass man die Auflage aus dem Jahre 2007 mit den Autoren Georges Véron und Jerome Bonneaux erhält.

Ton Joosten, The Pyrenean Haute Route, Cicerone Press, ISBN 1 85284 426 4, Internet-Adresse: www.cicerone.co.uk. In den Karten bei Joosten ist die Linienführung feiner als bei Véron, aber es fehlen leider die Höhenlinien. Joosten beschreibt auch einige Bergbesteigungen.

Erwähnen möchte ich noch den im Rotpunktverlag erschienenen Führer von Meienberg, François: Zu Fuß durch die Pyrenäen, Band I „Der Westen“ und Band II „Der Osten“. Meienberg bringt viele Informationen über die reine Wegbeschreibung hinaus, hält sich aber nicht an die HRP, sondern hat versucht, mit einem wesentlich längeren Weg noch mehr schöne interessante Landschaften zu erfassen. Siehe www.wanderweb.ch/pyrenaeen

Wanderführer für den GR 10: Gert Trego, Pyrenäen-Traverse GR 10, Verlag der Weitwanderer, Edewechterdamm 1999, ISBN 3-930187-06-X. Der Verlag « Der Weitwanderer » existiert seit Gert Tregos Tod jedoch nicht mehr, ebenso das im Führerwerk erwähnte Archiv für Langstreckenwandern. Restexemplare des Führerbüchleins sind noch im Handel. - Lusia, Paul: The GR 10 Trail through the French Pyrenees, erschienen im Cicerone-Verlag. Eine Buchbesprechung über beide Führer erschien in der Zeitschrift des Vereins « Netzwerk Weitwandern e.V., Ausgabe 15, Dezember 2004. Nachzulesen unter www.netzwerk-weitwandern.de/ Bücher und Landkarten/ Wanderführer/ Frankreich/ siehe Buchbesprechungen. - Es gibt auch einen 4-bändigen Führer auf französisch. Siehe www.ffrandonnee.fr/boutique/le-catalogue-des-topo-guides.aspx?t=gr&v=10

Wanderführer für den GR 11: Der Conrad Stein Verlag bietet folgenden Führer: Outdoor. Spanien: Pyrenäenweg GR 11 von Hartmut Stahn. Siehe www.conrad-stein-verlag.de. Die Beschreibung erfolgt von Ost nach West.

Karten: Zur Übersicht empfehlen sich die 4 IGN-Karten 1 : 100.000 Nrn. 69 bis 72 (IGN = Institut Géographique National). Allerdings fehlen da Teilstrecken auf der spanischen Seite.

Wir hatten für die französichen Pyrenäen die IGN- und für die spanischen die Rando-Karten dabei. Dass die Rando-Karten (Maßstab 1 : 50.000) ungenau sind, wussten wir, ebenso, dass die IGN-Karten (1: 25.000) zwei elementare Mängel aufweisen: 1. Die spanische Seite ist, soweit vorhanden, nur ganz grob dargestellt, so dass man danach nicht wandern kann. 2. Die HRP ist überhaupt nicht enthalten. Die Karten zeigen nur den GR 10, weitere in roter Farbe geführte Wege ohne Markierungshinweise und oft nur bruchstückhaft schwarz gestrichelte Wege. Viele Wege fehlen vollkommen. Was wir nicht wussten: Auch diese Karten sind ungenau, sicher nicht, was die Topographie vom IGN betrifft, aber die eingezeichneten Wanderwege. Wir trafen Wanderer mit den Alpina-Karten 1 : 25.000, die uns genauer erschienen. Wir hatten auf sie verzichtet, weil es sie nicht flächendeckend für die ganzen Pyrenäen gibt. So macht man Fehler!

Aufgrund unserer Erfahrungen rate ich zu folgender Verfahrensweise: Primär die Alpina-Karten 1 : 25.000 kaufen, dann für das Terrain, das nicht abgedeckt wird, mit IGN 1 : 25.000 und Alpina 1 : 40.000 ergänzen. Auskunft erfolgt unter www.editorialalpina.com und www.ign.fr, auch unter www.mapfox.de. Blattschnitte habe ich für die Alpina-Karten nur bei MapFox, aber auch nur für die 1 : 40.000er Karten gefunden.

Für den GR 11 gibt es folgendes Kartenwerk mit 47 Blatt im Maßstab 1 : 40.000: GR 11 Senda Pirenaica de mar ... a mar, edita prames, Federación Aragonesa de Montanismo (fam), ISBN 84-8321-062-2. Sehr unübersichtlich, da viel zu kleine Kartenausschnitte. Für den GR 10 eignen sich die IGN-Karten 1 : 25.000. Zur Not kommt man auch mit den Karten 1 : 100.000 aus, denn der GR 10 ist der bestmarkierte Wanderweg der Pyrenäen.

HRP: Die HRP gibt es eigentlich gar nicht. Sie ist, wie der französische Name schon verrät, eine französische Erfindung, m.W. von Véron. Sie verläuft deshalb auch meist auf französischem Gebiet. Da es verschiedene Varianten gibt, und da Véron und Joosten, abgesehen von diesen Varianten, teils verschiedene Streckenführungen aufzeigen, fällt es einem nicht schwer, seine eigene HRP zu gehen, wobei man natürlich schon Hochrouten wählen sollte. Wir waren, abgesehen vom äußersten Westen und Osten, fast täglich über 2.000 m, oft sogar über 2.500 m.

Markierung, Beschilderung: Gr 10 und GR 11 sind meist gut weiß/rot markiert, wobei der GR 11 längere bzw. größere Schwachstellen aufweist. Es gibt auch Schilder, die manchmal sogar die Gehzeiten beinhalten. Die HRP ist überhaupt nicht markiert. Ganz ganz selten taucht mal ein Schild auf, das diesen Weg ausweist. Man geht also auf den beiden vorerwähnten GR-Wegen, auf sonstigen GR-Wegen, auf regionalen Wegen oder auch vollkommen markierungs- bzw. weglos.

Sprachen: Für Fremdsprachen-Unkundige ergeben sich Probleme. Man sollte wenigstens einigermaßene Sprachkenntnisse in englisch, französisch und spanisch besitzen. Englisch, um Joosten lesen zu können, französisch für Führer und Verständigung und spanisch für letzteres. Es spricht fast niemand deutsch! Mit englisch kann man ab und zu durchkommen. Die Amtssprache in Andorra ist katalanisch, aber da spricht fast jeder spanisch. Übrigens sind die Pyrenäen staatsgrenzüberschreitend mehrheitlich im Westen von baskischer und im Osten von katalanischer Bevölkerung besiedelt. Dazwischen liegt auf der spanischen Seite Aragon, in dessen Nordteil aragonesisch gesprochen wird, das aber nicht den Status einer Amtssprache besitzt. Neben den vier Amtssprachen kastilisch (= spanisch) in ganz Spanien, und regional galizisch, baskisch und katalanisch, existieren noch weitere Sprachen, so z.B. aranesich im Nordwestzipfel Kataloniens, im Val d'Aran. Auch diese Sprache genießt offiziellen Status. Sogar manches Pyrenäental hat seine eigene Sprache. In Frankreich ist dies einfacher. Die einzige Amtssprache ist französisch.

Gehrichtung: Über die bevorzugte Richtung gehen die Meinungen auseinander. Die meisten Führer beschreiben in West-Ost-Richtung. Das ist der wichtigste Grund für diese Richtung, denn es ist sehr schwer, entgegen der beschriebenen Richtung zu wandern. Außerdem beginnen die Pyrenäen im Westen mit niedrigeren Bergen, so dass man sich besser eingewöhnen kann. Von Osten her müsste man gleich am ersten Tag über eintausend Höhenmeter (Hm) ansteigen. Da man in der Regel früh morgens aufbricht, geht man bei der West-Ost-Richtung oft zunächst im angenehmen Schatten der Berge, wobei ich aber auch manchmal gefroren habe. Kommt man dann aber in die Sonne, hat man sie gegen sich. Umgekehrt gibt es dieses Problem selten, da man ja meist schon am (frühen) Nachmittag sein Tagesziel erreicht hat. Wir waren aber auch schon mal bis etwa 19.00 Uhr unterwegs.

Trinken: Eine leichte, stabile 1,5 L-Plastikflasche/Person genügte tagsüber. Wir hatten aber noch einen 4 L-Ortlieb-Wassersack dabei, der sich bewährte, als wir in einer unbewirtschafteten Hütte mit weit entfernter Wasserstelle übernachteten. Aufgefüllt haben wir unsere Flaschen immer morgens mit Leitungswasser, wenn kein Brunnen in der Nähe war. Nur einmal haben wir erlebt, dass das Leitungswasser nicht trinkbar war, und wir Mineralwasser kaufen mussten. Unterwegs füllten wir natürlich an Brunnen nach, aber auch an Bachläufen, sofern sich oberhalb kein Weideland befand. Für den Notfall hatten wir einen Katadyn-Minifilter dabei, der sofort keimfreies Wasser liefert und zwei mal zum Einsatz kam.

Picknick: Für maximal drei Tage sollte man einen Vorrat dabei haben. Mehr ist nicht erforderlich. Man bekommt in fast allen Hütten, Gîte d'étapes, aber auch in Hotels ein Lunch-Paket für den nächsten Tag. Wir haben davon nie Gebrauch gemacht, sondern Brot, haltbare Wurst, Schinken und Hartkäse mitgenommen, manchmal auch etwas Obst und Gemüse.

Hüttenverzeichnisse: Joachim Saffert und Harald Breitkreuz haben ein weltweites Verzeichnis von Hütten und Gebirgen herausgegebenen. Siehe Tourenwelt-Info. Aufgrund einer Umstrukturierung enthält die Liste momentan (Stand: September 2010) nur wenige Hütten in den Pyrenäen. Die Ergänzungen sollen jedoch so bald wie möglich erfolgen. Siehe auch pyrenees-refuges.com und Refugios de Pirineos.

Bewirtschaftete Hütten: Die Gepflogenheiten differieren gegenüber den Hütten in den Alpen. Man erlebt eine ganze Reihe von Variationen. In manchen Hütten darf man erst um 16.00 Uhr oder 16.30 Uhr Zimmer oder Lager betreten. Des öfteren mussten wir die Rucksäcke in einem Raum in Fächern deponieren; zu Transport und Aufbewahrung der für die Nacht benötigten Utensilien standen Körbe bereit. Oft bekamen wir den Lagerplatz genau zugewiesen, manchmal durften wir ihn uns aussuchen.

Zelten außerhalb von Campingplätzen: In den Nationalparks ist es strikt verboten. Zuwiderhandlungen werden mit hohen Geldbußen geahndet. Ich hörte von 800,-- DM pro Person vor langer Zeit. Ansonsten ist es nach meinem Kenntnisstand oberhalb von 2.000 m erlaubt. Grundsätzlich gilt: Grünes, also der Landschaft angepasstes Zelt, erst nach 19.00 Uhr auf- und vor 9.00 Uhr wieder abbauen. Eine Eigenart der Pyrenäen ist, dass es viele Hütten gibt, in deren Umgebung offiziell gezeltet werden darf, wobei (meist?) kostenlos die sanitären Einrichtungen der Hütte mitbenutzt werden können. Bei manchen Hütten ist es verboten. Ansonsten muss man den Hüttenwirt fragen.

Folko Seinsch (www.mitrucksack.de) hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass zwar Zelten verboten, aber reglementiertes Biwakieren - außer im Nationalpark Aigües Tortes - erlaubt ist. Dabei versteht man unter Biwakieren nicht nur das Übernachten im Biwaksack, sondern auch

- im französischen Nationalpark (Parc National des Pyrénées occidentales) das Aufstellen eines kleinen Zeltes, sofern es nach 19:00 Uhr auf- und vor 07:00 Uhr wieder abgebaut wird. Außerdem muss man eine Fußstunde vom Nationalparkrand und von Straßen entfernt bleiben. (Siehe www.parc-pyrenees.com/nous-connaitre/reglementation.html, HRP-Wanderführer von Ton Joosten, Pyrenäen-Reiseführer von Michael Schuh)

- Im spanischen Nationalpark Ordesa y Monte Perdido versteht man darunter auch das Aufstellen eines Zeltes von max. 1,30 m Höhe. Es darf nur oberhalb bestimmter Höhen (!) zur Nacht auf- und muss zu Beginn des nächsten Tages wieder abgebaut werden. Außerdem ist es in den besonders geschützten Zonen (Zonas de Reserva) gänzlich verboten. Nähere Beschreibung siehe unter www.wander-mueller.de/ordesa.html

Gîtes d'étapes: Nicht jeder kennt diese Etappenunterkünfte. Vielleicht ist der italienische Name Posto tappa geläufiger. Die Gîtes ähneln den Hütten. Sie befinden sich jedoch in den Ortschaften und genießen somit die bessere Infrastruktur. Dies kommt den Wanderern vor allem durch stets vorhandene meist kostenlose Duschen zugute.

Essen in den Hütten und Gîtes d'étapes: Wir haben stets Halbpension gebucht. Das einheitliche Abendessen gibt es zu ganz bestimmten Zeiten, frühestens um 19.00 Uhr; es kann aber auch erst um 20.30 Uhr sein. Meist bekommt man den Tisch zugewiesen. Da liegt dann ein Zettel mit den Namen auf dem Tisch für etwa 6 bis 8 Personen. Serviert wird in einem großen Behältnis, aus dem man sich bedient. Meist behält man den Teller für die Vorspeise auch für Haupt- und Nachspeise. Da immer Weißbrot gereicht wird, kann man ihn damit schön säubern. Qualität und Quantität des Essens sind oft sehr verschieden. Die Palette reicht vom dürftigen 3-Gänge Menü bis zu üppigen 5 Gängen. In manchen Hütten konnte man essen, soviel man wollte. Es wurde nachgereicht, aber nicht nur Beilagen, sondern auch z.B. Salat oder Fleisch. In den Hütten darf man aber auch Selbstmitgebrachtes verzehren. In den Alpen dürfen das nur AV-Mitglieder.

Schlafplatzreservierung: Es ist ratsam, eine Reservierung vorzunehmen. Wir haben, sofern möglich, wenn wir in einer Hütte ankamen, sogleich um Reservierung in der nächsten Hütte gebeten. Dies funktionierte problemlos. Die Meisten telefonierten für uns kostenlos, in einer Hütte zahlten wir jedoch für das simple Gespräch 2,50 €.

Mitgliedschaft im Alpenverein: Wer Mitglied im DAV, OeAV oder einem sonstigen Alpenverein ist, sollte unbedingt seinen Ausweis mitnehmen und bei der Anmeldung sogleich vorzeigen, denn es gibt in den Hütten des CAF und auch in den Hütten spanischer Vereine aufgrund des Gegenseitigkeitsabkommens Ermäßigung bis zur Hälfte, d.h. z.B. statt 15,-- € für die Übernachtung nur 7,5o €. Sogar fürs Essen haben wir gelegentlich Ermäßigung erhalten.

Ausrüstung: Bei der Ausrüstung sollte man aufs Gewichtsparen großen Wert legen. Mit Essen und Trinken wog mein Rucksack nicht mehr als 14 kg. Auch hatten wir deswegen weder Steigeisen, noch Pickel oder gar ein Seil dabei. Gletscher waren für uns damit natürlich tabu. Ein Zelt oder mindestens einen Biwaksack mitzunehmen ist sehr ratsam. Eine Liste über meine Ausrüstung mit Gewichtsangaben in Gramm siehe unter ausruestung. Diese ist jedoch individuell, nicht allgemeingültig. Jeder muss selbst entscheiden, was er mitnimmt.

Stöcke: Man sollte unbedingt mit Stöcken gehen. Sie entlasten die Knie, sind hilfreich bei steilen Schnee- oder Grashangpassagen, bei Bachüberquerungen auf wackeligen Steinen, usw. Allerdings, wer immer nur mit Stöcken geht, verliert an Trittsicherheit und Gleichgewichtssinn. Ich bin ohne gegangen; mir sind sie einfach hinderlich, ich habe gerne die Hände frei. Natürlich sah Gerd die fehlenden Stöcke als Ursache für meine Knieprobleme, von denen ich noch berichten werde. Aber die über doppelt so lange Tour von Wien nach Nizza hatte ich ohne Stöcke gut überstanden.

GPS: Ich rate zur Mitnahme eines Navigationsgerätes. Wir haben mehrmals davon Gebrauch gemacht, als wir uns verlaufen hatten. Es ist eine schöne Sache, wenn man feststellen kann, wo genau man sich befindet. Ich hatte mir ein einfaches Gerät gekauft, auf dem man nur die Koordinaten und die Höhe ablesen kann. Auf die Karte übertragen, hat man sodann seinen genauen Standort. Wir trafen eine Holländerin, die das teure Gerät mit Karte im Display mit sich führte. Sie hatte sich die Software für den französichen Teil im Internet kostenlos heruntergeladen. Für den spanischen Teil musste sie sich diese teuer erkaufen. Zu Hause hatte sie alle wichtigen Koordinaten eingegeben. Im Zweifelsfalle konnte sie dann z.B. ablesen wo sie war und, falls sie sich verlaufen hatte, wo der richtige Weg verlief. Dieses Gerät ersetzt aber auf keinen Fall die Papierkarten. Denn, was mache ich, wenn es den Dienst versagt?

Vorbereitungen für die Tour: Wir hatten uns vorgenommen, hauptsächlich die HRP zu gehen. Da diese eine ganze Reihe von Varianten aufweist, war ich zunächst damit beschäftigt, anhand von Führer und Karten eine möglichst optimale Route herauszufinden. Diese durfte nicht zu gefährlich sein, sollte aber möglichst die schönsten Landschaften berühren. Danach habe ich, um Gewicht zu sparen, die Karten entsprechend ausgeschnitten. Dies brachte immerhin eine Erleichterung von 1 ¼ kg.

Eigentlich wollten wir schon im Juni loslegen, um dem August-Rummel zu entkommen. Zunächst sah es auch sehr gut aus, denn im Winter fiel wenig Schnee in den Pyrenäen. Aber das Frühjahr holte alles nach, so dass wir den u.E. spätesten Termin Mitte Juli wählten. Somit hatten wir etwa zwei Monate Zeit, denn nach Mitte September ist mit erheblichen Schwierigkeiten zu rechnen. Die Hütten schließen (es steht nur noch der Winterraum zur Verfügung), so dass die volle Verpflegung mitgenommen werden muss, das Risiko eines Wintereinbruchs wird immer größer, Nebel bzw. dichte Wolken können die Orientierung unmöglich machen, usw.

Wanderbericht: Unsere Tagesetappenziele habe ich zwecks besserer Übersicht fett gedruckt.

Gerd hatte die preiswertesten Zugverbindungen im Internet herausgefunden. So brachte uns der ICE abends nach Paris. Früh morgens nach Übernachtung im Hotel fuhren wir mit dem nur übers Internet buchbaren ID TGV direkt nach Hendaye, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. GR 10 und HRP sind zunächst identisch und beginnen am Casino. Wir aber haben zünftig direkt auf Meereshöhe begonnen, so dass unsere Wanderschuhe Bekanntschaft mit Meerwasser machen durften.

Doch zunächst einige statistische Anmerkungen. Wir sind in 39 Tagesetappen gegangen, haben vier Ruhetage eingelegt. Im Schnitt kamen etwas über 1.100 Hm-Differenz pro Tag zusammen. Maximalwerte waren einmal 2.000 Hm Anstieg und einmal 2.200 Hm Abstieg. Die Länge der Wegstrecke kann ich nur schätzen. Luftlinie sind es etwa 430 km. Ich denke, dass man für die Strecke das 2 bis 2,5fache rechnen kann. Wir hatten unglaubliches Wetterglück; Regenfälle mussten wir nur wenige erdulden. Wir übernachteten wie folgt: 12 mal im Hotel, 13 mal in einer Hütte, 8 mal in einer Gîte d'étape oder vergleichbarer Unterkunft, 2 mal in einer Cabana (primitive unbewirtschaftete Hütte) und 4 mal im Zelt.

Da wir am frühen Nachmittag bei schönem Wetter in dem baskischen Ort Hendaye ankamen, konnten wir sogleich nach der Meerwassertaufe der Schuhe dem Rummel des Badeortes entfliehen und übernachteten zwei Stunden weiter in dem ruhigen Dorf Biriatou im einzigen Hotel (3 Sterne). Am Ende des Dorfes gibt es aber auch einen Gîte de France. Da das Hotel sehr teuer war, haben wir das Frühstück am leider touristisch überlaufenen Col d'Ibardin in einer Venta-Bar zu uns genommen. Ventas sind spanische Geschäfte, Bars oder Restaurants an der Grenze, die wohl dem (früheren) Preisgefälle ihre Entstehung zu verdanken haben. Hier kamen wir erstmals nach Spanien in die autonome Region Navarra. Die Pyrenäen in dieser Region und auf der französischen Seite sind hauptsächlich von Basken bewohnt.

An diesem Tag hatte ich das erste und einzige Mal mit einer Zecke Bekanntschaft gemacht, die sich jedoch noch nicht festgebissen hatte. Am Col de Lizuniaga haben wir dann auf der spanischen Seite die Nacht verbracht. Diese beiden Tage habe ich statistisch als einen Tag gerechnet, was m.E. realistisch ist.


Auffallend ist die niedrige Baumgrenze in einer Landschaft von weit unter 1.000 m. Offenbar musste der Wald dem Weideland weichen. Die Viehwirtschaft wird in den Pyrenäen extensiv betrieben. Kühe und immer wieder Kühe, aber auch erstaunlich viele Pferde und natürlich Schafe und Ziegen. Beim Abstieg nach Elizondo liefen wir durch riesige Farnwälder. In einem einfachen aber sauberen Hotel konnten wir für 14,-- €/Person die Nacht verbringen.



 

Schafmelker

Nach einer ¾ Stunde Wegstrecke durchfuhr mich ein Schreck. Ich hatte den Kompass vergessen, am Stuhl hängen lassen. Die Angst, etwas zurückzulassen, war mein ständiger Begleiter. Das kann fatale Folgen haben. Zu Fuß und per Anhalter zurück und wieder zu dem Punkt, wo Gerd auf mich wartete. Zum Glück vergaß ich sonst nichts mehr. Gerd hatte aber später seinen zum Trocknen aufgehängten Rucksacküberzug vergessen. Er mußte improvisieren, er band seine Regenjacke über den Rucksack. Zum Glück hatte er noch einen Schirm dabei.

Farn war weiterhin unser Begleiter, aber der Weg führte auch durch schöne Buchenwälder. Viele Bäche querten unseren Weg. Die Pyrenäen sind viel wasserreicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Beim Abstieg nach les Aldudes stellten wir fest, dass Karte und Wirklichkeit nicht übereinstimmten. Das mussten wir noch des öfteren bemerken. Da die nächste Etappe von les Aldudes bis Béhérobie laut unserem Plan 10 Std. lang war, gingen wir noch etwas weiter bis Urepel, denn die Karte zeigte dort ein Hotel an. Doch die Wirtin des einzigen Hotels verneinte, ein Zimmer frei zu haben. Nun standen wir ratlos da in der glühenden Nachmittagshitze. Nach einer zweiten Anfrage, offenbar mit Leidensmiene, hatte sie Erbarmen und nahm uns auf. Wir waren die einzigen Gäste! Das Fassbier schmeckte säuerlich. Da ich es trotzdem trank, musste ich es anschließend büßen.

Am nächsten Tag, der vierte insgesamt, kamen wir am Col de Lindus (1.156 m) erstmals über eintausend Meter. Ab dem Puerto de Ibaneta bis zum Col de Bentarte gingen wir auf dem westlichen Pyrenäenzweig des Pilgerweges nach Santiago de Compostela Richtung Norden, also entgegengesetzt der üblichen Richtung. Glaubte doch glatt ein durchgeistigter Pilger, wir seien schon auf dem Rückweg von Santiago. Unglaublich, welche Massen mit und ohne Jakobsmuschel uns da begegneten. Manche waren völlig überfordert, keuchten den Berg hoch, ließen sich erschöpft zu Boden sinken.

Dann kamen wir wieder in Schwierigkeiten. Das mittlere Stück des Weges auf der Karte zwischen dem Col d'Arnosteguy und dem Col d'Orgambide existiert nicht mehr. Zunächst suchten wir jedoch vergeblich den Weg durch dickes Farn- und sonstiges Gestrüpp, bis wir feststellten, dass die Wegführung geändert wurde. Joostens Beschreibung war da auch irreführend. Dann fing es an zu regnen, besser gesagt zu schütten. Den Wanderweg nach Béhérobie haben wir gar nicht gefunden, mussten also acht Kilometer und 650 Hm auf Asphalt hinuntergehen. Dies setzte meinen Knien derart zu, so dass wir zu unserem ersten Ruhetag in einem schönen Hotel kamen.


Der nächste Tag brachte uns bei Sonnenschein in eine wunderschöne einsame Naturgegend. 750 Hm Aufstieg brachten uns zum Col d'Errozaté. Etwa zwei Dutzend tief kreisende Geier an der Crête d'Urkulu konnten wir beobachten, und ein Fuchs lief vor uns davon. Es war ein harter Tag mit fast 2.000 Hm Aufstieg bis zum Col de Bagarguiak (1.327 m). Ein noch härterer aber sehr schöner folgte. Wir bestiegen unseren ersten Zweitausender, den Pic d'Orhy (2.017 m). Der vorherige schwere Tag machte mir noch zu schaffen, was aber das herrliche Erlebnis und die schöne Aussicht vom Gipfel nicht schmälerte. Beim Abstieg sahen wir auf dem folgenden ziemlich eben verlaufenden Grenzkamm mit Weideland in etwa 1.600 m Höhe viele Bretterverschläge, die uns zunächst Rätsel aufgaben. Aber ein Schild klärte uns auf. Hier werden im November Zugvögel abgeschossen. Eine Schweinerei, dass es so etwas in der EU im 21. Jhdt. gibt!



Grenzstein am Col d'Errozaté mit Gerd

Ein langer ausnahmsweise wasserloser Kamm folgte, was uns trotz der Hitze zur Wasserrationierung zwang. Endlich kam kurz vor dem Refuge de Belagua ein über Felsen stürzender Bach ohne darüber liegendes Weideland, also mit gutem Wasser. Müde und abgeschlafft nach 10-stündiger reiner Gehzeit kamen wir am Refuge an. Oh Schreck, es ist geschlossen, bereits seit fünf Jahren, wie wir erfuhren. Wir hatten diese Nachricht leider im Internet nicht entdeckt. Den Führern konnten wir das natürlich auch nicht entnehmen. Selbst der neueste Führer hinkt bekanntlich Jahre hinterher. Was tun? Weitergehen? Unmöglich. Zelten? O.k., aber ohne Wasser? Wir hatten ja in Anbetracht der nahen Hütte nicht mal unsere Flaschen am Bach gefüllt. Dann erfuhren wir die Erlösung, es gab in der Nähe eine Wasserstelle. Ich möchte noch anfügen: Auch in der von Joachim Saffert und Harald Breitkreuz herausgegebenen weltweiten Tourenwelt-Info über Hütten und Gebirge war der Refuge noch nicht gestrichen, was mittlerweile geschehen ist.

Im Zelt schlafe ich immer schlecht. Aber deswegen hatte die nächste Etappe kein Erbarmen. Zum Glück gingen wir nicht die südliche Route mit undurchsichtiger Wegführung. Die vorerwähnte Holländerin hatte sich, wie wir später erfuhren, in diesem Gelände trotz ihres GPS' mit Karte derart verlaufen, dass es sie einen ganzen Tag kostete. Wir nahmen zunächst die Straße, was uns in den Genuss brachte, zwei der berühmten Gouffres (senkrechte Löcher im Fels) zu betrachten. Leider kann man nicht weit hinuntersehen. Der Gouffre Lépineux ist sage und schreibe 728 m tief.

Nach Arette-la-Pierre-St-Martin wichen wir von der HRP ab und gingen den GR 10 durch eine phantastische wild zerklüftete Felslandschaft mit vielen kleinen Gouffres und einer Kletterstelle am Rocher de l'Osque, bei der Wanderer in der Gegenrichtung einige Probleme hatten. Ich war erstaunt, eine solch happige Stelle auf dem GR 10 vorzufinden, denn schließlich ist er ja ein Wanderweg und keine Kletterroute. Lescun empfing uns im Nebel. Über rutschige Steine mussten wir das letzte Stück unter die Füße nehmen. Ich war so kaputt, dass ich bereits den zweiten Ruhetag forderte. Wir waren im Maison de la Montagne gut untergebracht. Der nächste Tag wartete mit Sonne auf - und Fotografierwetter. Der gewaltige Cirque de Lescun mit dem Pic d'Anie ist sehr beeindruckend. Die Pyrenäen weisen eine ganze Reihe solcher Cirques auf; das sind einen Kessel bildende halbrunde Gebirgsketten. Wie alle anderen Cirques entstand auch dieser durch einen Gletscher während der Eiszeit, der eine bereits vorhandene Einkerbung immens ausweitete und das Geröll talwärts schob. Auch die unzähligen Seen wurden durch Gletscher geschaffen.

Der nächste Tag führte uns in den französischen Parc National des Pyrénées, in herrliche Natur mit vielen endemischen Pyrenäen-Lilien, die blauen Schwertlilien sehr ähneln, aber eine satte tiefblaue Farbe aufweisen. Man trifft auf interessantes Gestein. Der Pic Rouge verrät schon mit seinem Namen, dass ganze Hänge von rötlichem Eisenerz durchzogen sind. Viele rot gefärbte Felsbrocken mit weißen, marmorähnlichen Einschlüssen bilden einen Kontrast zu den grünen Wiesen. Sonne und Nebel wechselten sich heute ab. Vom Refuge d'Arlet /2.000 m) aus hatte man teils überhaupt keine Sicht mehr. Schon erfahrene Wanderer sollen die Hütte im Nebel nicht gefunden haben. Ein Wort zum Essen: Es gab ein Fünf-Gänge-Menü, dass sich nur so der Tisch bog. Große Fleischportionen gingen zurück, weil es einfach zuviel war.

Ein schwarzer Tag folgte. Aufgrund einer Unachtsamkeit rutschte ich in einer Schräge mit kleinen Steinchen derart heftig aus, dass ich mich unverständlicherweise drehte und mit dem rechten Knie aufschlug. Die Schmerzen wurde ich bis zum Ende der Tour nicht mehr los.


 Cirque de Lescun mit dem Ort Lescun –
rechts der Pic d'Anie (2.504 m)

 

Pyrenäenlilien

Refuge d'Arlet mit eisenerzhaltigen Bergen



Von Peyrenère bis zum Col du Somport wanderten wir auf dem östlicheren und höheren der beiden Bergübergänge des Jakobsweges. Von Pilgern nichts zu sehen. Ja, wählen sie denn alle den bequemeren Übergang? Am Col übernachteten wir auf der spanischen Seite, in einer einfachen Herberge, nunmehr in Aragon. Auch verläuft hier die Grenze zwischen den Westpyrenäen und den Hoch- oder Zentralpyrenäen, in Frankreich zwischen den Departements Pyrénée Atlantiques (Aquitanien) und den Hautes-Pyrénées (Midi-Pyrénées). In den Zentralpyrenäen dominiert Granitgestein.


Oben: Das Massiv des Pic du Midi d'Ossau
Rechts: Pic du Midi d'Ossau

Geröllfeld beim Aufstieg zum
Col de Peyreget

Am nächsten Tag erreichten wir den Refuge de Pombie am Fuße des Pic du Midi d'Ossau. Dieser Berg wird wegen seiner exponierten Lage und vollendeten Form als Symbol der Pyrenäen angesehen. Es war wieder eine schöne Wanderung mit herrlich in die Natur eingebetteten Seen. Beim Aufstieg zum Col de Peyreget (2.300 m) musste ein Feld mit größeren Felsbrocken überwunden werden. Allgemein sei angemerkt, dass die Wege oft steinig sind, durch Geröllfelder und über kleinere und größere Felsbrocken führen. Ich denke, dass sie nicht so gut angelegt sind wie in den Alpen. Sie strengen ganz schön an.




Vereister
See beim
Abstieg
vom
Col de
Peyreget





Der
Klettersteig
Passage
d'Orteig



« Sicht frei, im Tal Wolkenmeer, schwarze Wolken am Himmel aber kein Regen, dafür Wind », hatte ich in meinem Tourenbuch für den nächsten Tag vermerkt. In der Passage d'Orteig, einem mit einem Seil gesicherten Klettersteig, musste man höllisch aufpassen, dass man vom böenartigen Sturm nicht umgeworfen wurde. Es folgte eine herrliche Seenlandschaft in einer wilden Felskulisse. Über den Col d'Arrémoulit (2.448 m) wechselten wir wieder auf die spanische Seite und übernachteten im Refugio de Respomuso, einer schönen Hütte, aber mit kantinenmäßigem Essen und 2,50 € fürs Reservierungstelefonat.


Wieder phantastische Natur! Mehrere reichlich Wasser führende Bäche mussten auf Steinen überquert werden. Im Frühjahr wäre man nicht trockenen Fußes rübergekommen. Da hätte man Schuhe und Socken ausziehen müssen. Gut, wenn man wasserfeste Sandalen dabei hat.

Es folgte unsere erste « Schneeprüfung » am Col de la Fache (2.664 m). Gerd konnte mit seinen Stöcken das doch recht steile Schneefeld gut begehen, während ich mir sicherheitshalber meine Absatzeisen anzog. Ein langer Abstieg durch wiederum grandiose Landschaft brachte uns zum Refuge Wallon.


Vereister See und
Schneefeld beim
Aufstieg zum
Col de la Fache





Rückblick
zum Col
d'Aratille

Herrliches Wetter machte die nächste Etappe trotz starken Windes zu einem absoluten Höhepunkt. Durch wilde Fels- und Seenlandschaft erreichten wir den Col d'Arratille (2.528 m). Auf nunmehr spanischer Seite querten wir durch eine einzige Geröllhalde zum nächsten Grenzübergang am Col des Mulets (2.591 m). Südlich unter uns lag das Tal Valle d'Arat mit grünen baumlosen hügeligen Gebirgskämmen. Das Grün ist aber nicht zu vergleichen mit dem der Almen in den Alpen. Es ist aufgrund Wassermangels dürftiger. Es wirkte auf mich beim von oben ins weite lange Tal Herunterschauen sogar irgendwie gespenstisch.


Südlich des Col des Mulets erhebt sich der höchste Berg der französischen Pyrenäen, der berühmte Vignemale (3.298 m), eine der erregendsten Gebirgswände der Pyrenäen. Der Gletscher dieses Berges gilt als der größte der Pyrenäen. Auf der Terrasse des Refuges des Oulettes de Gaube (2.151.m) legten wir unsere Mittagsrast ein und genossen den schönen Blick auf die gewaltige fast 1.000 m hohe Nordwand. Links davon erhebt sich der Petit Vignemale, mit 3.032 m immerhin ein Dreitausender, den zu besteigen unser nächstes Ziel war. 600 Hm Aufstieg zur Hourquette d'Ossoue (2.734 m) und von dort ohne Rucksack 300 Hm zum Gipfel lagen vor uns. Über viel Geröll und auch Schneefelder erreichten wir den Gipfel mit einer grandiosen Aussicht, auch hinüber zum berühmstesten aller Cirques, dem Cirque de Gavarnie mit der nicht weniger berühmten Brèche de Roland. Über Schneefelder, mehr oder weniger abgefahren, erreichten wir den Refuge de Baysselance (2.651 m).


Die berühmte Nordwand des Vignemale. Links im Bild der Petit Vignemale

Reichliches hervorragendes Essen einerseits, aber ein kaum zu überbietender Mief im Schlafraum andererseits, waren die einprägsamen Merkmale dieser Hütte. Der eiserne Fensterladen des Schlafraumes klapperte, weshalb man ihn schloss, samt Fenster. Ich konnte wenigstens erreichen, dass ich das Fenster aufmachen durfte, aber das half nicht viel; ich konnte kaum schlafen. Hier gab es wenigstens einen plausiblen Grund, aber oft bleibt das Fenster nur deshalb zu, damit es nicht zieht oder zu kalt wird. Was sind denn das für verfrorene Bergsteiger und -wanderer, die Angst vor einem Luftzug haben und im größten Mief bestens schlafen können? Vielleicht bin ich ein zu großer Frischluftfetischist, aber ich stehe wenigstens nicht alleine da. Der Kampf ums Fenster ist jedenfalls der ständige Begleiter der « Hüttenschläfer ». Manche Wanderer zelten deshalb, weil sie den Mief in den Hütten meiden wollen.

Nach der Nacht mit wenig Schlaf wurde zum Glück die Kondition nicht gefordert, denn es ging fast nur bergab nach Gavarnie, wo wir in einer Gîte mit phantastischem Essen übernachteten. Das Dorf ist zwar überlaufen, hat aber seinen Charme behalten, keine Hotelklötze ragen in den Himmel.

Bilderbuchwetter für eine Bilderbuchetappe ließ die Herzen höher schlagen. Wir gingen vom Dorf aus direkt auf den Cirque de Gavarnie zu. Auf diese Art kann man den Blick auf den Cirque am besten genießen. Fast senkrecht ragen die 1.400 m hohen nur von einigen Stufen unterbrochenen Felswände in dem riesigen Halbrund empor. Wasserfälle stürzen in Kaskaden die Felswände hinunter, darunter mit 422 m einer der höchsten Wasserfälle Europas bei der Grande Cascade, dessen Wasser einem unterirdischen Gletschersee entstammt. Besonders dieser Cirque ähnelt durch seinen kompakten Felsaufbau einem riesigen Amphietheater. Man wird unwillkürlich in seinen Bann gezogen.

Als ob das noch nicht genug an Naturwunder wäre, kommt noch ein i-Tüpfelchen obendrauf: Die Brèche de Roland, 40 m breit, mit 100 m hohen senkrechten Wänden in dem unüberwindlich scheinenden waagrechten Felsgrat am rechten Rand des Cirque. Wie von einer riesigen Menschenhand in den Fels gehauen erscheint diese Kerbe. Wie eine Zahnlücke wirkt sie von weitem. Der Sage nach soll Roland mit seinem Schwert dies vollbracht haben. Es gibt einen historischen Ursprung dieser Sage, denn die Basken haben im Jahre 778 die Nachhut Karls des Großen vernichtend geschlagen.



Cirque de Gavarnie mit der Grande Cascade
(Mitte unten)

 

 Cirque de Gavarnie mit der Brèche de Roland (rechts oben)

Gelber Enzian


Ein Schritt durch die Bresche, und man befindet sich im spanischen « Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido » mit seinen grandiosen Canyons und Fels- oder Gesimsbändern, spanisch Fajas. Phantastische Wandermöglichkeiten bietet z.B. das Ordesa-Tal mit seinen wilden Wasserfällen und hochragenden Canyon-Wänden mit einer Vielzahl von Bändern im senkrechten Fels. Ein phantastischer aber gefährlicher Gesimsweg ist die Faja de las Flores. Diese Naturwunder zu erkunden, ließ unser Vorhaben leider nicht zu. Es hätte zuviel Zeit gekostet. Aber, wenn es meine Gesundheit zulässt, werde ich demnächst diesen Nationalpark erwandern. Auch zum Cirque de Gavarnie möchte ich zurückkehren und durch die Echelle (Leiter) des Sarradets am rechten Rand des Kessels emporklettern. Beim Namen dieses Steigs hallt das Rolandslied nach, denn der Verfasser machte aus Glaubensgründen die Basken zu heidnischen Sarazenen.

Nach so viel Naturwunder könnte man getrost den Tag beenden, aber unser Wandertag begann jetzt erst. 1.000 Hm Aufstieg zur Hourquette d'Alans, Ab- und Aufstieg durch den Cirque d'Estaubé zum Puerto de Lera und äußerst steiler und rutschiger Abstieg auf spanischer Seite im Circo de Pineta, der die Nordostecke des vorerwähnten Nationalparks bildet. Somit hatten wir an einem Tag gleich zwei Felskessel durchschritten. Die Durchquerung der meisten Cirques ist für Wanderer zu gefährlich. Auch bei diesen beiden hatten wir uns vorher über die Schwierigkeiten erkundigt.

Und nach soviel Anstrengung Übernachtung auf dem nackten Boden des unbewirtschafteten primitiven Refugio de la Larri. Kein Brunnen, kein Wasser. Da wir das Wasser von einem weit entfernten Bach holen mussten, kam mein 4-Liter-Ortlieb-Wassersack zur Geltung. Um Gewicht zu sparen, hatten wir außer der kalten Picknickverpflegung nur Bouillon und Kaffee dabei. Davon kann man ja keine Kraft bekommen!





Im Circo
de Pineta
(National-
park
Ordesa y
Monte
Perdido)





Wartende
Geier

Entsprechend schwer fiel mir der nächste Tag. Zunächst führte unser Weg durch abgeschiedene Natur. Viele Murmeltiere, Pyrenäen-Gämsen und dutzende Geier, denn eine tote Kuh lag auf der Weide. Leider hatten wir die Aasfresser vertrieben. Da saßen sie dann auf Bäumen und auf dem Bergkamm und warteten, bis wir verschwunden waren. Ein häßlicher Abstieg nach Parzan auf Schotter und Asphalt bei sengender Hitze schloss den Tag ab. Letzteres war eine der reinen « Distanzüberwindungsstrecken », da wir ja alles zu Fuß bewältigen wollten.

Nun ereilte uns erstmals das Schicksal, dass wir wegen ausgebuchter Hütte, hier der Refugio Biados, campieren mussten, jedoch gab es in der Nähe den Campingplatz Forcallo mit sanitären Einrichtungen und Restaurant. Im Refugio de Estós wollten wir am nächsten Tag zu Mittag essen, der Wirt hat uns aber gleich angepflaumt, dass wir die Schuhe ausziehen müssten. Das erlebt man auch in den Alpen. In den Schlafraum geht man selbstverständlich nicht mit den Wanderschuhen, aber im Gastraum Schuhe aus? Da gibt es doch auch Tagesgäste. Ist es denn so viel Arbeit, abends durchzuputzen? Das muss doch sowieso gemacht werden, oder? Ich bin der Meinung, hier wird stark übertrieben, eine Fast-Monopol-Stellung ausgenutzt. Wir hatten jedenfalls gleich die Nase voll und picknickten dann auf einem schönen Plätzchen am rauschenden Gebirgsbach. Imposant die Gorgas Galants, brausende Wasserfälle in einem canyonähnlichen Tal. Auf dem Campingplatz Aneto wohnten wir über dem Restaurant in einem Gîte d'Etape.

Nun gingen wir zwei Tage auf dem GR 11, um uns den 2.928 m hohen schwierigen Col de Mulleres zu ersparen. Dieser weist Kletterstellen bis Schwierigkeitsgrad II ohne Sicherung auf, und das beim Abstieg mit schwerem Rucksack. Zusätzlich gab uns zu bedenken, dass noch so viel Schnee lag. Man hatte uns davor gewarnt. Allerdings trafen wir Wanderer, die über diesen Pass gegangen sind und ihn nicht schwierig fanden.

Aber auch der GR 11 ist hier eine Hochroute. Er führt in den Parque Natural Posets-Maladeta. Wir befanden uns südlich des Maladeta-Massivs mit dem höchsten Berg der Pyrenäen, dem Aneto (3.403 m). In einsamer Natur an einem von einem Felskessel umrahmten See, dem Lago de Vallibierna (2.432 m), schlugen wir unser Zelt auf und genossen die Stille und Idylle. Ich nahm ein erfrischendes, wenn auch kurzes Bad im See. Doch oh Schreck, eine lärmende Horde von 28 meist Jugendlichen fiel ein um ein Zeltlager zu errichten. Keine Streckenwanderer, die hier notgedrungen campieren mussten. Nein, sie wurden ein großes Stück mit dem Bus hochgefahren, sind das letzte Stück gelaufen und am nächsten Tag wieder zurückgekehrt. Das kann doch nicht im Sinne der Camping-Erlaubnis sein! Dann überraschte uns noch ein Gewitter. Ich zählte zwischen Blitz und Donner, doch näher als 1,3 km kam das Gewitter nicht. Aber es gab noch eine Gefahr. Wir hatten das Zelt in unmittelbarer Nähe eines engen Bachbettes aufgestellt. Meine Angst war, dass der Bach über die Ufer tritt. Doch zum Glück regnete es nicht lange.

Es folgte ein knieschädigender Abstieg ins Vall de Salenques, wo wir Katalonien erreichten, genauer gesagt das Kreisgebiet Val d'Aran. Baustelle am Hospitau de Vielha. Der Autotunnel durch den Pyrenäenhauptkamm bekommt eine neue Röhre. Er ist im Winter die einzige Verbindung zwischen Val d'Aran und dem übrigen Katalonien, denn Val d'Aran liegt als einziges Gebiet Spaniens nördlich des Hauptkamms.

Nebel umhüllte am nächsten Tag die Berge, so dass wir nicht viel sehen konnten. Den weichen Boden des Hochmoores spürten wir aber mit Genuss. Im Refugi dera Restanca erlebten wir erstmals, dass Nachschlag angeboten wurde. Reichlich Salat gab es als Vorspeise. In den französischen Hütten wurde immer nur Suppe als Vorspeise gereicht.

Die HRP bietet nun eine schlechte oder gar keine Infrastruktur. Wir haben daher den bequemeren Weg gewählt und sind vier Tage auf dem GR 11 gewandert. Auch war auf der spanischen Seite das Wetter besser. Es folgte eine Strecke mit einer Vielzahl herrlicher Seen, einer schöner als der andere in die grüne Natur eingebettet, teils auf verschiedenen « Etagen ». Am Lac Obago legten wir unsere Mittagsrast ein. Danach verließen wir Val d'Aran und gelangten in den spanischen Nationalpark Aigües Tortes i Estany de Sant Maurici, den letzten der drei Nationalparks der Pyrenäen. Nach 11 Stunden reiner Gehzeit kamen wir erst nach 19.00 Uhr im Refugi Mallafré an und wurden sogleich mit überreichlichem gutem Essen gestärkt.

Zum Ausgleich folgte eine kurze Etappe über Espot, einem schönen alten Dorf, nach la Guingueta d'Aneu. Am Tag darauf hatten wir uns verfranzt. Ab dem verlassenen Dorf Dorve, in dem nur noch eine alte Frau und eine Katze leben, gab es zwar zunächst noch Markierung, doch dann fehlte sie, und ein Wirrwarr von Pfaden führte in alle Richtungen. Wir machten den Fehler, nicht rechtzeitig umzukehren. Statt dessen kraxelten wir letzlich weglos über den Kamm nach Norden, weil wir der Karte entnehmen konnten, dort wieder auf den Weg zu stoßen. Dies traf auch zu, aber diese Mühe hätten wir uns ersparen können.

Nach einem schönen Höhenweg folgte ein mühsamer Abstieg zu dem verschlafenen Dorf Estaon mit schiefergedeckten Häusern. Das letzte Stück führte auf einem alten Saumpfad an steilem Fels entlang. Übrigens nahmen wir des öfteren solche Pfade unter die Füße, denn auch die Pyrenäen waren von alten Handelswegen durchzogen. Wir wohnten in einer ehemaligen Schule, die vor fünf Jahren zu einem schönen Refugi umgebaut wurde. Dieser Refugi entspricht den Gîtes d'étapes in Frankreich.

Leider sind ja in den letzten Jahrzehnten viele Schmetterlinge ausgestorben. Aber bei der Etappe nach Tavascan konnten wir uns an vielen bunten Exemplaren erfreuen. Auch viele Heuschreckenarten konnten wir beobachten. Wieder fast 2.000 Hm Aufstieg brachte die nächste Etappe nach Pla de Boet. 1.200 Hm Anstieg, plus 160 aufgrund eines irreführenden Schildes, zur Biwakschachtel Ref. de Baborte auf etwa 2.500 m Höhe. Wir überlegten, dort eventuell zu übernachten. Doch eine Gruppe junger Leute mit einem Boxerhund hatten bis auf einen Schlafplatz alles belegt, wobei der Hund natürlich auch eine Schlafkoje in Anspruch nehmen durfte. Die hatten sich da häuslich niedergelassen. Es deutete darauf hin, dass die in dieser Biwakschachtel Urlaub machten. Was für ein Missbrauch! Und auch noch mit einem großen Hund, wo sich anschließend wieder ein Wanderer zur Ruhe begeben möchte. Nichts wie weg von dieser Stätte! Ich möchte noch anfügen, dass diese Biwakschachtel bestens ausgerüstet ist mit Matratzen, Decken in den Schlafkojen, einem Tisch, Bank und Hockern, sowie einem Platz zum Kochen.

Der Refugi de Vallferrera war wie vermutet ausgebucht, so dass wir in der nahe gelegenen Ebene Pla de Boet in einer düsteren Cabana auf Rundhölzern nächtigten. Wir hätten auch das Zelt aufschlagen können, aber diese Arbeit wollten wir uns ersparen. Im Regen brachen wir am nächsten Morgen auf. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, wenn's regnet, einen Ruhetag einzulegen. Wir hatten ja noch genug in petto. Aber, in dieser Cabana nochmals übernachten? Nie und nimmer!



Frühstück
vor der
Cabana
am Pla
de Boet

Langer Anstieg zur Biwakschachtel Ref. de Baiau mit genauso guter Ausrüstung wie die vorherige. Nebel, wenig Sicht. Wir warteten auf besseres Wetter. Auch hier hatten sich zwei junge Männer eingenistet, die überhaupt keine Anstalten machten weiterzugehen. Wanderer kamen und gingen wieder - hinaus in den Nebel. Das Wetter wurde nicht besser. Ich drängte Gerd zum Weitergehen. Er wollte auf Wetterbesserung am Nachmittag warten. Normalerweise sollte man ja in den Bergen früh am Tagesziel angekommen sein, um den häufigen Gewittern am späten Nachmittag zu entkommen. Aber in den Pyrenäen hatten wir oft erlebt, dass es am späten Nachmittag aufklarte. Darauf hoffte Gerd. Aber, wenn es heute nicht der Fall ist, und wir warten zu lange, dann sitzen wir hier fest, war meine Überlegung. Ich wollte hier nicht übernachten - bei dem kargen Essen und Trinken aus dem Rucksack.

Wir brachen auf. Der Nebel ließ das Erkennen der Markierung zu. Dies war wichtig, denn es ging teils weglos über Felsbrocken - mit Vorsicht aufgrund der Nässe. Zunächst mussten wir zu den Estanys de Baiau absteigen, um dann mühsam im Regen in einem äußerst steilen Schuttfeld zur Portella de Baiau (2.756 m) an der Grenze zu Andorra emporzuklimmen. Bei schönem Wetter kamen wir frühzeitig im Refugi Coma Pedrosa (2.260 m) an. Gerds Hoffnung hatte sich erfüllt. Wir hätten auch später bei schönem Wetter losgehen können.

Dieses Refugi dient als abschreckendes Beispiel: Eine unfreundliche Wirtin, ein außerordentlich dürftiges 3-Gänge-Menü, ein kalter Speiseraum - der Wunsch nach einem Kaminfeuer wurde abgelehnt. Dann kam nachts der Wintereinbruch. Am Morgen blickten wir in eine Winterlandschaft. Ein Glück, dass wir den schwierigen Pass hinter uns hatten, denn heute durften wir absteigen. In einem ausgedehnten Kiefernwald mit vielen Ameisen stiegen wir steil wieder hinauf auf einen Kamm und wieder hinab, um auf dem Cami del Ferro mit alten Grubeneingängen nach el Serrat zu gelangen.





Alte Gruben-
eingänge
am Camino
del Ferro





Im Naturpark von Sorteny erreichten wir mit der Collada dels Meners 2.650 Meter, bevor wir im Tal des Riu dels Meners abstiegen. Die Namen verraten, dass hier Eisenerz abgebaut wurde, wie an vielen Stellen der Pyrenäen. Leider waren die Blumen fast alle verblüht. Was war das für ein Blumenmeer an diesem Weg letztes Jahr im Juli, als meine Frau und ich in Soldeu im 4-Sterne-Wanderhotel Himàlaia drei Wochen wohnten. Ich kann nur die mir bekannten aufzählen: Alpenrosen, Sumpfdotterblumen, Trollblumen, Türkenbund, blauer und gelber Enzian, Läusekraut, geflecktes Knabenkraut, Hornklee, Großer Natternkopf, Gelbe Küchenschelle, Anemonen, Arnika, Narzissen, Gemswurz, Halbkugelige Rapunzel, dutzende endemischer Blumen und viele mehr. Die beste Zeit für Blumenliebhaber ist Ende Juni/Juli.In dem Fremdenverkehrsort Soldeu bekamen wir noch ein Zimmer im Himàlaia-Hotel. Wir legten einen Ruhetag ein und stärkten uns am reichhaltigen guten Buffet. Wir wohnten recht preisgünstig, wohl auch, weil man hofft, dass ich als Wanderleiter bei der Sektion Neustadt des DAV mit einer Gruppe dort Urlaub mache.







Bachidylle
mit Arnika
(die leider
schon am
Verblühen
ist)

Hinter dem « touristenverseuchten » Ort el Pas de la Casa kamen wir wieder nach Frankreich. Markierungs- aber dennoch problemlos im offenen Weidegelände, vorbei an alten Eisenerzminen erreichten wir den Col de Puymorens. Um das dortige vermutlich teure Hotel zu meiden, gingen wir weiter nach Porté-Puymorens, um in der Gîte d'étape mit Relais équestre zu übernachten. Aber diese schmuddelige Unterkunft gefiel uns nicht. Das einzige Hotel war geschlossen, so dass wir uns schon seelisch und moralisch auf den Campingplatz einstimmten. Doch der Wirt einer Bar mit Zimmern für Selbstversorger, die aber normalerweise für eine Nacht nicht zu haben sind, hatte Erbarmen mit uns. Fürs Essen mussten wir selbst sorgen. Also kauften wir ein, aber keine trockene haltbare Sachen, die uns schon zum Hals heraushingen, sondern Pastete, Frischkäse etc. In der Bar breiteten wir alles aus und bestellten reichlich Bier dazu.

Der Höhepunkt des nächsten Tages war die Besteigung des Puig Carlit (2.921 m), mit dem die Ostpyrenäen beginnen. Kein Klettern, aber das Geröllfeld, über das man aufsteigen muss, ist so steil, dass man davorstehend denkt, da kann man doch gar nicht hoch. Doch es ging sogar mit unseren schweren Rucksäcken erstaunlich leicht, na ja - relativ leicht. Welch eine Aussicht vom Gipfel! Besonders schön der Blick nach Osten, wo sich eine grandiose Seenlandschaft vor unseren Augen ausbreitete. Wir suchten einen etwas windgeschützten Platz und genossen die Aussicht beim Picknicken. Der Abstieg weist einige längere, jedoch einfache Kletterstellen auf. Im Hotel des Bones Hores am Lac des Bouillouses bekamen wir ein preiswertes Zimmer für Wanderer. Das habe ich auch in Italien des öfteren erlebt, dass es Hotels mit Posto Tappa gibt.

Viel Nebel am nächsten Morgen, der später strahlendem Sonnenschein wich. Der Gîte d'étape in Eyne war belegt. In der kurzen Zeit, als wir dort waren, ging gerade eine korpulente Frau mit kleinem Kind die Treppe hoch zu den Schlafräumen. Garantiert keine Wanderer! Gîtes d'étapes sind für Streckenwanderer da! Zugegeben, davon können die Wirte nicht leben, denn die Gîtes sind nicht so ausgelastet, wie die Hütten in den Bergen. Deshalb muss man einsehen, dass auch « Normaltouristen » aufgenommen werden. Aber, wie ich es in Italien zig mal erlebt habe: Für Wanderer wurden ein paar Plätze freigehalten. So gehört sich das!

Also gingen wir weiter und stiegen in der Réserve Naturelles de la Vallée d'Eyne im Tal des Eyne-Baches auf und schlugen unser Zelt in etwa 2.100 m Höhe nahe eines Baches auf. Schilder verboten zwar das Campen, Véron jedoch weist in seinem Führer darauf hin, dass es oberhalb von 2.000 m erlaubt sei. Sicherheitshalber warteten wir vor dem Zeltaufbau, bis die letzten Wanderer das Tal verlassen hatten. Da die Viehwirtschaft bis in Höhen von weit über 2.000 m betrieben wird, hatten wir Mühe, die Kühe zu vertreiben. Eine flüchtete vor Gerds erhobenen Stöcken einen steilen Hang hinauf, so dass ich es mit der Angst zu tun bekam, sie könne abstürzen. Mitnichten! Meine Erkenntnis: Kühe sind hervorragende Kletterkünstler, zumindest die in den Pyrenäen. Aber sie sind auch aufgrund der magereren Kost nicht so dick wie in den Alpen und haben wesentlich kleinere Euter.

Sehr feucht war es in diesem Tal. Die Kälte kroch in meinen dünnen Schlafsack und ließ kaum Schlaf zu. Am nächsten Morgen kam mein Katadyn-Wasserfilter zum Einsatz, denn dem Wasser des Baches trauten wir aufgrund der Kuhhinterlassenschaften nicht. Ein ein wenig erwärmender Kaffee, das Zelt nass verstaut, und auf ging's zum Coll d'Eina und dann einen schönen Kammweg rauf und runter, wobei wir mehrere Gipfel mehr oder weniger erklommen. Kaum zu glauben, aber auch die Kühe zeigten sich als Bergsteiger und waren auf Gipfeln bis 2.700 m anzutreffen. Bergkämme, soweit das Auge reicht. Interessantes Gestein ziert die Hänge: Granit, durchsetzt von Sandstein und marmorähnlichem Kalk, dem sog. Pyrenäen-Marmor.

Zum letzten Mal übernachteten wir in Spanien, im Refugi d'Ulldeter. Es folgte ein langer Weg mit Hindernissen zum Refuge Marialles. Zunächst gab es keine Probleme. Auf der weiten Strecke über les Esquerdes de Rotja, mit viel Grasland und Blockwerk, kam jedoch Nebel auf, als wir gerade weglos auf Felsbrocken kraxelten und Schwierigkeiten hatten, die Markierung zu finden. Die Tatsache, dass wieder einmal der Weg von der Karte abwich, bereitete zusätzliche Probleme. Am Collade des Roques Blanches stießen wir auf den weiterführenden Fahrweg. Eine Erlösung, dass wir es bis hierher geschafft hatten. Aber dann kam alles, was wir nicht brauchen konnten: Gewitter, Regen, Nebel, Orientierungsschwierigkeiten. Letzteres weil sich auf der Hochebene Pla de Guillem auf ca. 2.200 m Höhe die Straße verlor. Die beiden Seen links des Weges, an denen wir hofften, uns orientieren zu können, waren nicht zu sehen. Laut Karte mussten wir mitten auf der Ebene links abbiegen, jedoch zeigte ein Schild « Refuge de Marialles » geradeaus. Als dann der Fahrweg wieder eindeutig wurde und zwar nach links, aber am Rand eines Tales hinunterführte, war uns klar, da stimmt etwas nicht. Im strömenden Regen breiteten wir die Karte aus, wobei Gerds Schirm nur wenig Schutz bot, und übertrugen die GPS-Daten. Nun wussten wir, dass wir gar nicht verkehrt gegangen waren, sondern nur einen anderen Weg, der uns sicher zum Refuge führte.

Die nächste Etappe war nochmals ein Highlight mit der Besteigung des Pic du Canigou. Doch zunächst legten wir einen « technischen » Ruhetag ein. Das Chalet de Cortalets, das als nächste Übernachtung vorgesehen war, ist sehr überlaufen. Da rechneten wir uns von Samstag auf Sonntag keine Chance aus. Auch der Wetterbericht versprach erst ab Sonntag schönes Wetter. So kam es dann auch. Menschenmassen zogen den Berg hinauf. Aber Wochenendausflügler sind ja sonntags abends wieder weg. Von weitem schon versuchten wir zu erkennen, wo denn die letzten Meter hinaufführen. Es sah sehr steil aus im nackten Fels. Aber die angeblich steinschlaggefährdete Rinne zum Gipfel brachte eine erfreuliche Genusskletterei. Man musste sich schon ständig mit den Händen emporziehen, aber der abgestufte Fels bot stets guten Stand. Zackige Felsnadeln säumten unseren Weg. Der Berg ist nur 2.784 m hoch, aber überragt alles in weiter Umgebung. Aussicht! Und - wir konnten unser Ziel, das Mittelmeer, erstmals erspähen. Von der anderen Seite kamen noch mehr Menschen herauf, da man von dieser ohne jegliche Kletterei den Gipfel erreichen kann. Erst später erfuhren wir, dass dieser Berg den Katalanen heilig ist, und jeder ihn mindestens einmal im Jahr erklimmen sollte.

Wie vorhergesehen, die Cortalets-Hütte entleerte sich nach und nach von den Tagesgästen, und es war kaum noch was los. Offenbar ist in der letzten Augustwoche der Rummel schon vorbei. Eine lange Etappe mit 2.200 Hm Abstieg folgte am nächsten Tag, an dem wir uns auch endgültig von der 2.000m-Marke verabschiedeten. Nochmals Erinnerungen an die Blütezeit des Eisenerzabbaus auf dem Weg « Tour du Vallespir ». Bei den steigenden Metallpreisen wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis man die vielen Eisenseile, Eisenmaste der Seilbahnen, Metallskelette von Hütten, Schachtabsicherungen, Loren usw. als Schrott verwerten wird.

Die Landschaft änderte sich; eine mediterrane Vegetation empfing uns. Steineichen, Erdbeerbäume, Zistrosen usw. erinnerten mich an Mallorca. Arles sur Tech, wo wir im Hotel übernachteten, hatte schon bessere Zeiten gesehen, als das Erz Wohlstand brachte. Die Stadt macht einen etwas heruntergekommenen, schmuddeligen Eindruck.

Uns wurde nichts geschenkt. Keine 2.000er mehr, aber bei der Etappe nach las Illas mussten wir über 1.700 Hm im Aufstieg und fast 1.500 Hm im Abstieg bewältigen. West- und Ostgipfel des Roc de France (1.450 m) brachten nochmals kleine Highlights. Und eine seltene Tierbegegnung. Mufflons liefen kurz vor uns über den Weg im Buchenwald.

Viel Schotter und Asphalt am folgenden Tag. Zum Besichtigen des Forts de Bellegarde hatten wir keine Zeit. Der uns Pfälzern durch die Festung Landau bestens bekannte französische Festungsbaumeister Vauban hat es auf einem ca. 420 m hohen Felsen errichten lassen. Ansonsten fielen uns noch die Korkeichen auf, deren Stamm am unteren Ende meist geschält war. Nochmals viel Straße und zum versöhnenden Abschluss ein schöner Waldweg zum Gîte d'étape am Col de l'Ullat.

Am letzten Tag kamen wir nochmals gewaltig ins Schwitzen. Zunächst war es auf etwa 1.000 m Höhe an der Grenze entlang erträglich. Aber beim langen Abstieg zur Meereshöhe brannte die Nachmittagssonne auf den meist baumlosen Abschnitten unbarmherzig auf uns hernieder. Insgesamt waren es an diesem Tag 1.700 Hm Abstieg, die meinen Knieen nochmals alles abverlangten. Müde aber glücklich in Banyuls sur Mer angelangt, nutzte ich ein Bad im Meer gleich zum Klamottenwechsel, denn ich hatte außer der Hose noch eine saubere Garnitur im Rucksack. Ein letztes Foto am GR 10-Schild an einer Hauswand, dann nahmen wir den Nachtzug nach Straßburg.



 

 

 

An der
GR 10-
Tafel
in Banyuls

 

Quellen:

Georges Véron, Haute Randonnée Pyrénéenne, Rando Éditions – 4, rue Maye Lane – 65420 Ibos, Juni 2003,
ISBN 2-84182-191-9

Ton Joosten, The Pyrenean Haute Route, Cicerone Press, ISBN 1 85284 426 4

Michael Schuh, Pyrenäen-Handbuch, Reise Know How Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld, 2003, ISBN 3-8317-1164-X

Internetportal: Wikipedia, die freie Enzyklopädie



Übersicht über unsere Etappen


Übernachtung in



Aufst. m

Abst. m

Hotel, Hostal

Hütte

Gîte

Cab.

Zelt

1

Hendaye – Biriatou



F






Biriatou – Col de Lizuniaga

1.030

830

E





2

Col de Lizuniaga – Elizondo

1.000

1.000

E





3

Elizondo – Urepel

880

660

F





4

Urepel – Béhérobie

1.400

1.530

F





5

Béhérobie – Col Bagarguiak

1.880

900



F



6

Col Bagarguiak – Refuge de Belagua (geschlossen)

1.800

1.700





E

7

Ref. de Belagua – Lescun

1.000

1.500



F



8

Lescun – Refuge d'Arlet

1.500

330


F




9

Refuge d'Arlet – Col du Somport

680

1.050



E*



10

Col du Somport – Refuge de Pombie

1.300

900


F




11

Ref. de Pombie – Ref. Respomuso

1.550

1.450


E




12

Ref. Respomuso – Ref. Wallon

850

1.120


F




13

Ref. Wallon – Ref. Baysselance

2.000

1.250


F




14

Ref. Baysselance – Gavarnie

200

1.450



F



15

Gavarnie – Ref. de la Larri

1.560

1.330




F


16

Ref. de la Larri – Parzan

670

1.100

E





17

Parzan – Camping Forcallo

1.350

920





E

18

Camping Forcallo – Camping Aneto

1.180

1.470



E



19

Camping Aneto – Ibones de Vallibierna

1.330

160





E

20

Ibones de Vallibierna – Espitau de Vielha

660

1.470



E



21

Espitau de Vielha – Refugi dera Restanca

900

550


E




22

Refugi dera Restanca – Ref. Mallafré

1.470

1.580


E




23

Ref. Mallafré – la Guingueta d'Aneu

200

1.100

E





24

la Guingueta d'Aneu – Estaon

1.300

1.010



E



25

Estaon – Tavascan

690

800

E





26

Tavascan – Pla de Boet

1.900

1.200




E


27

Pla de Boet – Ref. Coma Pedrosa

1.140

750


A




28

Ref. Coma Pedrosa – El Serrat

800

1.500

A





29

El Serrat - Soldeu

1.400

1.150

A





30

Soldeu – Porté Puymorens

1.100

1.300

F





31

Porté Puymorens – Lac de Bouillouses

1.400

1.000



F*



32

Lac de Bouillouses – Vallée d'Eyne

880

800





F

33

Vallée d'Eyne – Ref. d'Ull de Ter

1.140

1.050


E




34

Ref. d'Ull de Ter – Ref. Marialles

675

1.200


F




35

Ref. Marialles – Ref. Cortalets

1.050

710


F




36

Ref. Cortalets – Arles sur Tech

380

2.200

F





37

Arles sur Tech – Las Illas

1.730

1.460


F




38

Las Illas – Col de l'Ouillat

980

600


F




39

Col de l'Ouillat – Banyuls sur Mer

850

1.720







Summe

43.800

43.800

12

13

8

2

4

43.800 Hm : 39 Etappen ≈ 1.100 Hm/Etappe

E = Spanien, F = Frankreich, A = Andorra, * = Gîte im Hotel



HRP

Alle Informationen ohne Gewähr

Die Pyrenäen-Hochroute (HRP = Haute Randonnée Pyrénéenne) verläuft sowohl auf der französichen Seite als auch auf der spanischen und natürlich durch Andorra. Voraussetzungen für die HRP: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, beste Kondition. Bezüglich der Infrastruktur kann man die Pyrenäen mit den Alpen nicht vergleichen. Nonstop kann man die Route nur in den Sommermonaten Juli bis September gehen, von denen die Ferienmonate Juli und hauptsächlich August leider überlaufen sind. Man ist daher weite Strecken auf Zelt oder Biwak angewiesen. Es ist also ein ganz schönes Abenteuer.

Im Folgenden habe ich als Vorbereitung für die Tour den Wegverlauf in Etappen mit einigen Varianten zusammengestellt. Als Grundlage diente mir hauptsächlich der Wanderführer von Véron, aber auch andere Quellen sind mit eingeflossen.



Wegverlauf


identisch mit dem GR 10

identisch mit dem GR 11

identisch mit dem GRP



1. Etappe: Hendaye-Plage -- Col de Lizuniaga -- 8 h 15

Hendaye-Plage – Biriatou – Col d'Osin – Col d'Ibardin (317 m) – La Rhune – Col Gonmendia (315 m) – Col de Lizuniaga (230 m)

Natürlich gehört es sich, direkt am Strand auf Meereshöhe zu beginnen. Die 1. Etappe fängt mit hügeligem Land an und geht in eine Mittelgebirgslandschaft über. Wer in dem mondänen Hendaye nicht übernachten will, findet in 2 Stunden Gehzeit in dem Dorf Biriatou 1 Hotel-Restaurant und 1 Gîte de France, aber keine Einkaufsmöglichkeit. Col d'Ibardin: Einkaufen, Mittagessen in den spanischen Ventas, einfacher Zeltplatz. Ein kleiner Abstecher führt zum Gipfel des mit Antennen bestückten Berges La Rhune (900 m). Col de Lizuniaga: Venta, Bar-Restaurant und einige Zimmer, Camping.


2. Etapppe: Col de Lizuniaga -- Elizondo -- 7 h 45

Col de Lizuniaga – Lasturra / Labiaga – Col de Lizarrieta (441 m) – Col de Nabarlatz – Col de Irazako (540 m) – Col d'Ursua – Col Esquisaroy – Col Bagacheta (793 m) – Plano de Amezti – Elizondo (200 m)

Col de Lizarrieta: Ventas, nicht täglich geöffnet. Zwischen Col de Nabarlatz und Col de Irazako: Ferme. Elizondo: kleine Stadt, 3.200 Einwohner, Hotels, Restaurants


3. Etappe: Elizondo -- Les Aldudes -- 4 h 45

Elizondo – Col de Urbalo (890 m) – Col Beorzu Argibel (950 m) – Les Aldudes (370 m)

30 Min. nach Elizondo links des Weges: 2 Dolinen. Col de Urbalo: Refugio Casa Pablo. Les Aldudes: Pittoreskes baskisches Dorf, 500 Einwohner, Alimentations, Hotel-Restaurant, Jugenherberge, Gîte d'Etape.


4. Etappe: Les Aldudes – Béhérobie – 10 h 00

Les Aldudes – Col de Mizpira (832 m) – Col de Méharroztégui (738 m) – Col de Teilary (932 m) – Col d'Hauzay (965 m) – Redoute du Lindux (1.220 m) – Puerto de Ibañeta – Col Lepoeder (1.430 m) – Col d'Arnostéguy (1.236 m) – Col d'Orgambidé (988 m) – Béhérobie (330 m)

Puerto de Ibañeta: auch Col de Roncevaux genannt, Roland-Monument. Vom Col Lepoeder bis zur Grenze vor dem Col d'Arnostéguy ist die Route nicht nur mit dem GR 11 identisch, sondern auch mit dem westlichen Zweig des Jakobsweges. Béhérobie: Berghotel


5. Etappe: Béhérobie -- Col Bagarguiac -- 8 h 15

Béhérobie – Col d'Errozaté (1.076 m) – Refuge d'Egurguy – Crête d'Urculu – Plateau d'Occabé – Châlet Pedro – Crête de l'Héguichouria (1.346 m) – Col Bagarguiac (1.327 m)

Der Refuge d'Egurguy ist offenbar geschlossen. Im Chalet Pedro bekommt man nur zu essen und zu trinken. Evtl. kann man 15 Min. von hier übernachten; Tel. 05 59 370252. Col Héguichouria: Einkaufsmöglichkeit. Col Bagarguiac: Bar-Restaurant, Chalets d'Iraty, Gîte d'Etape (20 Plätze), Zeltplatz


6. Etappe: Col Bargarguiac -- Refuge de Belagua -- 9 h 30

Col Bargarguiac – Crête d'Orgambidesca – Col Méhatzé (1.383 m) – Col Lapatignégagne (1.453 m) – Zazpigagn – Pic d'Orhy (2.017 m) – Port de Larrau (1.585 m) – Gaztarrigagna (1.732 m) – (Variante Süd) nördlich Otchogorrigagna – Col Uthu (1.664 m) – Port de Belhay (1.732 m) – Port de Bimbaléta (1.677 m) – Col d'Ourdayté (1.416 m) – Refuge de Belagua (1.430 m)

Refuge de Belagua: Leider seit langem geschlossen.

Links des Weges der 6. und 7. Etappe drei grandiose Schluchten zwischen den Orten Larrau und Arette la Pierre St. Martin: Gorges d'Holzarté, Gorges de Kakouéta und Gorges d'Ehujarre. Der GR 10 führt nördlich vorbei.

Gorges d'Holzarté: Ein Wanderweg führt von Larrau zur fast 300 m tiefen Schlucht mit senkrechten Wänden. Hinabklettern ist Spezialisten vorbehalten, aber von einer schmalen Fußgängerbrücke über den schwindelerregenden Abgrund kann man einen gigantischen Blick hinunter genießen.

Gorges de Kakouéta: Touristisch erschlossen, kostet Eintritt, der sich lohnt. Von der D 113 nahe Sainte-Engrâce kann man in die Schlucht mit ebenfalls 300 m hohen Steilwänden hineingehen. Den begehbaren Teil schließen ein Wasserfall und eine Höhle (Taschenlampe) ab.

Gorges d'Ehujarre: 3 km östlich von Kakouetta gelegen, weniger spektakulär, aber in voller Länge begehbar.


7. Etappe: Refuge de Belagua -- Cabanes d'Ansabère -- 8 h 45

(Variante) Refuge de Belagua – Col d'Anaye (2.011 m) – Plateau de Sanchèse (1.090 m) – Pont Lamary (1.170 m) – Cabanes d'Ansabère (1.560 m)

Um den Trubel von Arette la Pierre St. Martin zu umgehen, habe ich die südliche Variante gewählt, die südlich am Pic d'Anie (2.504 m) vorbeiführt. Relativ (!) einfache Besteigung des Gipfels möglich. Die Hauptroute führt am Gouffre Lépineux vorbei, einem Schlund von 728 m Tiefe. Östlich vom Pic d'Anie gelangen wir in den Cirque (= Talabschluss in Halbkreisform) de Lescun, westlich des Ortes Lescun (900 m), einem der schönsten Dörfer der Pyrenäen. Der Cirque de Lescun, ein imposanter Talkessel, weist im Gegensatz zu vielen noch folgenden Cirques saftiges Grün aus, zu dem die zerfurchten Kalksteingipfel des Pic-d'Anie-Massivs einen außergewöhnlichen Kontrast bilden. Die Cabanes d'Ansabère (nur Unterkunft im Winter!!) am Fuße der Grande Aiguille d'Ansabère (2.360 m) liegen bereits im nächsten Cirque, dem Cirque d'Ansabère.

Vom Plateau de Sanchèse aus bietet sich ein Abstecher an nach Lescun mit verschiedenen Übernachtungs-, Einkaufs- und Essensmöglichkeiten, Camping und Post. Am nächsten Tag kann man die Cabanes d'Ansabère auslassen und auf direktem Weg am Col de Pau die HRP wieder erreichen.


8. Etappe: Cabanes d'Ansabère -- Refuge d'Arlet -- 6 h 45

Cabanes d'Ansabère – Lac d'Ansabère – Ibon de Acherito – Col de Pau (1.942 m) – Col de la Cuarde (1.970 m) – Col de Saoubathou (1.949 m) – Refuge d'Arlet (1.986 m)

Diese Etappe führt uns in den Parc National des Pyrenées hinein, teils an der französisch-spanischen Grenze entlang. Refuge d'Arlet: 43 Plätze, Mahlzeiten erhältlich, Campingmöglichkeit.


9. Etappe: Refuge d'Arlet -- Col du Somport -- 5 h 15

Refuge d'Arlet – Col de Lapachouaou (1.891 m) – Cabane Grosse – Passerelle d'Espélunguère – Cabane d'Escuret (1.413 m) – Parking de Sansanet 1.311 m) – Col du Somport (1.632 m)

Der Col du Samport ist der östlichere und höhere der beiden Bergübergänge des Jakobsweges. Am Col Bar-Restaurant, Venta-Restaurant mit Lebensmittelversorgung und Gîte in einfachem Hotel auf der spanischen Seite.


10. Etappe: Col du Somport -- Refuge de Pombie -- 6 h 00

Col du Somport – Astun (1.710 m) – Col des Moines (2.168 m) – Lac Castérau (1.943 m) – Cabanes de la Hosse (1.720 m) – Cabane de Cap de Pount – Cabane de Peyreget – Lac de Peyreget (2.074 m) – Col de Peyreget (2.300 m) – Refuge de Pombie (2.032 m)

Astun: Restaurant, Einkauf. Nördlich vom Col de Peyreget erhebt sich majestätisch der Pic du Midi d'Ossau (2.884 m). Er wird wegen seiner exponierten Lage und vollendeten Form als Symbol der Pyrenäen angesehen. Eine Umrundung des Ossau-Massivs ist möglich, wobei man sich eine kurze Strecke auf der GR 10 befindet. - Der Refuge de Pombie (C.A.F., 48 Plätze, Mahlzeiten erhältlich) ist stark frequentiert, aber Campingmöglichkeit.


11. Etappe: Refuge de Pombie -- Refugio de Respomuso -- 8 h 00

Refuge de Pombie – D 934 au nord du Pont d'Arrious – Col d'Arrious (2.259 m) – Passage d'Orteig – Refuge d'Arrémoulit 2.300 m) – (Variante Süd) Lacs d'Arriel – Embalse de Respomuso (2.121 m) – Refugio de Respomuso

Die ausgesetzte Passage d'Orteig mit über 300 m steilen Felswänden bietet ein prächtiges Panorama. Sie ist einer der wenigen mit Drahtseilen versicherten Felsgänge. Das Refuge d'Arrémoulit bietet 30 enge Plätze und Mahlzeiten, im Sommer überfüllt, Campingmöglichkeit. - Die Hauptroute, von der die Variante Süd am Refuge d'Arrémoulit abzweigt, führt über den Col du Palas und den Port de Lavedan zum Refuge de Larribet (ca. 60 Plätze, Mahlzeiten, Campingmöglichkeit). Für Günter (siehe unter «Quellen») war der Abschnitt zwischen diesen beiden Übergängen einer der mühevollsten und schwierigsten seiner gesamten Tour, wozu auch die schlechte Markierung auf pfadloser Route beitrug.

Nördlich des Respomuso-Sees erhebt sich die Granitwildnis des Balaïtous (3.144 m). Refugio de Respomuso: 105 Plätze, Mahlzeiten, kein Camping bei der Hütte, aber am See.


12. Etappe: Refugio de Respomuso -- Refuge des Oulettes de Gaube -- 9 h 20

Refugio de Respomuso – Embalse de Campoplano (2.140 m) – Col de la Fache (2.664 m) – Refuge Wallon (1.865 m) – Lac d'Arratille (2.247 m) – Col d'Arratille (2.528 m) – Col des Mulets (2.591 m)– Refuge des Oulettes de Gaube (2.151 m)

40 Min. vom Col de la Fache: Grande Fache (3.005 m). Refuge Wallon: 115 Plätze, bewirtschaftet. Südlich des Col des Mulets erhebt sich der höchste Berg der franz. Pyrenäen, der berühmte Vignemale (3.298 m), eine der erregendsten Gebirgswände der Pyrenäen. Refuge des Oulettes de Gaube: 75 Plätze, bewirtschaftet, zelten möglich; von der Terrasse hat man einen schönen Blick auf die fast 1.000 m hohe Nordwand. Der Gletscher dieses Berges gilt als der größte der Pyrenäen.


13. Etappe: Refuge des Oulettes de Gaube -- Gavarnie -- 7 h 40

Refuge des Oulettes de Gaube – Hourquette d'Ossoue (2.734 m) – Refuge de Baysselance (2.651 m) – Barrage d'Ossoue (1.834 m) – Cabane de Lourdes – Abri de Sausse-Dessus (1.900 m) – Caban ruinée des Tousaus (1.827 m) – Prairie de Holle (Refuge C.A.F., 1.495 m) – Gavarnie (1.375 m)

1 Std. von Hourquette d'Ossoue: Petit Vignemale (3.032 m). Der Refuge des Baysselance ist die höchst gelegene Hütte der franz. Pyrenäen, 58 Plätze, bewirtschaftet, nur wenig Platz zum Zelten.

Es gibt ab dem Abri de Sausse-Dessus die interessantere südliche Variante, auch um dem Trubel in Gavarnie zu entkommen, aber dieser Weg weist mit der Échelle (Leiter) des Sarradets eine schwierige und gefährliche Stelle aus. Diese Variante führt über Port de Boucharo zum Refuge des Sarradets ou de la Brèche de Roland (60 Plätze, bewirtschaftet). Dann folgt diese Leiter am Rand des Cirque de Gavarnie, die in dieser Richtung noch gefährlicher ist, weil man abwärts klettern muss. Aber dafür hat man einen herrlichen Blick auf den grandiosen Felskessel, der leider im August total überlaufenen ist. Fast senkrecht ragen die 1.400 m hohen nur von einigen Stufen unterbrochenen Felswände empor. Wasserfälle stürzen die Felswände hinunter, darunter mit 422 m einer der höchsten Wasserfälle Europas bei der Grande Cascade. Der Weg führt sodann nach Norden Richtung Gavarnie, aber man kann schon weit davor nach rechts abzweigen und erreicht die Hauptroute bei der Cabane de Pailla (14. Etappe).

Vom Refuge des Sarradets ist es nur ein kurzer Weg zu der berühmten gewaltigen 40 m breiten Brèche de Roland mit 100 m hohen senkrechten Wänden in dem unüberwindlich scheinenden waagrechten Felsgrat zwischen Frankreich und Spanien. Wie von einer riesigen Menschenhand in den Fels gehauen erscheint diese Kerbe. Ein Schritt, und man befindet sich im spanischen Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido mit seinen grandiosen Canyons und Fels- oder Gesimsbändern, spanisch Fajas, baskisch Faixas. Phantastische Wandermöglichkeiten bietet z.B. das Ordesa-Tal mit seinen wilden Wasserfällen und hochragenden Canyon-Wänden mit einer Vielzahl von Bändern im senkrechten Fels. Ein phantastischer aber gefährlicher Gesimsweg ist die Faja de las Flores.

Die Hauptroute führt nördlich am Cirque de Gavarnie vorbei nach Gavarnie. Von dort sind es ca. 5 km zu dem Cirque.

Gavarnie: Einkauf, Gîte, Hotels, Camping, Post, Geldautomat.


14. Etappe: Gavarnie – Héas – 6 h 30

Gavarnie – Pont Brioule – Cabane de Paillat – Refuge des Espuguettes (2.027 m) – Hourquete d'Alans (2.430 m) – Passerelle Gave d'Estaubé – Barrage des Gloriettes (1.668 m) – Héas (1.540 m)

Refuge des Espuguettes: 60 Plätze, Mahlzeiten. - Die Route führt nordwestlich am Cirque d'Estaubé vorbei. Sie biegt nach dem Lac des Gloriettes nach rechts ab und führt nach Héas. Im weit zerstreuten Ort gibt es keine Geschäfte, aber evtl. Einkaufsmöglichkeit an der Straße, Restaurant, mehrere Herbergen (Auberge Le Refuge, 20 Plätze, bewirtschaftet), vor Héas Campingplatz


15. Etappe: Héas – Parzan -- 9 h 00

Héas – Hourquette d'Héas (2.608 m) – Hourquette de Chermentas (2.439 m) – Refuge de Barroude (2.373 m) – Port de Barroude (2.535 m) – Hospital de Parzan – Parzan.

Die Route führt durch den Cirque de Barroude. Refuge de Barroude: 30 Plätze, Mahlzeiten, bivakieren möglich.

Parzan: Dorf, Casa de Turismo Rural, chambres d'hôtes, 100 m südlich Cafétéria, 200 m südlich Bar-Restaurant-Hôtel

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Südvariante der Etappen 14 und 15

14. Etappe: Gavarnie – Le Maillet -- 6 h 30

Gavarnie – Pont Brioule – Cabane de Paillat – Refuge des Espuguettes (2.027 m) – Hourquette d'Alans (2.430 m) – Passerelle Gave d'Estaubé – le Maillet (1.830 m)

Diese Variante führt am Cirque d'Estaubé vorbei und zweigt vor dem Lac des Gloriettes nach rechts ab. Le Maillet: Hôtellerie, Auberge du Maillet, 35 Plätze in Lagern und Zimmern.


15. Etappe: Auberge du Maillet -- Parzan -- 7 h 50

Le Maillet – Cirque de Troumouse – Col de la Munia 2.853 m) – Col de las Puertas (2.530 m) – nördlich Pietramula – Parzan (1.140 m)

Die Süd-Variante führt durch den Cirque de Troumouse nach Spanien hinüber. Dieser Cirque ist ein riesiger kreisrunder Kessel mit einem Almboden in 2.200 m Höhe. Die Route ist gefährlich und schwer zu finden. Wenn man ohne die gefährliche Durchquerung das grandiose Rund des Cirque erleben möchte, kann man in einer Tagesetappe von le Maillet aus einen Abstecher in den Felskessel unternehmen und dann nach Héas wandern.


Eine weitere Variante zu den Etappen 14 und 15 steht in keinem Führer, aber ergibt sich aus der Rando-Karte Nr. 23: Ab Hourquete d'Alans durch den Cirque d'Estaubé und in den spanischen Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido hinein zum Refugio de la Larri (nicht bewirtschaftet). Auf dem GR 11 sodann nach Parzan.

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16. Etappe: Parzan -- Refuge de Viados -- 7 h 00

Parzan – Paso de los Caballos (2.314 m) – Col de las Collas – Refuge de Viados (1.750 m)

Weiler Viados: Campingplatz mit Cafeteria am Ortseingang. Refuge de Viados: 70 Plätze, gute Küche


17. Etappe: Refuge de Viados – Camping Ixeya (3,8 km nördl. von Benasque) -- 8 h 30

Refuge de Viados – Cabana d'Añes Cruzes oder Aygues-Cruzes – (Variante Süd) Col de Gistain (2.577 m) – Refuge d'Estos (1.890 m) – Cabana d'El Tormo – Camping Ixeya 3,8 km nordöstl. von Benasque

Die Hauptroute führt ab der Cabana d'Añes Cruzes nach Norden, die Südroute nach Osten. Letztere bleibt in Spanien und auf dem GR 11 bis zum Camping Ixeya. Refuge d'Estos: 115 (145?) Plätze, bewirtschaftet. Ca. 3 km von Benasque: Camping de Aneto mit allem Service.


18. Etappe: Camping Ixeya -- Refugi de la Renclusa -- 5 h 00

Camping Ixeya – Plan de Senarta – Plan de Campamento (1.380 m) – Passage à Gué (1.730 m) - Hospital de Benasque (1.760 m) – Refugio de Plan d'Estans (1.870 m) – Refugi de la Renclusa (2.140 m)

Hospital de Benasque: 18 Plätze, Restaurant. Der Refugi de la Renclusa (110 Plätze, Mahlzeiten erhältlich, im Sommer überfüllt) ist Ausgangspunkt für die Besteigung des höchsten Gipfels der Pyrenäen, des Pico de Aneto (3.403 m), und des Pico de la Maladeta (3.308 m), beide im Maladeta-Massiv.

Man kann aber auch diese und die nächste Etappe weiter auf dem GR 11 bleiben mit folgender Route ab Plan de Senarta: Cabana de Quillón – Riberetes – Refugio d'Anglós (Cabana) – Embalse de Moralets – Hospitau de Vielha. Man erspart sich den hohen schwierigen Col de Mulleres (Kletterstellen bis II ohne Sicherung beim Abstieg), muss aber leider auf den Trou de Toro verzichten. Die im folgenden beschriebenen 3 Etappen der Hauptroute können dann natürlich nicht gegangen werden.


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Alternativ statt 2 Etappen der Süd-Variante: 3 Etappen auf der Hauptroute

17. Etappe: Refuge de Viados -- Refuge de la Soula -- 6 h 00

Refuge de Viados – Cabana d'Añes Cruzes oder Aygues-Cruzes – Col d'Aygues-Tortes supérieur (2.683 m) – Prat Cazeneuve – Refuge de la Soula (1.700 m)

Am Col d'Aygues-Tortes supérieur (span.: Puerto de Auguas Tuertas) betritt man wieder französischen Boden. Refuge de la Soula: 60 Plätze, bewirtschaftet.


18. Etappe: Refuge de la Soula -- Refuge du Portillon -- 5 h 45

Refuge de la Soula – Barrage de Caillauas (2.160 m) – Lac des Isclots (2.398 m) – Col des Gourgs-Blancs (2.877 m) – Col du Pluviomètre (2.810 m) – Refuge du Portillon (2.568 m)

Der Refuge du Portillon ist am gleichnamigen See gelegen, bietet 80 Plätze, Mahlzeiten; Gelände schlecht fürs Campen.


19. Etappe: Refuge du Portillon -- Refugi de la Renclusa -- 6 h 15

Refuge du Portillon – Col inférieur de Literola (2.983 m) – Portal de Remune (2.831 m) – Fond du cirque de Remune (2.400 m) – Hospital de Benasque (1.760 m) – Refugi de la Renclusa (2.140 m)

Hospital de Benasque: 18 Plätze, Restaurant. Refugi de la Renclusa: 110 Plätze, bewirtschaftet.

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19. Etappe: Refugi de la Renclusa -- Hospitau de Vielha -- 7 h 00

Refugi de la Renclusa – Forat dels Aigualluts ou Trou du Toro (2.040 m) – Col de Toro (2.236 m) – Col de Mulleres (2.928 m) – Grand Lac de Mulleres (2.390 m) – Refugi de Mulleres – Hospitau de Vielha (1.626 m)

Der Forat dels Aigualluts birgt eine Natursensation. Sämtliches Wasser der nahen Kaskaden verschwindet hier in einem Schlund und fließt unterirdisch bis ins Val d'Arán, wo es die Garonne speist. - Der Col de Mulleres ist der höchste Pass der HRP, der unbedingt nur bei gutem Wetter überquert werden sollte (siehe 18. Etappe). Ein kurzer einfacher Abstecher (15 Min.) vom Col de Mulleres führt auf den Gipfel Tuca de Mulleres (3.010 m) mit schöner Sicht auf den gewaltigen Gebirgsstock des Maladeta-Massivs. Eine steile Rinne führt auf der Ostseite in eine Wüste aus Geröllhalden und Felsenmeeren hinunter.

Hospitau de Vielha: ca. 40 Plätze, Mahlzeiten


20. Etappe: Hospitau de Vielha -- Refugi dera Restanca -- 7 h 00

Hospitau de Vielha – Port de Rius (2.320 m) – Lac de Rius – Col de l'Estan del Mar – Lac de Mar (2.230 m) – Refugi dera Restanca (2.000 m)

Vom Col de l'Estan del Mar hat man bei schönem Wetter einen grandiosen Ausblick. Refugi dera Restanca: 80 Plätze, Mahlzeiten, Zelten verboten. Alternativ kann man (bei schlechtem Wetter) ab dem Lac de Rius den GR 11 bis zum Refugi dera Restanca gehen.


21. Etappe: Refugi dera Restanca – Port de la Bonaigua – 8 h 00

Refugi dera Restanca – Port de Goellicrestada (2.475 m) – Port de Caldes (2.560 m) – Refuge de Colomers (2.110 m) – Collet Cloto (2.160 m) – Col Pigader (2.450 m) – Port de la Bonaigua (2.072 m)

Refuge de Colomers: 40 Plätze, bewirtschaftet. Port de la Bonaigua: Cafétéria-bar-restaurant, ab 18.00 Uhr geschlossen. Ab dem Refuge de Colomers kann man auch bis Tavascan den GR 11 gehen; siehe Alternative nach 25. Etappe


22. Etappe: Port de la Bonaigua – Alòs d'Isil – 7 h 30

Port de la Bonaigua – Col d'Estany Pedo (2.330 m) – Lac Rosari supérieur (2.290 m) – Refuge Gracia-Airoto (2.200 m) – Col del Clot de Moredo (2.420 m) – Granges de Moredo (1.700 m) – Alòs d'Isil (1.280 m)

Alòs d'Isil: keine Infrastruktur, oder doch ein Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten?


23. Etappe: Alòs d'Isil – Abri Enric Pujol – 7 h 00

Alòs d'Isil – Col de la Cornella (2.485 m) – Col de Curios (2.428 m) – Col de Calberante (2.610 m) – Abri Enric Pujol (2.280 m)

Refuge Enric Pujol, auch Refugi Mont Roig genannt: 10 Plätze, nicht bewirtschaftet, weder Wasser noch Toilette.


24. Etappe: Abri Enric Pujol – Pla de Boavi – 7 h 00

Abri Enric Pujol – Noarre (1.600 m) – (Variante Süd) – Camping Masia 'Bordes de Graus' – Tavascan – Planell de Boavi (1.500 m)

Camping Masia: Bar-Restaurant, Refugi. Tavascan: Hotels (teuer), Hostals, Bar, kleines Lebensmittelgeschäft. Boavi: campen möglich.


25. Etappe: Pla de Boavi – Refugi de Vallferrera – 5 h 45

(Variante Süd) Boavi – Refuge ruiné de Sellente (2.240 m) – Col de Sellente (2.485 m) – Cabane de Bassello – Pont de la Molinassa (1.800 m) – Refugi de Vallferrera (1.940 m)

Refugi de Vallferrera: 35 Plätze, bewirtschaftet.


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Alternativ statt 5 Etappen HRP mit schlechter bzw. nicht vorhandener Infrastruktur kann man auch 4 Etappen auf dem GR 11 gehen:

21. Etappe: Refugi dera Restanca – Refugi Ernest Mallafré – 9 h 30

Refugi dera Restanca – Port de Goellicrestada (2.475 m) – Port de Caldes (2.560 m) – Refuge de Colomers (2.110 m) – Collet Cloto (2.160 m) – Port de Ratèra – Estany de Sant Maurici – Refugi Ernest Mallafré

Refuge de Colomers (40 Plätze) und Refugi Ernest Mallafré: Bewirtschaftet


22. Etappe: Refugi Ernest Mallafré - la Guingueta d'Aneu 4 h 20

Refugi Ernest Mallafré – Espot – Jou – la Guingueta d'Aneu

Espot und la Guingueta d'Aneu: Hotels, mehrere Campingplätze


23. Etappe: la Guingueta d'Aneu – Tavascan 9 h 20

la Guingueta d'Aneu – Estaon – Col de Lleret – Lleret – Aineto – Tavascan

Tavascan: Hostals, Einkaufsmöglichkeiten


24. Etappe: Tavascan – Refugi de Vallferrera – 8 h 15

Tavascan – Pla de Boavi – Refuge ruiné de Sellente (2.240 m) – Col de Sellente (2.485 m) – Cabane de Bassello – Pont de la Molinassa (1.800 m) – Refugi de Vallferrera (1.940 m)

Refugi de Vallferrera: 35 Plätze, bewirtschaftet.

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26. Etappe: Refugi de Vallferrera – El Serrat – 8 h 00

(Variante Süd) Refugi de Vallferrera – Port de Boet (2.509 m) – Port de Rat (2.540 m) – El Serrat (1.560 m)

Am Port de Rat erreichen wir Andorra. In El Serrat gibt es Hotels, aber keine Einkaufsmöglichkeit.


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Alternative zum Einkaufen

26. Etappe: Refugi de Vallferrera – El Serrat – 8 h 00

Refugi de Vallferrera – Pla de Boet – Refugi de Baiau – Portella de Baiau (2.756 m) Grenze – Arinsal – Mas de Ribafeta – Arans – Llorts – El Serrat (1.560 m)

­Supermarkt in Arinsal geöffnet bis 13.00 Uhr und 16.00 – 20.00 Uhr. Übernachtungsmöglichkeit auf dem Campingplatz bei Llorts. Von da ca. ½ Std. bis El Serrat

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27. Etappe: El Serrat – Refugi de Juclar – 7 h 30

El Serrat – Refugi de Sorteny (1.970 m) – Collada dels Meners (2.713 m) – Coma de Ransol/Refugi dels Cóms de Jan – Refugi de Cabana Sorda – ehemaliger Campingplatz d'Incles – (Variante Nord) Refugi de Juclar (2.285 m)

Fast alle Refugis in Andorra sind unbewirtschaftet. Der Refugi am Estany de Juclar soll jedoch ab 2008 bewirtschaftet sein. - Östlich von El Serrat bis zur Collada dels Meners erstreckt sich der Naturpark Sorteny. Einzigartige Vegetation. Anfang Juli blühen u.a.: Alpenrosen, Sumpfdotterblumen, Trollblumen, Türkenbund, blauer und gelber Enzian, Läusekraut, geflecktes Knabenkraut, Hornklee, Großer Natternkopf, Gelbe Küchenschelle, Anemonen, Arnika, Narzissen, Gemswurz, Halbkugelige Rapunzel usw. und dutzende endemischer Blumen. - Den in beiden Führern als Etappenziel genannten Campingplatz Incles gibt es nicht mehr. Ebenso den kleinen angeschlossenen Refugi.


28. Etappe: Refugi de Juclar – Col de Puymorens 6 h 00

(Variante Nord) Refugi de Juclar – Col de l'Albe (2.539 m) – Goulet (2.230 m) – l'Hospitalet près l'Andorre (1.436 m) – Col de Puymorens (1.920 m).

Am Col de l'Albe verlassen wir schon wieder Andorra. l'Hospitalet près l'Andorre: Bäckerei, Hotel, Rando Plume mit 39 Plätzen, Geldautomat , Post. Col de Puymorens: Hotel-Restaurant


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Alternative zum Einkaufen und/oder Essen gehen

27. Etappe: El Serrat – Soldeu 7 h 00

El Serrat – Refugi de Sorteny (1.970 m) – Collada dels Meners (2.713 m) – Estanys de Ransol – Riu dels Meners – Vall de Ransol – Ransol – Soldeu

Herrliche Vegetation am Riu dels Meners. Im Vall de Ransol muss man leider Landstraße gehen. Alternativ kann man auch auf dem GRP weitergehen bis zum Vall d'Incles und dann nach Soldeu.

Soldeu: Hotels, Supermarkt


28. Etappe: Soldeu – Col de Puymorens 6 h 00

Soldeu – Port Dret (2.564 m) – (Hauptroute) Pic del Maia (2.614 m) – Port d'Envalira (2.408 m) – Pas de la Casa (2.085 m) – Col de Puymorens (1.920 m)

Unzählige Vergiß-mein-nicht auf dem Weg zum Port Dret. - In el Pas de la Casa («touristenverseuchter » Grenzort) kann man gut und preiswert essen. - Direkt hinter dem Ort verlassen wir schon wieder Andorra.

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29. Etappe: Col de Puymorens – Les Bouillouses 7 h 30

Col de Puymorens – Col de Lanoux (2.468 m) – Etang de Lanoux – Etang des Forats (2.457 m) – Pic Carlit (2.921 m) – Les Bouillouses (2.020 m)

Der Pic Carlit ist der höchste Berg der Ostpyrenäen und der höchste, den die HRP überquert (streng genommen stimmt's nicht ganz, denn der Gipfel liegt wenige Meter weiter südlich vom Weg). Der Gipfel muss mit einem mühsamen sehr steilen Aufstieg über Geröll erklommen werden. Die Belohnung folgt mit einem phantastischen Ausblick auf die östliche Seenplatte Désert et lacs du Carlit. Auch viel Geröll beim Abstieg. - Allerdings ist der Col de Mulleres mit 2.928 m (19. Etappe) höher und somit die höchste Erhebung dieser Route. - Der Refuge (Hotel) Bones Hores am Bouillouses bietet ca. 100 Plätze (Zimmer + Lager). Außerdem: L'Auberge du Carlit mit Bar-Restaurant, 20 Pl. (Zimmer) - Chalet-Refuge des CAF, 42 Pl. (Zimmer + Lager), bewirtschaftet. - Die auf der IGN-Karte 2249 OT eingezeichnete Hütte am Estany de Font Viva ist zerstört. - Den Pic Carlit kann man nördlich auf dem GR 10 umgehen.


30. Etappe: Les Bouillouses – Eyne – 4 h 40

Les Bouillouses – Estany de la Pradella – Bolquère – Col de la Perche (1.581 m) – Eyne (1.574 m)

Bolquère: Hotels, Post, Einkauf; in Superbolquère: Gîte d'Etape, 19 Plätze, Mahlzeiten. Eyne: Gîte; Rando'Plume, 30 Plätze


31. Etappe: Eyne – Refuge d'Ull de Ter – 8 h 00

Eyne – Col de Nuria (2.683 m) – Pic Noufonts (2.861 m) – Col de Noufonts – Col de Noucreus (2.796 m) – Col de Tirapitz (2.781 m) – Col de la Marrana (2.535 m) – Refuge d'Ull de Ter (2.220 m)

Von Eyne zum Col de Nuria wandert man durch den Torrent de la Vallée d'Eyne im Naturreservat d'Eyne. - Da diese Etappe sehr lang ist, die vorherige kurz, bietet sich Zelten oder Biwakieren am Vorabend oberhalb von 2.000 m im Vallée d'Eyne an. Unterhalb 2.000 m ist es verboten. Empfohlen wird Camping bei der Cabane de l'Orri de Baix (Ruine). Refuge d'Ull de Terrre: 52 Plätze, bewirtschaftet.


32. Etappe: Refuge d'Ull de Ter – Refuge de Mariailles – 7 h 00

Refuge d'Ull de Ter – Porteille de Morens (2.381 m) – Collade des Roques-Blanches (2.252 m) – Collada del Vent (2.229 m) – Abri du pla Guilhem – Refuge de Mariailles (1.700 m)

Abri du pla Guilhem: 12 Plätze. Refuge de Mariailles: 55 Plätze, bewirtschaftet


33. Etappe: Refuge de Mariailles – Chalet et Refuge des Cortalets – 5 h 30

Refuge de Mariailles – Col Vert (1.861 m) – Jasse de Cady – Refuge Arago (C.A.F.) – Porteille de Valmanya (2.591 m) – Pic du Canigou (2.784 m) – Chalet et Refuge des Cortalets (2.150 m)

Die Besteigung des Canigou ist einfach, man muss nur ein wenig die Hände zu Hilfe nehemen und wegen Steinschlages aufpassen. - Es gibt eine Süd-Variante, bei der man vorm Refuge de Mariailles rechts abbiegen muss und beim Col de la Cirère wieder auf die Hauptroute stößt. Allerdings muss man dabei zelten oder biwakieren. Auch kann man den Pic du Canigou nördlich auf dem GR 10 umgehen. - Chalet et Refuge des Cortalets des C.A.F.: 85 Plätze, Zimmer und Lager, Mahlzeiten, stark frequentiert


34. Etappe: Chalet et Refuge des Cortalets – Amélie-les-Bains – 9 h 00

Chalet et Refuge des Cortalets – Maison forestière de l'Estanyol (1.479 m) – Col de la Cirère (1.731 m) – Gîte de Batère – Tour de Batère (1.429 m) – Col de Formentera (1.133 m) – Col de la Reducta (875 m) – Amélie-les-Bains (220 m)

Das Forsthaus de l'Estanyol mit einer Quelle in unmittelbarer Nähe bietet 12 Schlafplätze. Gîte de Batère: 35 Plätze in Lager und Zimmern, Restaurant. Amélie-les-Bains: alles vorhanden, auch Campingplatz. Um Amélie-les-Bains zu meiden, kann man auch ab dem Gîte de Batère südlich den GR 10 gehen; man gelangt über Arles-sur-Tech (Hotel, Auberges) , Molí de la Paleta (Gîte d'Etape), Montalbà (Bauernhof -Ziegenkäse-, Getränke, Crêpes, Übernachtungsmöglichkeit) zum Roc de Frausa.


35. Etappe: Amélie-les-Bains – Las Illas – 6 h 30

Amélie-les-Bains – Mas de Can Félix (782 m) – Col del Ric (961 m) – Roc de Frausa Oriental (1.450 m) – Col du Puits de la Neige (1.250 m) – Ermitage de las Salinas (1.080 m) – Col de Lly (713 m) – Las Illas (550 m)

Ermitage de las Salinas: Restaurant. Alternative: Ab Amélie über Montalba d'Amélie (Bauernhof, Ziegenkäse, Getränke, Crêpes, Übernachtung), dann den GR 10 zum Roc de Frausa. Der nicht bewirtschaftete Refuge des Salines mit einer Quelle ca. 100 m östlich bietet 12 Schlafplätze. Las Illas: Gîte, Hotels, Restaurant.


36. Etappe: Las Illas – Col de l'Ouillat – 6 h 15

Las Illas – Pla del Perer – Col Priourat (459 m) – Col du Perthus (280 m) – Saint Martin-de-l'Albère (631 m) – Col de l'Ouillat (936 m)

Über den Col du Perthus ist einst schon Hannibal gezogen. Der wenig einladende Ort Perthus besitzt aber eine Sehenswürdigkeit, die Festung Fort de Bellegarde, die der uns Pfälzern durch die Festung Landau bestens bekannte französische Festungsbaumeister Vauban auf einem ca. 420 m hohen Felsen errichtet hat. - Col du Perthus: Restaurant, Einkauf. Col de l'Ouillat: Gîte d'Etape Chalet de l'Albère, 40 Plätze in Lager und Zimmern, Mahlzeiten.


37. Etappe: Col de l'Ouillat – Plage de Banyuls – 8 h 15

Col de l'Ouillat – Pic Neulos (1.256 m) – Refuge de la Tagnarède (1.045 m) – Col del Faig (988 m) – Col de l'Estaque (1.023 m) – Pic des Quatre-Termes (1.156 m) – Pic Sailfort ou de Sallfort (981 m) – Col de Gascons (386 m) – Col de Llagastera (256 m) – Plage de Banyuls-sur-Mer (0 m)

Der nicht bewirtschaftete Refuge de Tagnarède bietet 16 Plätze. Plage de Banyuls: alles vorhanden, auch Campingplatz



Quellen:

Georges Véron, Haute Randonnée Pyrénéenne, Rando Éditions – 4, rue Maye Lane – 65420 Ibos, Juni 2003, ISBN 2-84182-191-9. Bei Google unter „randozone.com/articles/haute-route-pyreneenne“ suchen.

Ton Joosten, The Pyrenean Haute Route, Cicerone Press, ISBN 1 85284 426 4, www.cicerone.co.uk

Gert Trego, Pyrenäen-Traverse GR 10, Verlag der Weitwanderer, Edewechterdamm 1999, ISBN 3-930187-06-X

Roger Büdeler, Pyrenäen 1 - Spanische Zentralpyrenäen, Bergverlag Rother GmbH, München, 2002, ISBN 3-7633-4003-3

John Cleare, Trekking Die Traumziele der Welt / Kev Reynolds, Rittlings auf der Grenze - Pyrenäen-Hochroute, BLV Verlagsges. mbH, München, 1990, ISBN 3-405-13896-5

Michael Schuh, Pyrenäen-Handbuch, Reise Know How Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld, 2003, ISBN 3-8317-1164-X

Folko Seinsch, siehe www.mitrucksack.de

Günter, Berg- und Treckingstories: Quer durch die Hochpyrenäen, bei Google unter « quer durch die hochpyrenäen » suchen