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Der Pfälzische Königsweg

Link zur Wegbeschreibung


Die erste Tour nach der Pandemie war wieder ein Erfolg. 41 Wanderer nahmen teil. Die nächste Tour findet statt am Samstag, den 9. September 2023.
Start ist wie immer um 05:30 Uhr am Herz-Jesu-Kloster in Neustadt an der Weinstraße. I
ch möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass jeder zu den Wanderungen herzlich eingeladen ist. Man muss nicht Geocacher sein. Eine Anmeldung fürs Spießbratenessen in der Kaltenbrunner Hütte sollte so schnell wie möglich erfolgen.
Auch ohne Spießbratenessen ist eine Anmeldung erwünscht, da wegen des Services unterwegs (Kaffee etc.)  Vorbereitungen getroffen werden müssen. Weitere Auskünfte bei thomas@bornhaupt.de. Hier noch ein Link auf die Seite der Geocacher 

Über die Wanderungen ab 2018 werde ich nur noch berichten, wenn etwas besonders erwähnenswert ist.

Wanderung am 06. Mai 2017

36 Wanderer nahmen dieses Mal teil. 32 bewältigten die ganze Strecke, da sich 4, die zu spät kamen und sich alleine durchschlagen mussten, trotz GPS bereits auf der Kalmit verlaufen hatten. Ich kann mir vorstellen, dass sich diejenigen, die auf herkömmliche Art mit Karte wandern, wohl ein gewisses Schmunzeln nicht verkneifen werden, wenn sie dies lesen.

Wanderung am 17. September 2016

Es können nicht immer so viele Teilnehmer sein. 25 Wanderer wurden trotz schlechter Vorhersagen mit herrlichem nicht so heißem Wetter, wie die Tage vorher, belohnt.

Wanderung am 16. April 2016

Auch diese Wanderung war ein voller Erfolg. 51 Teilnehmer aus nah und fern, von denen 45 die ganze Strecke gemeistert haben, und das bei Regen von Anfang an bis in die frühen Nachmittagsstunden. Und doch waren am Abend alle glücklich und zufrieden. Einer der Teilnehmer, Lutz Schröer hat einen schönen Bericht geschrieben und eine tolle Bilderserie drangehängt.

Wanderung am 19. September 2015

Obwohl die "nur" 27 Wanderer etliche Regenschauer über sich ergehen lassen mussten, waren alle am Abend beim Spießbratenessen in der Kaltenbrunner Hütte sehr zufrieden. Die eingesammelte Spende an die Neustadter Tafel in Höhe von 263 € war in Anbetracht der relativ geringen Teilnehmerzahl beachtlich. Eine neue Trasse zum Roßberggipfel musste nicht ausfindig gemacht werden, da es Gerd und mir gelang, den Weg so weit frei zu machen, dass er gut begehbar war.

Wanderung am 25. April 2015

Auch diese Wanderung war ein Erfolg, auch wenn es "nur" 35 Teilnehmer waren, von denen 30 die ganze Strecke bewältigt hatten. 6 Teilnehmer waren erstmals dabei. Erwähnen möchte ich noch, dass die Geocacher ihr Event immer mit einer guten Tat verbinden, indem sie für die Neustadter Tafel sammeln. Es kamen dieses Mal fast 300 € zusammen. Die Schneise zum Roßberg hoch, ist nur noch schwer zu begehen, da sie mit Baumstämmen und Unterholz zugeschüttet wurde. Gerd und ich werden versuchen, eine bessere Wegführung ausfindig zu machen.

Wanderung am 20. September 2014

Auch diese Herbstwanderung war sehr erfolgreich. 45 Teilnehmer ist eine sehr stattliche Zahl nach diesem Rekord im Frühjahr. International war's auch wieder. Ein Österreicher nahm teil.

Wanderung am 05. April 2014

Zu sagen, die Wanderung war ein voller Erfolg, wäre untertrieben. Sie war ein überwältigender Erfolg. Ca. 100 Teilnehmer!! Unglaublich. Und auch das Ausland war wieder vertreten: Ein Schweizer nahm teil.

Wanderung am 21. September 2013

Die Königsweg-Wanderungen der Geocacher sind eine einzige Erfolgsgeschichte. Daher ist es fast selbstverständlich, dass auch die 9. Wanderung am 21. September 2013 wieder ein voller Erfolg war. Von 45 Teilnehmern hat nur einer abgebrochen. Neun haben es sich durch Abkürzungen etwas leichter gemacht. Alle anderen bewältigten die ganze Strecke, darunter ein elfjähriger Junge. Respekt vor dieser Leistung. Der am weitesten entfernt wohnende Teilnehmer kam aus Riga. Er ist, nur um an der Wanderung teilnehmen zu können, aus Lettland angereist. Unglaublich!

Wanderung am Samstag, den 20. April 2013

Die Wanderung war wieder ein voller Erfolg. Unglaubliche 60 Teilnehmer gab es, von denen 52 das Ziel erreichten. Sogar Teilnehmer aus Zürich waren dieses Mal dabei. Der stundenlange Nieselregen konnte die Stimmung nicht verderben. Der Abschluss mit Spießbratenessen in der Kaltenbrunner Hütte war wiederum eine gelungene Sache.

Wanderung am Samstag, den 22. September 2012

Bei dieser Wanderung gab es „nur“ 20 Teilnehmer. Das ist kein Wunder, wenn die Tour jedes Jahr zwei mal durchgeführt wird. Im nächsten Frühjahr nehmen bestimmt wieder mehr Wanderer teil.

Wanderung am 28. April 2012

Diese Wanderung war ein unglaublicher Erfolg. 54 Teilnehmer, von denen 48 die ganze Strecke geschafft haben! Wieder waren Teilnehmer von weit her angereist.

Wanderung am 17. September 2011

Die von den Geocachern durchgeführte Wanderung am 17. September 2011 war zwar nicht soo gut besucht („nur“ 14 Teilnehmer), aber dafür kamen alle am Ziel an.

Wanderung am 9. April 2011

Die von den Geocachern durchgeführte Wanderung am 9. April 2011 war wiederum ein voller Erfolg. Einige Teilnehmer waren von weither angereist, aus Nürnberg, Siegburg, Bodensee, usw. Ja, der Königsweg ist bereits über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannt.


Thomas Bornhaupt hat dankenswerterweise die nachfolgende Karte gezeichnet:

© Thomas Bornhaupt und Alwin Müller



Legende: rote Scheibe, roter Balken, usw. = Wegmarkierungszeichen des Pfälzerwald-
Vereins, aber nicht durchgängig. Einige Berge sind nur auf nichtmarkierten Wegen zu erreichen
Markierungszeichen rotes Kreuz = Verbindungsweg für die zweigeteilte Wanderung
Gestrichelte Linien = Varianten
Rote Felder = Höhe über 600 m ü.NN
P = Parkplatz


Entstehungsgeschichte

Die vorderpfälzischen Bergsteiger und Pfälzerwäldler Heinz Illner und Hans Hindel hatten die Idee, möglichst viele 600er des Pfälzerwaldes mit einem Wanderweg zu verbinden. Hans Hindel hat anlässlich der „Tour de Pfalz 2007“ mit dem Rheinpfalz-Redakteur Rolf Schlicher elf Gipfel im Rahmen einer zweitägigen Wanderung von Neustadt nach Gleisweiler bestiegen. Die Rheinpfalz hat darüber ausführlich berichtet. Mein Wanderfreund Gerd Fouquet hat aufgrund des Zeitungsartikels diese Gipfel zu einer anspruchsvollen, aber wunderbaren eintägigen Rundtour zusammengefügt. Gemeinsam haben wir dann diese Strecke mehrmals abgelaufen, wobei wir den Wegverlauf verbesserten.

Hans Hindel hatte sehr bedauert, dass es nur 11 Gipfel sind, denn ein Dutzend Gipfel, so sagte er, würde diese „Haute Route“ zur Königsstrecke machen. Gerd und ich haben einfach den Stotz hinzugenommen und damit das Dutzend komplettiert. Sicherlich ist dieser Berg nur ein Vorgipfel der Kalmit, aber er ist auf der Karte mitsamt Höhenangabe namentlich ausgewiesen. In Anlehnung an Hans Hindels Bemerkung habe ich mir erlaubt, die Route „Pfälzischer Königsweg“ zu nennen. Es hat seit der Erstbegehung Änderungen gegeben, und Alternativen sind hinzugekommen, so z.B. die Routenführung über den Königsberg. Damit bekam der Wegname eine doppelte Bedeutung. Die Königsbergvariante haben wir wieder gestrichen, da der schöne Zickzackweg im Osten des Berges wegen einer Vielzahl umgestürzter Bäume gesperrt und durch eine 2,5 km lange Umleitung auf unschönen breiten Forstwegen ersetzt wurde. Diese Maßnahme ist für mich unverständlich, denn es wäre m.E. keine schwere Aufgabe gewesen, den Weg mit Kettensägen wieder frei zu bekommen. Dem Tourismus, den man doch fördern will, hat man einen Bärendienst erwiesen. Man bedenke, welche Highlights an diesem gesperrten Weg liegen: Kleine Höhle mit ehemaliger Eremitage, die Heidenlochhöhle und das Dampfloch.

Wie ich im Januar 2011 erfahren durfte, haben Mitglieder des Skiclubs Mannheim laut Bericht im Mannheimer Morgen vom 22. Oktober 1990 elf dieser Gipfel bestiegen. Die Idee zum „600er-Sammeln“ gab's also auch schon viel früher.

Blick nach vorn

Die Landschaft ist so schön, dass es viel zu schade wäre, diese interessante Strecke wieder in Vergessenheit geraten zu lassen. Daher hatte ich begonnen, den Weg bekannt zu machen – mit dieser Website und mit geführten Wanderungen. Siehe unten die Berichte über die Erstbegehung am 26. September 2009 und die zweigeteilte Wanderung am 1. und 2. Mai 2010. Ein ganz herzliches Dankeschön an Thomas Bornhaupt und die Geocacher, die großen Gefallen an dem Weg gefunden haben und regelmäßig die Route als Event anbieten und somit einen beachtlichen Anteil an der Steigerung des Bekanntheitsgrades leisten.

Wandertipps

Es ist eine schöne Sache für diejenigen, die die entsprechende Kondition besitzen, den Weg an einem Tag vom Herz-Jesu-Kloster aus zu gehen. Um den Anstieg zur Hohen Loog zu ersparen, kann man natürlich auch vom mit dem Auto erreichbaren Hahnenschritt aus starten. Man kann den Weg auch bequem in zwei Abschnitte teilen, nämlich in die Nord- und Südschleife (siehe den Wanderbericht am Ende dieser Seite), denn es gibt eine einfache Verbindung, die „Himmelsleiter“ (Markierung: Rotes Kreuz) zwischen Lolosruhe und Edenkobener Hütte am Hüttenbrunnen. Dazu bietet sich eine Übernachtung in dieser Hütte an. Siehe www.huettenbrunnen.de.


Wanderung des Deutschen Alpenvereins, Sektion Neustadt, am

Samstag, den 26.September 2009


Das aktuelle Jahresprogramm des DAV, Sektion Neustadt, siehe unter www.dav-neustadt.de.

50 km Strecke und 2.500 m Höhendifferenz, und das bei teils schwierig begehbaren Wegen – eine echte Herausforderung!

Exclusiv für uns und das Event der Geocacher hatte die Hohe Loog-Hütte nochmals um 20.00 Uhr geöffnet. Es gab Getränke und kalte Speisen. An der Wanderung nicht teilnehmende Gäste waren herzlich willkommen!

Die 12 Berge wurden in dieser Reihenfolge bestiegen:


Höhe in m ü.NN

Hohe Loog

618,7

Taubenkopf

603,8

Kalmit

672,6

Stotz

603,2

Hochberg

635,3

Blättersberg

617,5

Rossberg

637,0

Kesselberg

661,8

Steigerkopf

613,6

Morschenberg (Platte)

608,3

Schafkopf

616,8

Rothsohlberg

607,1


Wir wanderten nach folgendem Zeitplan:


Höhe in m ü.NN

An ca.
Uhr

Ab ca.
Uhr

Herz-Jesu-Kloster



Punkt 6:00

Hohe Loog

618,7

7:05

7:20

Taubenkopf

603,8

7:50

7:55

Kalmit

672,6

8:10

8:20

Stotz

603,2

8:30

8:35

Hochberg

635,3

10:00

10:10

Hüttenbrunnen (Einkehr)


10:50

11:20

Blättersberg

617,5

12:10

12:15

Ludwigsturm


12:25

12:30

Schweizer Haus


12:50

12:50

St. Anna-Hütte


13:50

14:00

Teufelsberg

598,0



Dreimärker


14:40

14:40

Rossberg

637,0

15:10

15:20

Parkplatz Meisental


16:05

16:05

Kesselberg

661,8

17:00

17:15

Steigerkopf

613,6

17:45

17.55

Morschenberg (Platte)

608,3

18:15

18:20

Schafkopf

616,8

18:40

18:45

Rothsohlberg

607,1

18:55

19:00

Hohe Loog-Hütte


20:00

individuell

Herz-Jesu-Kloster


1 h ab Hohe Loog



Die nachfolgende Karte zeigt unsere Route vom 26.09.2009:




Wanderbericht

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung der Geo-Cacher und Peter Schinko


Es hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet, dass die Beteiligung gut wird. Und dennoch: Mit 33 Teilnehmern hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet. So eine schwere Tour und so viele Teilnehmer!... Klar ist, das hervorragende Wetter spielte eine große Rolle. Die Sonne lachte den ganzen Tag, aber es war nicht heiß, sondern angenehm warm. Die Werbetrommel hatte ich auch kräftig gerührt, wobei vor allem meine Website einige Teilnehmer anlockte. So auch die Geocacher der Pfalz, die allein mit 12 Teilnehmern vertreten waren. Der Alpenverein war 10 mal vertreten, der Pfälzerwaldverein 4 mal und die Initiativer der Weit- und Fernwanderer (I.W.F.) 3 mal, wobei einige Wanderer in zwei oder mehr Vereinen Mitglied sind. 9 gehören keinem Verein an. Einige haben es über die Zeitung erfahren. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich besonders bei der „Rheinpfalz“ bedanken, die am Freitag vor der Wanderung eine ausführliche Information veröffentlicht hat.

Sicherlich war die Motivation für einen Großteil der Wanderer, den Pfälzischen Königsweg kennenzulernen. Andere wollten einfach mal sehen, ob sie einer solchen Herausforderung gewachsen sind. Und sie waren es! Nur wenige haben abgekürzt. Der Altersdurchschnitt betrug, sage und schreibe, 53 Jahre! Wie wahr ist doch der Ausdruck von den „jungen Alten“. Respekt vor allem vor den Geo-Cachern, die die höchste Teilnehmerzahl erreichten, obwohl sie ja erst in zweiter Linie Wanderer sind. Viele von ihnen, das habe ich ihrer Website entnommen, waren sich gar nicht sicher, ob sie es schaffen. Stolz,glücklich und zufrieden kamen sie an der Hohen Loog an. Letzteres gilt natürlich für alle Teilnehmer. Und dann das gemütliche Beisammensein in der Hütte. Über 50 Leute waren wir, denn es kamen noch weitere Gäste, darunter viele Geo-Cacher, hinzu, die ihre wandernden Freunde bei der Ankunft begrüßen wollten. Außerdem haben die Geo-Cacher diese Tour mit einem Event auch für ihre Nichtwanderer verbunden.

Doch nun von vorne: Stockdunkel war's am Parkplatz vorm Kloster. Meine Frau Ursula leuchtete mit der Stirnlampe auf die Teilnehmerliste, damit sich jeder eintragen konnte. Mit etwas Verspätung brachen wir auf, dem ersten Ziel, der Hohen Loog, entgegen. Gerd ging vorweg und ich am Schluss. Da Gerd ein recht hohes Tempo vorlegte, dem jedoch die meisten folgen konnten, ging ich mit einigen wenigen etwas langsamer, was unsere Pausen aber nur geringfügig verkürzte. Bei guter Stimmung erreichten wir in der Morgendämmerung den Gipfel der Hohen Loog. Um wirklich ganz oben gewesen zu sein, musste man noch auf den Felsklotz klettern. Mein Berg-Heil-Ruf war natürlich als Spaß gedacht, denn dieser alpine Ausdruck ist nicht fürs Mittelgebirge bestimmt.


Auf dem höchsten Punkt der Hohen Loog

Schnell war auch der Taubenkopf bestiegen. Die Morgensonne sandte ihre ersten Strahlen, und zu unserem höchsten Gipfel, der Kalmit, war es zwar ein steiler, aber nur kurzer Anstieg. Dann ging es hinunter zum Stotz. Bei diesem Gipfel muss man schon aufpassen, dass man ihn nicht übersieht, denn er weist nur eine kleine Erhebung auf. Ob er ein eigenständiger Gipfel ist oder nur ein Vorgipfel der Kalmit, darüber könnte man vortrefflich streiten. Immerhin ist er auf der Wanderkarte des Pfälzerwald-Vereins namentlich benannt mit Höhenangabe.



Am Stotz

Die Wege zum Stotz sind nur Trampelpfade. Wenn man aber bedenkt, dass die Verbandsgemeinde Maikammer hier oben Übernachtungsmöglichkeiten mit Feuerstelle auf einem sogenannten Trekking-Camp eingerichtet hat, das nur auf diesen Pfaden erreichbar ist, braucht man sein Umweltgewissen sicherlich nicht zu belasten.

Auf Trampelpfad ging's hinunter bis zum Parkplatz an der Kalmitstraße und dann auf einem steinigen Weg ins Tal. Obwohl auf dem Weg zur Hohen Loog etwas mehr Höhenmeter bewältigt werden mussten, war der folgende Aufstieg vom Bellachinibrunnen auf den Hochberg die erste größere Herausforderung, denn wir waren ja nicht mehr so frisch wie am Anfang, und der Pfad über die Schornsteinfelsen ist steil und schwierig zu gehen. Unterwegs statteten wir noch dem Dichterhain nahe der Schwalbenfelsen einen Besuch ab.



Auf dem Hochberg

Nach kurzer Pause strebten wir der Edenkobener Hütte Am Hüttenbrunnen entgegen. Die Essen- und Getränkeausgabe ging sehr zügig vonstatten, denn sonst hätten wir eine größere Verspätung in Kauf nehmen müssen. Dank an die Hüttenwirte! Gut gestärkt, aber mit vollem Magen, mussten wir den Aufstieg über den Kohlplatz auf den Blättersberg bewältigen. Die harte Tour forderte ihren ersten Tribut. Bis hierher hatten es alle geschafft. Im folgenden Verlauf waren einige wenige froh, den harten Brocken Roßberg auslassen zu können.

Im Zickzack ging's zum Schweizer Haus hinunter, dem wir aus Zeitmangel keinen Besuch abstatten konnten. Vorbei an der Buschmühle und der St. Anna-Hütte (auch ohne Einkehr) wanderten wir zu den Teufelsfelsen hinauf und zum Dreimärker hinunter. Mit einem mittlerweile überforderten Teilnehmer hatte ich den Teufelsberg, der ja kein 600er ist, ausgelassen. Nur knapp 200 Höhenmeter sind es zum Roßberggipfel, aber der tiefe Boden auf dem alten aber nicht mehr benutzten Forstweg und die anschließende steile Schneise kosteten viel Kraft. Aber das härteste Stück Weg wartete noch auf uns, der Anstieg zum Kesselberg. Dieser weist mit ca. 400 Höhenmetern auch nicht mehr aus als der Weg zur Hohen Loog, aber nach weit mehr als der Hälfte der Wegstrecke waren die Beine ganz schön strapaziert. Zunächst ging's, das Waldhaus Drei Buchen links liegen lassend, hinunter ins Modenbachtal. Dann begann der kräftezehrende Aufstieg. Vorbei an der Nellohütte und nochmals dem Kohlplatz wanderten wir zuletzt auf dem Dr.-Sprater-Pfad zum Gipfel. Zwei Teilnehmer konnten nicht mehr mithalten. Ich ging mit ihnen langsamer weiter, sodass wir den Gipfel erst erreichten als die anderen schon abmarschbereit waren. Daher entschied ich, zwei Gruppen zu bilden, zwei ungleich große Gruppen. Die nicht klein zu kriegende große Masse eilte davon und erreichte noch vor 20:00 Uhr die Hohe Loog-Hütte.

Wir drei Zurückgebliebenen ließen uns nun Zeit. So konnte ich im kleinen Kreis noch einiges erläutern, was bislang in der großen Gruppe nicht möglich war. Die Gletschermulden auf dem Kesselberg sind nämlich interessant. Der Name ist irreführend, denn im Pfälzerwald gab es nie Gletscher. Die kesselartigen Vertiefungen in den Felsen entstanden vielmehr folgendermaßen (Kurzversion): In eine Sandsteinschicht sickerte Wasser ein, das mit Kalk, Eisen und Eisenoxidhydrat angereichert war. Ein ein Kalkbindungsmittel enthaltendes Sandkorn bildete einen Kristallisationskern und es setzte nach den Gesetzmäßigkeiten des Kristallwachstums ein Schalenaufbau ein, wobei sich eine immer größer werdende Kugel bildete, die sich irgendwann aus dem Gesteinsverbund löste.

Auf schönem Pfad überquerten wir den ganzen Rücken des mit viel Fingerhut bewachsenen Kesselberges, bevor wir steil zum Benderplatz abstiegen. Die Anstiege zu den letzten vier Bergen waren relativ kurz und konnten somit trotz müder Beine noch gut bewältigt werden. Der Steigerkopf mit dem Schänzelturm war bald erreicht und dann winkte an der Lolosruhe die letzte aber wahrscheinlich am nötigsten gebrauchte Servicestation. Die Frau von Thomas, dem „König“ der Kurpfalz-Geocacher, hatte nämlich mehrere Punkte angefahren, um die Wanderer mit Wasser zu versorgen und auch gegebenenfalls Hilfe leisten zu können. Ihr gilt mein besonderer Dank!

Den Gipfel des Morschenberges, die Platte, kann man auch leicht übersehen. Er versteckt sich unter hohem Farn und erhebt sich nur unscheinbar wenige Meter rechts neben dem Wanderweg zum St. Martiner Fronbaum. Den Schafkopf erwanderten wir über einen alten Grenzpfad. Vorbei an der Suppenschüssel, deren Mulde genauso entstanden ist wie die Mulden auf dem Kesselberg, ging's hinauf zum Rothsohlberg.


Die nicht ganz vollständige Gruppe auf dem Rothsohlberg

Als wir die Hüttenhohl mit den spärlichen Überresten einer alten Wachstube erreicht hatten, mussten wir noch ein paar Anstiege zur Hohen Loog meistern, wo wir mit nur knapp einer Viertelstunde Verspätung ankamen.

Den Wirtsleuten der Hohe Loog-Hütte sei Dank, dass sie diesen schönen Abschluss möglich machten. Mit den letzten Gästen um ca. 22:00 Uhr verließ auch ich die Hütte, um mit Stirnlampe bewaffnet in lustiger Gesellschaft nach Hambach abzusteigen.


    1. und 2. Mai 2010: Der Pfälzische Königsweg in 2 Tagen

Wanderbericht
über die gemeinsame Veranstaltung des Alpenvereins Sektion Neustadt (
www.dav-neustadt.de) und des Pfälzerwaldvereins Ortsgruppe Hambach (www.pwv-hambach.de)


Sicherlich hat auch die schlechte Wettervorhersage mit dazu beigetragen, dass die Beteiligung gering war. Am ersten Tag haben neun und am zweiten Tag vier Wanderer die ganze Strecke absolviert. Das Wetter war besser als befürchtet, an jedem Tag regnete es nur moderat ein bis zwei Stunden.


Pfälzischer Königsweg Nord

(Fotos: Peter Schinko – kursiv geschriebene Begriffe anklicken)

Wir begannen, wie bei der Originalroute, am Herz-Jesu-Kloster. Auf halbem Weg zur Hohen Loog steht der Ritterstein „Speierheld“. Die meisten Wanderer beachten ihn nicht und kennen auch nicht seine Bedeutung. Mit speien und Helden hat dies nichts zu tun. In Walter Eitelmanns Buch „Rittersteine im Pfälzerwald“ (ISBN: 3-00-003544-3) kann man nachlesen, dass der Name von „Speyerer Halde“ abgeleitet wurde, denn der Hang unterhalb dieser Stelle gehörte dem Hochstift Speyer.




Nach der kurzen Pause am Speierheld wanderten wir zum Gipfel der Hohen Loog. Auf dem Forstweg kurz vor dem Hahnenschritt lädt die „Höhle Bürgermeisterstein“ mit über 100 eingehauenen Hausmarken zu einem Besuch ein. Davor befindet sich der dazu gehörige Ritterstein. Nach dem Abstecher zum Taubenkopf erreichten wir die Kalmit, wo wir in der Hütte einkehrten. Auf steilem Pfad ging es dann hinunter, aber auch wieder leicht ansteigend ein paar Meter hinauf zum Stotz. Dieses Berglein ist sicherlich ein Vorgipfel der Kalmit, aber ich hatte es bei der „Erschaffung“ des Königsweges hinzugenommen, damit das Dutzend 600er voll wurde und damit der Name „Königsweg“ seine Berechtigung fand. Immerhin weist die Karte den Namen des Berges und die Höhe von 603,2 m aus. Der dortige Wald-Campingplatz rief, wie bei der Königsweg-Erstbegehung, Erstaunen hervor, verbunden mit der Frage, wann wohl aufgrund der dazugehörigen Feuerstelle bei Trockenheit in diesem Kiefernwald der erste Waldbrand entfacht wird.

Ein steiler Pfad führte uns hinunter zum Parkplatz an der Kalmitstraße und ein steiniger, von Wurzeln überzogener Weg (rote Scheibe) ins St. Martiner Tal. Vorbei am Bellachini-Brunnen ging's zum Dichterhain. Franz Schweizer aus St. Martin war der berühmte Magier Bellachini. (Die Website der Gemeinde klärt auf. Achtung: Zuerst öffnet sich die Homepage, dann „finden“ anklicken und den Suchbegriff „Bellachini“ eingeben). Im Dichterhain sind die Reliefs von drei Pfälzer Mundartdichtern auf einer großen senkrechten Felsplatte eingemeißelt: August Heinrich, besser bekannt als „Bellemer Heiner“, Lina Sommer und der mir weniger bekannte Dichter und Stadtpfarrer von Edenkoben, Fritz Claus (siehe Foto).



Ein schöner Pfad führt vorbei an der Tina-Will-Blick-Hütte und dem Naturdenkmal Schwalbenfelsen den Hochberg hinauf. Am Ende dieses Pfades bogen wir links ab, um auf einem breiten Forstweg zum Schorlestumbe zu gelangen. Dann ging's, vorbei an den Schornsteinfelsen, hinauf zum Gipfel mit der großen Steinpyramide. Weite Gebiete des Hochberges wurden durch Holzfällung und -abfuhr derart verunstaltet, dass es dem Wanderer zwangsläufig die Zornesröte ins Gesicht treibt. Manche Forstwege sind aufgrund der schweren Fahrzeuge so zerfurcht, dass man glaubt, auf einem Truppenübungsplatz zu sein. Alle paar Meter wurde eine Schneise in den Wald gehauen, Wanderwege wurden derart zerstört, dass sie unbegehbar wurden. So geschah es auch auf dem Gipfel dieses Berges und vor allem auf dem Westhang. Der einst wunderschöne Pfad nach Westen bzw. Nordwesten, der zur St. Martiner Schutzhütte führt, existiert nicht mehr. Zum Glück gibt es (noch?) einen alternativen Pfad, der mehr als nur Ersatz ist: Zunächst nach Süden steil hinunter durch eine Landschaft mit großen Felsbrocken, die wie hingewürfelt erscheinen, dann rechts auf einen ebenfalls schönen Querpfad am Hang entlang, vorbei an zwei restaurierten Grenzfelsen. Schließlich erreichten wir die St. Martiner Hütte und die Edenkobener Hütte am Hüttenbrunnen, wo wir uns für den Weiterweg stärkten.

Nun wichen wir von der Originalroute ab und wanderten den Weg mit dem schönen Namen Himmelsleiter zur Lolosruhe, wo wir den Ritterstein „Lolosruhe – Fünf Steine“ und die kreisrund aufgestellten fünf Steine selbst betrachteten. In der Mitte des Kreises steht der Rest eines ehemaligen steinernen Wegekreuzes.

Die letzten drei 600er dieses Tages sind fast wie auf einer Perlenkette aufgereiht und weisen keine großen Höhenunterschiede auf. Der Gipfel des Morschenberges ist kaum zu erkennen. Er befindet sich wenige Meter neben dem Wanderweg. Kurz hinter der St. Martiner Fronbaum-Schutzhütte führte uns ein ehemaliger Grenzweg zum Schafkopf. Dieser Weg ist heute nur noch ein schwer auszumachender Trampelpfad. Beim Abstieg landet man direkt an der „Suppenschüssel“. Wir sind aber noch kurz davor nach rechts weglos abgebogen, um eine wenig bekannte, aber m.E. sehr interessante Stelle zu finden. Riesige lange rechteckige Felsen liegen auf dem Boden, so angeordnet, dass sie Teil eines im Kreis aufgestellten Steinringes gewesen sein konnten. Zweifellos sind es keine Naturfelsen, denn die Linienführung ist so exakt gerade, dass sie behauen sein müssen. Gemäß dem Neustadter Hobbyforscher Otto Schmid dienten sie in der Vor- und Frühgeschichte der Sonnenbeobachtung zur Feststellung von Kalenderdaten.

Dann verweilten wir kurz an der Suppenschüssel, einem liegenden Felsen mit einer halbkugelförmigen Vertiefung. Gemäß Walter Eitelmanns Rittersteinbuch konnte ich die Entstehung in einfacher Form erklären: In eine Sandsteinschicht mit feinen Sandkörnern sickerte Wasser ein, das mit Kalk, Eisen und Eisenoxydhydrat angereichert war. Ein Sandkorn, das ein Kalkbindungsmittel enthielt, bildete einen Kristallisationskern und wuchs gemäß den Gesetzmäßigkeiten des Kristallwachstums zu einer immer größer werdenden Kugel heran, die sich irgendwann aus dem Gesteinsverbund löste, zerfiel oder herausgenommen wurde. Übrig blieb die Vertiefung im Fels.

Auf ging's zum letzten Gipfel, dem Rothsohlberg, dann über Hüttenhohl und Hahnenschritt zur Hohe Loog Hütte, wo wir zum Abschluss einkehrten. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt Herz-Jesu-Kloster erfolgte individuell.

Somit hatten wir am ersten Tag bereits acht Gipfel erklommen und dabei etwa 1.400 m Höhendifferenz bewältigt.


Pfälzischer Königsweg Süd

(Fotos von Günter Kost – kursiv geschriebene Begriffe anklicken)

Auch wenn am zweiten Tag nur noch die restlichen vier Gipfel anstanden, war es doch eine ebenso anstrengende Tour, weil die Berge weiter auseinander liegen. Vor allem der Roßberg erfordert weite Wege.

Zu viert bildeten wir eine Fahrgemeinschaft, und leider waren wir auch die einzigen Teilnehmer. Beinahe wären wir fünf geworden. Ein Wanderer hatte sich verspätet. Als er am Hüttenbrunnen ankam, waren wir schon weg. Und dann passierte folgendes Dilemma: Konditionsstark wie er ist, wollte er uns einholen. Das klappte leider nicht, denn er ist gemäß der Kartenskizze über den Kohlplatz zum Blättersberg gewandert, wir aber im Bogen (zunächst rote Scheibe) über die Rietburg. Dieser Weg ist etwa ein Kilometer länger als über den Kohlplatz. Deshalb hatten Gerd Fouquet und ich damals die kürzere Route gewählt. Jedoch, so meine heutige Erkenntnis, zwei mal über den Kohlplatz ist einfach keine schöne Rundwanderung.

Somit hatte uns unser Wanderfreund überholt, ohne es zu wissen. Das ist sehr bedauerlich. Ich habe aus dieser Situation gelernt. Künftig werde ich immer meine Handy-Nummer bekannt geben.

Mit der roten Scheibe führte uns also der Weg, vorbei am Schägerstein, zur Rietburg. Weiter ging's den alten Grenzweg entlang zum Gipfel des Blättersberges, dann zum Ludwigsturm. Dieser steht also nicht auf dem höchsten Punkt des Blättersberges. Das Schweizer Haus hatte noch geschlossen, sodass wir uns davor zu einer kurzen Rast niederließen. Ein kleiner Abstecher führte uns noch zur idyllischen Mariengrotte, wo die Rhododendronbüsche in voller Blüte standen. Ein Teil der Route nach der Buschmühle ist unschöner Fahrweg, aber es gibt keine Alternative bis zur St. Anna-Hütte. Nach einer kurzen Rast stiegen wir den steilen Weg zum Wetterkreuz an den Teufelsfelsen empor. Ein schöner Pfad führt wieder hinunter zu dem hässlichen Fahrweg.

Vom Dreimärker aus den Weg zum Roßberg zu finden, ist nicht leicht. Unser Wanderfreund hatte ihn verfehlt, ansonsten wäre er die gleiche Tour gegangen wie wir. Man wandert also zunächst auf einem aufgelassenen teils noch mauergestützten Fahrweg hinauf. Dann muss man rechts eine steile Schneise empor, um auf dem Kamm nach links zum Gipfel zu gelangen. Ein Fahrweg führt wieder hinunter auf einen breiten Querweg. Diesen geht man wenige Meter nach rechts bis linkerhand ein versteckt liegender schöner Pfad zum Waldhaus Drei Buchen führt. Dort setzten wir uns zur Rast in den nach vorne offenen Schuppen, denn es fing an zu regnen.

Ein schöner Pfad führte uns ins Modenbachtal hinunter. Steil hinauf ging's dann zum Kohlplatz, vorbei an der Nellohütte, wo wir uns aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden, nicht einzukehren. Den Urnello, der in der Hütte aufbewahrt wird, konnten wir also nicht betrachten. Was der Urnello ist? Das verrate ich nicht. Einkehren und nach diesem Ding fragen!

Am Kohlplatz angekommen, hörte es schon wieder auf zu regnen. Der dort stehende Ritterstein „Rückzugsgefecht des Batl. von Schladen unter Major von Borck am 13. Juli 1794“ findet bei den meisten Wanderern keine Beachtung. Dabei wurde in dieser Gegend um den Steigerkopf bedeutende Geschichte geschrieben, blutige Geschichte, im ersten Revolutionskrieg 1792 bis 1797.

Der schöne Pfad zum Kesselberg hinauf ist nach dem verdienstvollen Mitglied und wisschenschaftlichen Förderer des Pfälzerwaldvereins, Dr. Sprater, benannt. Ein Ritterstein am Fuße des Pfades weist darauf hin. Die sog. Gletschermulden auf dem Kesselberg befinden sich nicht am höchsten Punkt. Da muss man noch ein paar Meter weiter in südöstlicher Richtung gehen. So wie die oben erwähnte Vertiefung in der Suppenschüssel sind auch die Gletschermulden entstanden. Hier trifft man des öfteren Wanderer an, denen ich gerne die Fangfrage stelle, vor wieviel Millionen Jahren denn diese Mulden vergletschert waren. Richtige Antwort: Der Pfälzerwald war nie vergletschert.

Der Pfad über den Kamm ist wunderschön und besonders reizvoll, wenn die unzähligen Fingerhut-Pflanzen blühen. Aber hinunter Richtung Benderplatz ist er sehr steil. Der Anstieg zum letzten 600er, dem Steigerkopf, war schnell genommen. Der Schänzelturm auf dem Gipfel erinnerte durch seinen Namen an die vielen Schanzen aus dem vorerwähnten Krieg. Über Lolosruhe und Himmelsleiter gelangten wir wieder zum Ausgangspunkt Hüttenbrunnen.