Der
Pfälzische Königsweg
Eine
Wegbeschreibung
für eine Begehung an einem Tag
und
Der Pfälzische Königsweg in 2 Tagen
Stand: Frühjahr 2016
Mit diesem Link gelangt man auf die Wegbeschreibung in Buchform
im DIN A 5-Querformat zum Ausdrucken. Dabei muss man folgende Klicks
durchführen: Auf DRUCKEN klicken, unter "Seite anpassen und
Optionen" auf BROSCHÜRE, unter "Broschüre-Seitenauswahl" auf
NUR VORDERSEITE und natürlich auf DRUCKEN klicken. Dann die
gedruckten Seiten umdrehen und die Rückseite bedrucken. Aber
Achtung! Zuvor die Seiten umschichten, damit die zuletzt gedruckte
Seite unten liegt. Nun muss man die Seiten wieder umschichten, damit
die erste Seite wieder oben liegt. Nun wird der ganze Stapel
gefaltet, und schon hat man das
DIN A 5-Querformat. Am einfachsten wäre nun, den Falz zu heften,
aber dann klappt das Umblättern nicht. Am besten also, man
lässt sich im Copy-Shop eine Spirale einziehen. Somit hat man nun aufgrund des Formats ein gut zu handhabendes Spiralringbuch für unterwegs.
Die Beschreibung dieser Handbabung war für mich nicht einfach. Für Verbesserungsvorschläge bin ich dankbar!
Kartenmaterial:
Neue Kartenserie
"Naturpark Pfälzerwald" Maßstab 1:25 000
Oberhaardt von
Neustadt/Wstr. bis Queichtal (Blatt NP6), 2. Aufl., 2010
-offizielle
topografische Wanderkarten von PWV und LVermGeo-
Karte erhältlich in Buchhandlungen, PWV-Hütten oder bei der
PWV-Geschäftsstelle in 67433
Neustadt, Fröbelstraße 24
Achtung: Die Kartenserie wird nicht mehr neu aufgelegt, wenn sie vergriffen ist.
Pietruska Rad-, Wander- und Freizeitkarte, Maßstab 1:25 000
Edenkoben, Landau & Neustadt, 2. Auflage 2013
Literatur:
Walter Eitelmann, Rittersteine im Pfälzerwald – Gedenksteine
und Inschriften – Eine steinerne Geschichtsschreibung, ISBN
3-00-003544-3 (siehe: wikipedia)
©
Thomas Bornhaupt und Alwin Müller
Legende: rote
Scheibe, roter Balken, usw. = Wegmarkierungszeichen des
Pfälzerwald-
Vereins, aber nicht durchgängig. Einige
Berge sind nur auf nichtmarkierten Wegen zu
erreichen.
Markierungszeichen rotes Kreuz = Verbindungsweg für
die zweigeteilte Wanderung
Gestrichelte Linien = Varianten
Rote
Felder = Höhe über 600 m ü.NN
P = Parkplatz
Kursiv geschriebener Text = wissenswerte Erläuterungen. Die
Kilometerangaben innerhalb des Textes beziehen sich auf die Entfernung
vom Ausgangspunkt der Etappe. Viele Wegabschnitte sind doppelt oder
mehrfach markiert; ich verwende jedoch fast ausschließlich nur
eines der Markierungszeichen.
1. Etappe:
Herz-Jesu-Kloster – Hohe Loog (618,7 m) -- km 4,0 -- Hm ↗
400 -- Hm ↘
4
Markierung:
Start und Ziel ist der Parkplatz vor
dem Herz-Jesu-Kloster in Neustadt (222 m). Fürs Navi: Waldstraße 60,
67434 Neustadt. Von dort wenige Meter weiter hoch zum Parkplatz.
Die Markierung Roter Punkt
führt uns fast bis zum Gipfel der Hohen Loog.
Loog bedeutet Grenze. Hier verlief
also eine hohe Grenze.
Bei dieser und auch späteren Etappen befinden wir uns teils auch auf dem
Prädikatswanderweg Pfälzer Weinsteig mit folgenden Logos:
Das oben links dargestellte Logo existiert nur auf
angebrachten Schildern. Beim meist an Bäumen aufgemaltem Logo
fehlen die stilisierte Traube und der Schriftzug.
Zunächst führt uns ein zerschlissener Asphaltweg in Kehren hoch. Als erstes passieren wir den
linksseitigen Conrad-Freytag-Blick.
Der Aussichtspunkt mit schönem Blick über Stadt und Rheinebene ist benannt
nach dem Mann, der die
revolutionäre Technik des Monierbaus in Neustadt begründete. In Neustadt schlug also die
Geburtsstunde dieser Bautechnik. Im Park des Haardter Schlosses steht
ein
Brückengeländer aus diesen Anfängen.
Am
Ende des Zickzackweges erblicken wir rechterhand das Mausoleum der
Familie Freytag. Die deutlich zu sehende Markierung Pfälzer
Weinsteig führt uns die Stufen rechts hinauf. Ein kurzes
Stück links auf dem Römerweg (alte Römerstraße),
dann beginnt rechterhand der Aufstieg auf schönen
Wegen, zunächst im Kastanienwald, später im Mischwald. Ein Wendehammer, der Nollensattel
(322,0 m - 1 km) wird gequert. Der zunächst fast ebene Weg führt auch zum
Hambacher Schloß. Die rote Scheibe biegt rechts ab und führt
zunächst hinauf zum Speierheld mit dem Ritterstein Nr. 248 und einer
Schutzhütte (465,4 m - 2,4 km).
Speierheld
bedeutet Speyerer Halde. Das Hambacher Schloß und der dazugehörende
Haagwald waren im Besitz des Bischofs von Speyer. Speyer schrieb sich
bis 1825 mit i statt y. Auf dem wenige Meter oberhalb am linken
Wegrand stehenden Grenzstein Nr. 43 und auf weiteren Grenzsteinen am
Weg sieht man auf der einen Seite ein Hufeisen, das Orts- und
Waldzeichen von Hambach, und auf der anderen, der Hang-Seite, das
Bistumskreuz im Barockschild mit der Jahreszahl 1752 und laufender
Nummerierung. - Außer
der Schutzhütte lädt auch eine Sitzgruppe zum Verweilen ein.
Eine Schneise im Wald gewährt einen schönen Blick
auf Hambach mit der Kirche St. Jakobus.
Nun
führt der Weg, teils mit Stufen versehen, etwas steiler hinauf zu einer kleinen Hochfläche mit Kiefernwald.
Auf dieser Hochfläche gedeihen viele Fingerhut-Pflanzen. Achtung:
Hoch giftig! Schön anzusehen während der Blütezeit
zwischen Juni und August. Auch der seltenere Weiße Fingerhut ist
vertreten.
Dann kommt von rechts der
Quellenweg (Markierung: Q), ca. 10 m dahinter von links der Weg vom Hambacher Schloß
mit der Weinsteigmarkierung, und ca. 5 m danach zweigt unser Weg zum
Gipfel nach rechts ab. Es ist ein unmarkierter gut ausgetretener
Trampelpfad. Direkt oberhalb einer Forststraße steigen wir weglos zum
Felsgipfel auf. Den obersten Felsen, damit man wirklich ganz oben
war, kann man leicht erklettern.
2. Etappe: Hohe Loog (618,7 m) -- Taubenkopf (603,8 m) -- km 2,35 -- Hm ↗ 51 -- Hm ↘ 66
Etappen 1 + 2: km 6,35 -- Hm ↗ 451 -- Hm ↘ 70
Markierungen:
②
Ein Trampelpfad führt direkt zur wenige Meter unterhalb gelegenen Hohe-Loog-Hütte, wo wir wieder auf die Markierung roter Punkt
treffen.
Vom Platz vor der Hütte mit
vielen Sitzgelegenheiten hat man einen phantastischen Blick in die
Rheinebene und rechts hinüber zur Kalmit und dem Taubenkopf links
davor.
Wir gehen einen recht steilen Weg hinunter und erreichen den
Platz Bildbaum (566,8 m -- 0,6 km) mit Bänken und einem steinernen
Tisch.
Ein Hambacher Künstler hat das an einem Baum befestigte Reliefbild (Maria mit Jesuskind) geschaffen.
Am Ende dieses Platzes mit vielen abzweigenden Wegen verlassen wir nach
links die Rote Scheibe und gehen den Weg Nr. ②, zunächst Richtung
Klausental. Der Weg Nr. ②, dem wir folgen, biegt bald rechts ab auf
einen eben verlaufenden Forstweg und führt an der Höhle
Bürgermeisterstein
vorbei.
Diese interessante kleine Höhle
mit dem Ritterstein Nr. 240 davor ist der Grund für unsere
Abweichung vom Weg Rote Scheibe. An der linken Felswand sind über
100 Hausmarken eingraviert worden. Die meisten kann ich nicht deuten,
aber einfach zu erkennen ist die Brezel, das Zeichen für das
Bäckerhandwerk.
Bald stoßen wir wieder auf den roten Punkt
und
erreichen den großen Parkplatz Hahnenschritt (557,9 m -- 1,7 km).
Diesen queren wir in voller Länge und gehen auf die
Kalmitstraße zu. Ca. 30 m davor zweigt links der Pfad mit der
Markierung weiß-grüner Balken
ab.
Er führt idyllisch durch zunächst dunklen Fichtenwald,
parallel zur Straße, die mit ihrer Leitplanke den Naturgenuss
etwas mindert. Sodann erreichen wir einen Platz mit einer Bank und einigen
abzweigenden Wegen. (2,2 km).
Der weiß-grüne Balken führt sowohl geradeaus nach St.
Martin, als auch links zum Taubenkopf und rechts zur Kalmit. Auf
einigen Kehren (keine Abkürzer nehmen!) erreichen wir in
Kiefernwald den Gipfel des Taubenkopfes (603,8 m -- 2,35 km). Auch
diesen Gipfel ziert eine kleine Felsgruppe, die zu besteigen doch
wesentlich schwieriger ist als die auf der Hohen Loog.
3. Etappe: Taubenkopf (603,8 m) -- Kalmit (672,6 m) km 0,85 -- Hm ↗ 96 -- Hm ↘ 27
Etappen 1 - 3: km 7,2 -- Hm ↗ 547 -- Hm ↘ 97
Markierung: 
Die Markierung weiß-grüner Balken
führt uns bis zur Kalmit.
Der Rückweg zum vorerwähnten Rastplatz ist das einzige
größere Stück des Königsweges, das hin und zurück gegangen
werden muss, weil zum Taubenkopf nur dieser eine Weg führt. Direkt
dahinter queren wir die Kalmitstraße und steigen bergan. An einer
Weggabel halten wir uns links. Hier kommt von rechts der direkte Weg
vom Hahnenschritt mit den Markierungen Rote Scheibe und Weinsteig. Wir
queren die Straße zum Kalmitparkplatz und gehen an der
nächsten Gabel rechts, queren die Forststraße, die vom
Parkplatz heraufführt, um über einige Treppenstufen zum Platz
vor der Hütte des Pfälzerwald-Vereins Ludwigshafen/Mannheim zu gelangen, womit wir bereits den höchsten Punkt erreicht haben.
Natürlich hat man vom
höchsten Berg des Pfälzerwaldes einen phantastischen Blick
über die Rheinebene bis zu Odenwald und Schwarzwald.
4. Etappe: Kalmit (672,6 m) -- Stotz (603,2 m) -- km 0,8 -- Hm ↗ 2 -- Hm ↘ 72
Etappen 1 - 4: km 8,0 -- Hm ↗ 549 -- Hm ↘ 169
Markierung:
Diese kurze Etappe führt vom Südende des Platzes mit
vielen Sitzgelegenheiten auf einem schönen Pfad mit der Markierung roter Punkt
hinunter. Wir queren die vorerwähnte Forststraße. Nun
heißt es aufgepasst! Ca. 100 m weiter zweigt rechts im rechten
Winkel ein mittlerweile gut sichtbarer unmarkierter Trampelpfad ab und
führt steil hinunter in eine Senke. Danach steigt das Gelände
schwach an. Der Weg verzweigt sich in mehrere Pfade, die sich etwa auf Höhe
des kaum erkennbaren Gipfelchens wieder vereinen. Der von Gerd Fouquet
errichtete Steinmann wurde längst zerstört. Etwas vor dem
Grenzstein Nr. 163 befindet sich die höchste Erhebung. Man sieht, dass
sich der nach Süden weiterführende Pfad mit dem Gelände
neigt.
5. Etappe: Stotz (603,2 m) -- Hochberg (635,3 m) -- km 6,0 -- Hm ↗ 347 -- Hm ↘ 315
Etappen 1 - 5: km 14,0 -- Hm ↗ 896 -- Hm ↘ 484
Markierungen:
①
Weiterhin ohne Markierung führt der Pfad ca. 60 Hm steil hinab
zu einem
Parkplatz an der Kalmitstraße, wo wir vor einem Felsen mit
Wegweisern (rechts nach St. Martin) rechts abbiegen auf den Weg mit der
Markierung roter Punkt
. Nach der Querung eines Fahrweges biegen wir an einer Gabel scharf links ab, wo der Weinsteig von rechts herunterkommt und uns nun eine Weile begleitet.
Wir queren die Totenkopfstraße und gelangen in Kastanienwald. Der
rote Punkt weist auf einem Schild den Weg zur Kropsburg. Wir folgen diesem nach
rechts, erreichen die Talsohle und überqueren den Kropsbach
auf einem Holzbrückchen (ca. 290 m -- 2,3 km).
Nun überqueren wir eine nicht asphaltierte Straße und
verlassen den roten Punkt. Links der Bellachini-Brunnen-Teich mit
Springbrunnen und Rastbänken. Sogleich
biegen wir rechts ab.
Alternativ kann man auch weiter links den Weg mit der Weinsteig-Markierung bis zum Dichterhain nehmen.
Der Pfad führt, teils mit Stufen versehenen, in
einen Kastanienwald hinein, und wir erreichen den leider oft kein Wasser spendenden Bellachini-Brunnen, mit Teich und Springbrunnen davor.
Franz Schweizer war der berühmte Magier Bellachini. Diesem St. Martiner Sohn zu Ehren wurde auch links vor dem Teich ein Gedenkstein errichtet.
Wiederum rechts geht's
weiter auf dem mit Stufen versehenen Pfad, nun auf dem Pälzer Keschdeweg
. An der nächsten Kreuzung halten wir uns wieder rechts und verlassen den Keschdeweg.
Nach der Querung eines schmalen Forstweges erreichen wir die 1930
errichtete Tina-Will-Blick-Hütte. Der nun mit Pfälzer Weinsteig
markierte
Pfad biegt wiederum rechts ab und führt in vielen Kehren nach
oben im von Kiefern dominierten Wald. An einigen Stellen bieten Sitzbänke eine mehr oder weniger gute Sicht
auf St. Martin. Wir erreichen einen zweiten querenden Forstweg unterhalb der Schwalbenfelsen, den wir nach links gehen. Am
Ende der Felsen biegt unser Weg nach rechts ab (390 m -- 3,6 km).
Wir machen jedoch einen Abstecher zum Dichterhain, nur ca. 25 m weiter auf dem Forstweg. Hier
sind die Reliefs von drei Pfälzer Mundartdichtern auf einer
großen senkrechten Felsplatte eingemeißelt: August Heinrich, besser bekannt als "Bellemer Heiner", Lina Sommer und der weniger bekannte Dichter und Stadtpfarrer von Edenkoben, Fritz Claus.
Wir gehen zu dem vorerwähnten Abzweig zurück und steigen nunmehr auf dem Hochberg-Rundweg
auf, zunächst durch die Schwalbenfelsen hindurch. Nicht
ungefährlich ist's, im Pfälzerwald zu wandern. Von einem
Felsen ist ein Stück abgebrochen. Ein großer Brocken ist
quer auf den Weg gefallen. Wir queren eine
Forststraße und verlassen den Rundweg. Auf idyllischem Pfad, der teils von
Heidelbeersträuchern eingerahmt wird, steigen wir auf. Wir queren eine weitere
Forststraße, bevor wir einen Trampelpfad links hochgehen.
Dieser Abzweig ist schwer zu beschreiben, aber auch aufgrund seiner von
Radfahrern eingefrästen Rinne nicht zu übersehen. Wir
erreichen nach wenigen Metern eine Forststraße, die wir halblinks
hochgehen.
Kein Problem, falls man dennoch den Abzweig verfehlt hat. Nach wenigen Metern erreicht man auch die Forststraße.
Von rechts biegt eine Forststraße mit dem Weg Nr.
① ein.
Wir gehen jedoch geradeaus weiter auf diesem Weg, der nunmehr ziemlich eben
weiterführt bis zum Schorlestumbe mit einem Rastplatz
und herrlichem Blick auf St. Martin und die Rheinebene (ca. 540 m --
5,1 km).
Eine witzige Idee, einen Rastplatz durch einen Felsen
zum Abstellen eines Schoppenglases in einer runden Vertiefung zu verschönern. Übrigens für alle
Nicht-Pfälzer: Ein Schoppen ist bei uns ein halber Liter. Noch
eins am Rande: Einen Schoppen Pfälzer Schorle bekommt man,
zumindest in den Pfälzerwaldvereins-Hütten, mit einer Handbreit Wein und einer Handbreit Mineralwasser eingeschenkt, wobei die Hand beim Wein senkrecht und beim Wasser waagrecht darüber gehalten wird.
Es gibt noch zwei Varianten:
Variante 1: Nur einige Meter nach der Einbiegung des Weges Nr.
①
zweigt wiederum
rechts ein schmalerer Forstweg ab. Dies ist eine Abkürzung, die
mittlerweile gerne begangen wird. Daher möchte ich sie kurz
beschreiben. Da wo der Forstweg endet, führt geradeaus weiter ein
Trampelpfad recht steil hinauf. Schon vom Forstweg aus sieht man den
Klotz des Schornsteinfelsens am oberen Ende der Felsengruppe. Unser Weg
führt am linken Rand vorbei. Wenige Meter unterhalb des
Schornsteinfelsens kommt von links der Pfad der Variante 2 vom
Schorlestumbe herauf, Er wird rechts/links gequert. Wenige Meter
oberhalb des Schornsteinfelsens mündet unser Pfad in einen
Querweg, den man
rechts geht. Dies ist der ursprünglich beschriebene Weg, der vom
Schorlestumbe heraufführt. - Diese Variante erspart ca. 650 m
Wegstrecke, lässt aber den Schorlestumbe aus.
Variante 2: Man geht wenige Meter vom Schorlestumbe den
Hochberg-Rundweg hinauf und biegt rechts in den Pfad, der unterhalb des
Schornsteinfelsens herauskommt. Nun links ab gemäß Variante
1. Auf diesem Weg erblickt man zur Linken ein schönes
moosbewachsenes kleines Felsenmeer.
Kurz vor dem Rastplatz am Schorlestumbe biegt unser Weg rechts ab und führt nun als Hochberg-Rundweg
bis
zum Gipfel, dank dieser Markierung unschwer zu finden. Zuvor wird nach einem zweiten
Rechts-Abzweig der Weg schmäler. Wir erreichen die unter uns
liegenden Schornsteinfelsen mit einer Bank mit schöner Aussicht. Hier kommt die abkürzende Variante herauf.
Nach der Querung eines aufgelassenen Forstweges erreichen wir eine
Gabelung. Der Rundweg führt sowohl geradeaus weiter als auch als
Abstecher zum Gipfel (Beschilderung: Steinernes Köppl), dessen
höchster Punkt auf einer fast ebenen Hochfläche mit
Fingerhut-Pflanzen dank eines riesigen Steinmannes gut zu erkennen ist.
(635,3 m -- 6,0 km).
6. Etappe: Hochberg (635,3 m) -- Blättersberg (617,5 m) -- km 7,6 -- Hm ↗ 261 -- Hm ↘ 279
Etappen 1 - 6: km 21,6 -- Hm ↗ 1.157 -- Hm ↘ 763
Markierungen:

Hinter dem großen Steinmann biegen wir rechts ab auf einen
unmarkierten, nicht ausgetretenen, aber dennoch gut auszumachenden
Pfad, der in einer Schneise verläuft und auf dem viel Restholz
aufgrund des Holzeinschlags herumliegt. Von rechts kommt der
Hochberg-Rundweg
als schmaler Pfad herunter, den wir links weitergehen.
Alternativ kann
man auch vom Gipfel bis zu der vorerwähnten Gabelung
zurückgehen und dann links den Hochberg-Rundweg weiter.
Natur pur
ist hier anzutreffen mit viel Heidekraut und Fingerhut im Kiefernwald.
Auf dem nächsten querenden Forstweg, der nur noch als Pfad zu begehen
ist, gehen
wir links. Den nächsten Forstweg queren wir schräglinks und
steigen in einer unmarkierten Schneise weiter ab. Nun erreichen wir
wieder den Rundweg
, der uns nach links in wenigen Metern zur St. Martiner
Hütte, auch Hesselbach-Hütte genannt, führt (485,6 m --
1,2 km). Mit dieser Schneise haben wir also lediglich den Rundweg abgekürzt.
Mit dem Rücken zur Hütte stehend zweigt halblinks der Weg mit der blau-weißen Markierung
ab
und führt zum Hüttenbrunnen hinunter, zunächst als
Waldpfad, der in einen Platz mit vielen Forststraßen mündet.
Wir nehmen die mittlere abwärtsführende. Wir passieren den
Morschenbergbrunnen zur Rechten und erreichen die Edenkobener Pfälzerwaldvereinshütte am Hüttenbrunnen (361,6 m -- 3,0 km).
Auf der Straße vor der Hütte gehen wir links.
Gleich zur Rechten vor einem
Holzbrückchen über den Triefenbach lädt ein Schild zum
Schmunzeln ein: "Brücke am Hüttenbrunnen, erbaut 1964 von
Förster Edinger, eingestürzt anno 2005 unter Pfarrer Kuby,
wiedererstellt im August 2005 durch den Freundeskreis
Pro-Edenkoben."
Nach wenigen Metern biegen wir rechts auf die Zufahrtstraße zum
Parkplatz ein. Hinter dem Rastplatz mit Schutzhütte zweigt links
unser Weg ab, zunächst als Forststraße mit der Markierung roter Punkt
,
und führt hinauf zur Rietburg. Bald verlassen wir die
Forststraße nach rechts auf einem schönen Pfad mit
Mischwald. Dann tauchen wir erstmals in einen etwas größeren
Fichtenwald ein. Wir passieren den Schägerstein an seiner
Oberkante. Dort, wo unser Weg auch mit der Nr. 3 markiert ist,
führt ein unmarkierter Pfad, der bald wieder auf unseren Weg
stößt, links zu diesem Felsen hinunter. Wir
erreichen einen Forstweg an der Nordseite eines Geheges für Damhirsche,
den wir links gehen und nach wenigen Metern oberhalb der Rietburg ankommen (6,3 km). Die Höhengaststätte in der Burg bietet selbstverständlich eine phantastische Aussicht.
Nun begeben wir uns auf einen alten Grenzpfad mit mehreren alten
Grenzsteinen, der auf der Südseite des Geheges mit der Markierung Rietburg-Rundweg beginnt
.
An einer Gabelung gehen wir etwa 50 Schritte geradeaus weiter. Da verlässt uns der Rundweg nach rechts.
Wir steigen halblinks den unmarkierten steilen Weg hoch. Nun
heißt es aufgepasst! Kurz hinter einem Grenzstein zur Rechten
biegen wir nach links auf einen Pfad. Nach etwa 40 m taucht
rechts ein beachtlicher Steinmann auf, der auf der Hochfläche den
Gipfel des Blättersberges markiert (617,5 m -- 7,6 km)
7. Etappe: Blättersberg (617,5 m) -- Roßberg (637,0 m) -- km 10,0 -- Hm ↗ 577 -- Hm ↘ 557
Etappen 1 - 7: km 31,6 -- Hm ↗ 1.734 -- Hm ↘ 1.320
Markierungen:
Wir gehen den Pfad geradeaus leicht abwärts weiter, queren den
Rietburg-Rundweg und erreichen in einer Senke den blau-gelb
markierten Weg
,
auf dem wir geradeaus leicht aufwärts wandern, bis wir einen großen Platz mit
einer Hütte und einem Rastplatz davor erreichen. Am
südlichen Ende des Platzes erhebt sich der 15 m hohe besteigbare Ludwigsturm (604,9 m -- 0,6 km).
An diesem Turm gehen wir links vorbei geradeaus weiter, den blau-gelb
markierten Weg wieder verlassend. Einige mit Nummern versehene
Markierungen sind nicht sehr hilfreich, sodass wir uns auf sie nicht
verlassen können. Der recht schmale Forstweg biegt links ab. Wir
gehen geradeaus weiter und folgen auf einem Pfad dem Schild "Schweizer Haus". Dieser
schöne Pfad führt ca. 400 Hm recht steil im Mischwald
hinunter. An der kurz danach folgenden Gabelung gehen wir links. Dann queren wir einen Forstweg schräglinks und
folgen am nächsten Forstweg wieder dem Schild "Schweizer Haus". An einer Gabelung halten
wir uns rechts und sehen bald vor uns das Schweizer Haus, das wir links steil hinuntergehend erreichen. Unser Weg
führt rechts in weiteren Kehren abwärts, nun aber einfacher
zu finden, da wir uns bis zur St.-Anna-Hütte an der Markierung roter Balken
(auch
Keschdeweg) orientieren können.
Auf einem
Linksabzweig gelangt man nach ca. 50 Schritten zur Mariengrotte mit Rastplatz. An der Grotte vorbei zeigt nach wenigen Metern ein Schild nach rechts zum Marienbrunnen, der wiederum nach wenigen Metern erreicht ist. Das Schild "Kein Trinkwasser" hat wohl nur
eine versicherungstechnische Bedeutung. Wir gehen zurück zum Abzweig. Nun hat sich auch die Weinsteig-Markierung bis zur St.-Anna-Hütte hinzugesellt.
Nun führt unser Weg weniger steil auf schönem Pfad, auch mit Buchenwald, ins
Modenbachtal hinein. Nach einem Linksabzweig queren wir die L 506 und
erreichen die Talsohle an der Buschmühle mit gehobener Gastronomie (224 m -- 3,9 km). Wir gehen links über den Parkplatz und steigen zu einer weiteren
Straße (K 58) auf, der wir nach links leider ca. 100 m folgen
müssen. Halbrechts führt ein Pfad, zunächst auch
mit gelb-weißer Markierung, hinauf. Nach einem Rechtsabzweig
erreichen wir eine Schotterstraße, der wir leider bis zur St.-Anna-Hütte folgen müssen (437 m -- 6,2 km).
Nun verlassen wir den Weg mit der Markierung roter Balken, gehen ein
kurzes Stück die Schotterstraße mit der Markierung weiße Scheibe
weiter aufwärts.
Wer schon müde ist, kann den Teufelsfelsen auslassen und diese
Straße bis zum Dreimärker weitergehen. Er spart jedoch nur
ca. 400 m Weg und nur ca. 50 Hm.
Alternativ kann man auch gleich oberhalb der Hütte links neben der
Schotterstraße einen mittlerweile gut ausgetretenen unmarkierten Pfad
hochgehen, der in den nachfolgend beschriebenen Weg mündet.
Nach wenigen Metern zweigt links der Weg zum Teufelsberg ab, unmarkiert, abgesehen von den drei
aufdringlichen Markierungs-Schildern der Gemeinde Burrweiler, die
übereinander an einem Baum angebracht sind. Diese Website erklärt die Bedeutung.
Schon seit vielen Jahren bedaure ich
den Wildwuchs an teils viel zu großen und zu knalligen Wegweisern
bzw. Markierungs- oder Hinweisschildern, seit der
Pfälzerwald-Verein die Markierungshoheit verloren hat. Dieses
Chaos verschandelt die Natur. Wir müssen zurückkehren zum
Alleinmarkierungsrecht des Pfälzerwald-Vereins. Nur dieser Verein,
dem wir das große Wegenetz im Pfälzerwald verdanken, besitzt
die erforderliche Kompetenz. Die Gemeinden starten oft
Markierungsaktionen und kümmern sich anschließend nicht mehr
darum. Daraus resultiert auch der Streit zwischen Gemeinden und dem PWV,
der darin gipfelte, dass die örtlichen Markierungen in die neue Kartenserie nicht mehr aufgenommen wurden.
Ein schöner alter Weg mit teils noch existierenden
Sandstein-Randsteinen führt durch Mischwald aufwärts. Nach
der Querung eines schmalen Forstweges taucht ein Schild "Wetterkreuz"
auf, dem wir folgen. Linkerhand sehen wir ein Wiesengelände, das
offenbar für die Wildschweine zum Suhlen geschaffen wurde. Der Weg
wird zum Pfad und führt steil zum Teufelsberg mit einem Rastplatz
hinauf (597,6 m -- 7,1 km).
Das auf einem hohen Sockel stehende
steinerne Kreuz trägt folgende Inschrift: "Sehet das Kreuz
des Herrn. Fliehet ihr feindlichen Kräfte. Der Löwe aus Juda.
Die Wurzel Davids hat gesiegt. Alleluja, alleluja. Sankt Antonius von
Badua" - Selbstverstänlich bietet sich ein toller Ausblich in die
Rheinebene. Ganz im Vordergrund liegt Burrweiler.
Wir gehen ca. fünf Meter vom Kreuz zurück und biegen links
auf einen schönen unmarkierten fast ebenen Pfad oberhalb der
Teufelsfelsen im mit Birken durchsetzten Mischwald. Rätselhaft ist
die vereinzelte Markierung Blauer Balken, die es auf der Karte nicht
gibt. Dann geht's steil hinab durch die Ausläufer der
Teufelsfelsen in einen dunklen Fichtenwald hinein. In lichterem Wald
stoßen wir auf einen Forstweg, den wir rechts gehen. An der
nächsten Gabelung halten wir uns links und stoßen auf den
Schotterweg mit der Markierung weiße Scheibe
, der rechts von der St.-Anna-Hütte heraufkommt und links nach ca. 1,5 km zum Dreimärker mit Schutzhütte und Rastplatz führt (446,0 m -- 8,7 km).
Auf dem Findling gegenüber der
Schutzhütte sind drei Markstücke eingemeißelt. Das
Kunstwerk ist jedoch unvollendet, denn ein Markstück wurde
nicht fertig. Der Name hat jedoch mit Geld nichts zu tun. Vielmehr
treffen hier drei Gemarkungen zusammen. An der Frontseite des Findlings
wurden zwei Köpfe herausgearbeitet. Links daneben ein Grenzstein.
Links vom Weinsteig-Wegweiserpfahl neben dem Rastplatz steht ein
Grenzstein, auf dem deutlich das Grenzdreieck zu erkennen ist.
Nun folgt ein schwieriger Aufstieg auf den Roßberg. Es sind zwar
nur 190 Hm, aber die haben es in sich. Sogleich heißt es
aufgepasst. Wir wandern den Forstweg zwischen dem beschriebenen
Findling und der Hütte ca. 30 m zu einer Gabelung, die wir rechts
gehen und nach wenigen Metern links abzweigen auf einen aufgelassenen Forstweg, der anfangs einem Hohlweg gleicht. Nun wandern wir bis zum Waldhaus Drei Buchen auf unmarkierten Wegen. Ab dem ersten zu
querenden Forstweg wird es aufgrund der wegversperrenden
Baumstämme und Äste schwieriger. Gerd Fouquet und ich haben,
soweit möglich, den Weg mit Säge und Astschere begehbar
gemacht. An einigen nicht wegräumbaren Hindernissen haben wir
jedoch linkerhand Umgehungspfade ermöglicht. Auf dem nächsten querenden Forstweg gehen wir rechts ca. 10 Meter, dann links eine vom meisten Geäst befreite
Schneise steil hinauf. Oben treffen wir auf einen querenden
Forstweg, den wir links gehen, zunächst über felsigen Untergrund. Wir kommen an mehreren
Ameisenhaufen vorbei. Etwa in der Mitte der folgenden Linkskurve wandern wir geradeaus die letzten paar Meter, den Hochsitz links liegen lassend,
weglos zum unscheinbaren Roßberg-Gipfel mit einem
trigonometrischen Punkt und einem hoffentlich nicht zerstörten
Steinmann (637,0 m -- 10,0 km).
8. Etappe: Roßberg (637,0 m) -- Kesselberg (661,8 m) -- km 7,8 -- Hm ↗ 396 -- Hm ↘ 371
Etappen 1 - 8: km 39,4 -- Hm ↗ 2.130 -- Hm ↘ 1.691
Markierungen:

Unser Weg hinunter führt links am Hochsitz vorbei und rechts den
schon bekannten Weg entlang.
Mittels einer Gabelung führt dieser Weg auf einen querenden
Schotterweg. Wir halten uns rechts und gehen vom Ende der Gabel ca. 10 Schritte nach rechts. Der hier links abzweigende unmarkierte Pfad ist aufgrund von Aufräumarbeiten nunmehr gut zu erkennen und führt uns durch Natur pur hauptsächlich
in Kiefernwald hinunter. Von rechts oben herab kommt ein steiler
Forstweg, den wir wenige Meter links gehen zu einem zu querenden
Forstweg. Halblinks führt eine Schneise hinunter und halbrechts
setzt sich unser Pfad immer geradeaus fort. Wir queren schrägrechts einen weiteren
Forstweg und sehen schon das
Waldhaus Drei Buchen, zu dem die Weinsteigmarkierung
links hinabführt (410 m -- 1,8 km).
Auf der Zufahrtsstraße zur Hütte gehen wir bis zur L 506,
sodann nach wenigen Metern die Forststraße rechts mit der
Markierung roter Punkt
. Die
Forststraße gabelt sich sofort wieder. Wir halten uns links und
dürfen nach wenig mehr als 100 m den Linksabzweig mit dem Roten
Punkt auf einen schönen Pfad nicht übersehen. Er führt
durch Mischwald mit vielen Buchen und riesigen Kiefern. Wenn wir schon nahe der
Landesstraße sind, mündet von rechts der Weg vom Dreimärker mit dem blau-weißen Balken
in
unseren Weg ein. Dieser Markierung konnte man laut der alten Karte bis
zum Kohlplatz folgen. Seit die Amicitia-Hütte dem
Pfälzerwald-Verein gehört, wurde der Weg über diese
Hütte umgeleitet. Zunächst folgen wir jedoch dieser
Markierung, da
wir nach wenigen Metern den roten Punkt verlassen. Wir queren
schrägrechts die Landesstraße, und wandern nach links auf
den
Parkplatz Meisental zu und überqueren ihn (273 m -- 4,2 km).
Nach ca. 100 m verlassen wir den blau-weißen Balken gleich hinter
der Schranke und zweigen nach rechts auf einen unmarkierten
schönen, jedoch meist matschigen Pfad ab, der teils an einem
idyllischen Bächlein durch Mischwald mit auch altem Buchenbestand
entlangführt. Wir überschreiten das Bächlein über
ein Holzbrückchen und können einem Teil Matsch entgehen,
indem wir statt links, geradeaus den Trampelpfad auf einen
alten, teils noch gepflasterten schmalen Forstweg hochsteigen.
Leider kommt wieder Matsch, den wir auf weiteren Trampelpfaden
weitgehend umgehen können. Von rechts kommt ein Forstweg, dem wir
nach links folgen, um dann dem knallgelben Schild "Nellohütte"
nachzugehen. Den nächsten querenden Forstweg gehen wir ein
Stück nach rechts und dann wieder links hoch, und wir befinden uns
wieder auf der blau-weißen Markierung.
Beim Queren des nächsten Forstweges sehen wir linkerhand die alte
hölzerne Nellohütte mit einem Brunnen zum Wasserfassen links
daneben. Oberhalb befindet sich die neue
Nellohütte.
Nun folgt ein felsiges steiles Wegstück. Nach der Querung eines
weiteren Forstweges führt der Weg geradeaus hoch. Nach rechts
gelangen wir zum Kohlplatz mit einem Rastplatz (465,9 m -- 6,1 km).
Davor steht der Ritterstein Nr. 69. Hier wurde
deutsch-französische Kriegsgeschichte geschrieben. Die Inschrift
auf dem Stein lautet: "Kohlplatz - Rückzugsgefecht des Batl. von
Schladen unter Major von Borck am 13. Juli 1794". Was war geschehen?
Die französische Revolution verursachte die Revolutionskriege von
1792 bis 1815. Siehe Wikipedia.
Walter Eitelmann beschreibt in seinem Rittersteinbuch die Ereignisse
des 1. Koalitionskrieges von 1792 bis 1797, soweit sie die Pfalz
betreffen, ziemlich detailliert. Im Pfälzerwald gab
es verlustreiche Kämpfe für beide Seiten, für
Franzosen einerseits und Preußen und Österreicher
andererseits. Hart umkämpft war das Schänzel, heutiger bzw.
offizieller Name Steigerkopf (siehe 9. Etappe). Das Jahr 1794 war
für die am Schänzel kämpfenden Preußen
verhängnisvoll. Sie mussten sich zurückziehen. Daher die
Rückzugsgefechte am Kohlplatz.
Wir gehen wieder ein Stück zurück und folgen nun der blau-gelben Markierung
auf
dem ziemlich steil ansteigenden Forstweg, wobei wir den Rechtsabzweig
nach wenigen Metern nicht verpassen dürfen. Ein zu ignorierender
Forstweg zweigt im spitzen Winkel nach rechts ab. Wenige Meter weiter
lädt linkerhand ein Rastplatz zum Verweilen ein. Ca. 20 m
dahinter zweigt rechts der zum Kesselberg hochführende
unmarkierte Dr.-Sprater-Pfad ab (7,1 km).
Dr. Friedrich Sprater
war einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Pfalz und
langjähriger Leiter des Historischen Museums der Pfalz in Speyer.
Er hat sich um den Pfälzerwald-Verein große Verdienste
erworben. Ihm zu Ehren erhielt dieser Pfad seinen Namen, was der
Ritterstein Nr. 185 am Einstieg des Pfades bezeugt.
In dem Wald mit hauptsächlich Kiefernbestand queren wir
schräglinks einen Forstweg. Auf dem Kamm angekommen, wendet sich
der Pfad nach rechts. Nach dem Schild "Dr.-Sprater-Pfad" mit Pfeil in
der Gegenrichtung zweigt links ein Pfad ab, der nach Norden
hinunterführt. Zwischen diesen Pfaden liegt ein Trampelpfad, den
wir später nehmen. Wir halten uns rechts und erreichen die
Gletschermulden, eine Felsgruppe mit runden schüsselartigen
Vertiefungen in mehreren Felsen.
Zur Entstehung dieser Formen gibt es
zwei Versionen. Die Erste: Der Name ist irreführend, denn der
Pfälzerwald war nie vergletschert. Walter Eitelmann hat folgende
Erklärung in seinem Rittersteinbuch, die ich in einer Kurzversion
versuche wiederzugeben: In eine Sandsteinschicht mit feinen
Sandkörnern sickerte Wasser ein, das mit Kalk, Eisen und
Eisenoxidhydrat angereichert war. Ein Sandkorn, das ein
Kalkbindungsmittel enthielt, bildete einen Kristallisationskern, und es
setzte nach den Gesetzmäßigkeiten des Kristallwachstums ein
Schalenaufbau ein, wobei sich eine immer größer werdende
Kugel bildete, die sich irgendwann aus dem Gesteinsverbund löste.
- Die zweite spätere Version: Der Pfälzerwald war sehr wohl
vergletschert. Der Neustadter Heimatforscher Christian Mehlis war davon
überzeugt, wie unsere Tageszeitung Die Rheinpfalz am 13. August
2015 berichtete. Mehlis hatte folgende Erklärung:
Gletschertöpfe entstehen, wenn unter einem Gletscher
fließendes Schmelzwasser Wirbel bildet und mitgeführte
Sand- und Kiespartikel Hohlformen im Gestein ausschleifen.: Der Bremer
Geologe Professor Dieter Ortlam gab Mehlis Recht und verwies auf die
vorhandenen gletschertopfcharakteristischen Abflussrinnen. -
Über beide Versionen haben viele Wissenschaftler heftig
gestritten. Bewiesen ist keine. - Man beachte auch den linken etwas abseits liegenden Felsen mit einer ausgeprägten Mulde.
Wir gehen ein paar Schritte geradeaus weiter und erreichen den
kaum wahrnehmbaren höchsten Punkt des Kesselberges (661,8 m -- 7,8
km). Vielleicht treffen wir das Steinmännchen unzerstört an.
9. Etappe: Kesselberg (661,8 m) -- Steigerkopf (613,6 m) -- km 2,4 -- Hm ↗ 72 -- Hm ↘ 120
Etappen 1 - 9: km 41,8 -- Hm ↗ 2.202 -- Hm ↘ 1.811
Markierung: 
Bis zur Abzweigung des Dr.-Sprater-Pfades gehen wir
zurück und auf den vorerwähnten gut ausgeprägten
Trampelpfad. Also, nicht rechts gehen! Dieser wunderschöne Pfad durch herrliche Natur mit vielen Fingerhutpflanzen führt
auf dem Kamm über den ganzen Kesselbergrücken, gesäumt
von Grenzfelsen und -steinen. Bevor es steil durch einen dichten
Fichtenwald hinuntergeht, steigen wir auf eine Erhebung an. Wir queren
einen grasigen Forstweg, nach dem das Gelände noch steiler
abfällt. Dann erreichen wir den Forstweg mit der blau-gelben
Markierung
,
auf dem wir bereits vor dem Abzweig auf den Dr.-Sprater-Pfad gegangen
sind. Wenige Meter rechts, und wir haben den Benderplatz mit einer
Schutzhütte und dem Ritterstein Nr. 241 erreicht (552,5 m -- 1,7
km).
Friedrich Bender hat sich um den
Pfälzerwald-Verein, besonders um die Ortsgruppe Edenkoben,
verdient gemacht, sodass die Ortsgruppe die Wegspinne nach ihm benannte
und den Grabstein vom Friedhof Edenkoben dorthin versetzte.
Wir bleiben auf der blau-gelben Markierung. Das Schild
"Schänzelturm 500 m" weist uns zusätzlich den Weg. Nach ca.
100 m
auf Schotter zweigen wir links ab. Wir passieren mehrere Grenzsteine,
einen Grenzfelsen und zur Linken einen flachen Gedenkstein.
Dieser
trägt folgende Inschrift: "Königl. preuß. Inf. Reg.
v.Schladen ...(diese Zeile konnte ich nicht lesen)... Den 25. Juny
1794"
Wenige 100 m weiter erreichen wir den Gipfel des Steigerkopfes mit dem Schänzelturm (613,6 m -- 2,4 km).
Eine Tafel am Turm trägt
folgende Inschrift: "Dem Andenken der tapfern preußischen
Krieger, welche im Kampfe gegen das französiche Invasionsheer am
13. Juli 1794 hier den Heldentod für das deutsche Vaterland
starben. - Errichtet durch den Schänzelturmbauverein zu Edenkoben
1874". Wie bereits bei der 8. Etappe berichtet, fanden hier erbitterte
Kämpfe statt.
10. Etappe: Steigerkopf (613,6 m) -- Morschenberg (Platte) (608,3 m) -- km 1,6 -- Hm ↗ 35 -- Hm ↘ 40
Etappen 1 - 10: km 43,4 -- Hm ↗ 2.237 -- Hm ↘.1.851
Markierungen:
Wir überschreiten den Gipfel und behalten die Markierung blau-gelber Balken
bei. Leider ist diese Markierung verblasst. Wir können uns aber
auch bis zum St. Martiner Fronbaum an den Markierungen
grün-weiß
und Armbanduhr
orientieren. Nach ein paar Kehren auf dem Forstweg durch
hauptsächlich Fichtenwald erreichen wir den
Parkplatz Lolosruhe (573,8 m -- 0,9 km)
Am Ende des Parkplatzes vor der
Kreisstraße rechts sehen wir den Ritterstein Nr. 238 mit der Inschrift
"Lolosruhe - Fuenf Steine". Davor befinden sich auf einer Felsplatte
fünf eingelassene Steine. Im Mittelpunkt steht der Rest eines alten
Wegekreuzes, denn hier befand sich ein Straßenknotenpunkt. Auf dem
großen Stein, ein Geraide-Loogfelsen, sind Grenzzeichen und Hausmarken
eingeritzt. Die Geraidewälder, die Walter Eitelmann in seinem
Rittersteinbuch ausführlich beschreibt, erstreckten sich an der
Ostseite der Vogesen und des Pfälzerwaldes etwa von Straßburg bis
nördlich Bad Dürkheim. Die etwa 19 Geraiden, die in sich geschlossene
Gemeinschaftsgebiete darstellten, reichten bis ins 7. Jhdt. zurück.
Eine wechselvolle Geschichte begleitete sie bis zu deren Ende Anfang
des 19. Jhdts. - Ob der Name Lolosruhe auf Lola Montez, die Geliebte
des Königs Ludwig I,. zurückzuführen ist, weiß niemand.
Wir überqueren die Straße und setzen unseren Weg
mit denselben Markierungen und moderater Steigung im Mischwald fort. Nach
dem Rechtsabzweig vom Forstweg erreichen wir eine kleine Anhöhe.
Jetzt aufgepasst! Der Weg fällt nach wenigen Metern
ebenem Verlauf ab. Genau dort, wo die Anhöhe erreicht wird, zweigt
der Trampelpfad auf einer kleinen farnbewachsenen baumfreien
Fläche zum wenige Meter etwas rechts liegenden kaum erkennbaren
Gipfel ab. Man kann sich auch an dem links vom Weg liegenden flachen
moosbewachsenen Felsbrocken orientieren. Etwa 5 m davor ist der
Abzweig. Wenn der Farn hoch steht (Achtung: Zecken!), ist es
schwieriger, den Pfad zu finden. Der Steinmann ist leider
zerstört, aber der Gipfel befindet sich direkt links neben dem
Grenzstein (608,3 m -- 1,6 km).
11. Etappe: Morschenberg (Platte) (608,3 m) -- Schafkopf (616,8 m) -- km 1,2 -- Hm ↗ 33 -- Hm ↘ 25
Etappen 1 - 11: km 44,6 -- Hm ↗ 2.270 -- Hm ↘ 1.876
Markierung: 
Wir gehen zurück und auf dem markierten Weg
weiter und erreichen die Wegspinne am St. Martiner Fronbaum mit der
Schutzhütte (0,5 km). Jetzt heißt es wieder aufgepasst! An
dem vor der Hütte links abzweigenden Forstweg mit der
Armbanduhr-Markierung
steht
am rechten Wegrand ein Schild, dessen Rückseite zu sehen ist. Ca.
25 m weiter führt rechts ein unmarkierter Trampelpfad leicht
ansteigend an einer alten Grenze durch hauptsächlich Nadelwald
entlang. Eine Schneise mit dem Pfad führt geradeaus zum Gipfel,
der an einem hoffentlich noch nicht zerstörten Steinmann rechts
neben einem Grenzfelsen zu erkennen ist, aber auch daran, dass es
danach wieder leicht bergab geht (616,8 m -- 1,2 km).
Auch Fingerhut-Pflanzen zieren hier den lichten Wald.
12. Etappe: Schafkopf (616,8 m) -- Rothsohlberg (607,1 m) -- km 0,8 -- Hm ↗ 26 -- Hm ↘ 36
Etappen 1 - 12: km 45,4 -- Hm ↗ 2.296 -- Hm ↘ 1.912
Zunächst geht es geradeaus weiter. Die Schneise biegt
rechts ab, wir halten uns links. Der Pfad macht eine Linksbiegung und
mündet in einen von links kommenden Forstweg, auf dem wir geadeaus
weiter gehen.
Etwa 30 bis 40 m bevor wir auf eine Wegspinne mit einem Rastplatz treffen, sollte man im rechten Winkel nach rechts ziemlich
eben in den Wald stapfen, um ein wenig
bekanntes Phänomen zu bestaunen. Man muss schon etwas suchen, um
die teils in Kreisform versteckt liegenden langen flachen
moosbewachsenen Felsen zu
finden. Linkerhand steht ein Hochsitz, an dem wir nicht vorbeigehen
dürfen. Gemäß dem Neustadter Hobbyforscher Otto Schmid
dienten die Felsen schon in der Früh- und Vorgeschichte der
Sonnenbeobachtung zur Festlegung von Kalenderdaten.
Wir treffen nun auf die Wegspinne mit dem Suppenschüssel genannten Felsen zur Linken.
Der Felsen wird aufgrund einer
schüsselförmigen Vertiefung Suppenschüssel genannt. Der
dazu gehörende Ritterstein weist auf ihn hin. Die Entstehung
solcher
Vertiefungen habe ich bereits bei den Gletschermulden auf dem
Kesselberg (8. Etappe) beschrieben.
Wir nehmen nun den unmarkierten Pfad direkt
links vom Rastplatz, der
auf einen von rechts kommenden geschotterten Forstweg trifft, auf dem
wir geradeaus wandern.
Der Forstweg macht eine Rechtskurve. Da geht es geradeaus auf eine
grasbewachsene freie Fläche für den Jäger ein wenig
weiter hoch zum Gipfel des Rothsohlberges (607,1 m -- 0,8 km). Der höchste Punkt ist kaum auszumachen.
13. Etappe: Rothsohlberg (607,1 m) -- Herz-Jesu-Kloster -- km 10,0 -- Hm ↗ 1 -- Hm ↘ 385
Etappen 1 - 13: km 55,4 -- Hm ↗ 2.297 -- Hm ↘ 2.297
Markierungen:
Wir
wenden uns nach rechts wieder auf den Forstweg, der nach wenigen Metern
endet. Aber als weglose, dennoch begehbare Schneise führt er fast
astfrei geradeaus weiter. Weiter unten wurde sogar ein Pfad
ausgetreten. Von links kommt im spitzen Winkel ein Forstweg, den wir
ein kurzes Stück weiter abwärts gehen. Wir treffen auf den
feinkörnig geschotterten mit der Armbanduhr
markierten Forstweg, den wir bis zur Totenkopfstraße
an der Einmündung Kalmitstraße (Hüttenhohl) weitergehen.
Direkt an der Straße, noch
bevor wie sie überqueren, steht der Ritterstein Nr. 239 mit der
Inschrift "Huettenhohl - Ruine alte Huette". Da hier schon zur
Römerzeit ein Verkehrsknotenpunkt bestand, hat man die
kläglichen Überreste der Grundmauer in der Wanderkarte als
"Ruine Römische Wachstube" bezeichnet. Walter Eidelmann vermutet
jedoch, dass es sich um eine Schutzhütte für die Fuhrleute im
Mittelalter handelte. - Der Name Totenkopf kommt daher, weil
vermutlich am weiter nordwestlichen Knotenpunkt Totenkopf ein
Totenschädel gefunden wurde..
Wir überqueren die Totenkopfstraße und gehen links
parallel zur Kalmitstraße auf der Markierung Armbanduhr weiter.
Aber nach wenigen Metern kurz vor einer Weggabelung biegen wir links in
den wunderschönen Pfad mit der Markierung weiße Scheibe
ein, der durch von Nadelwald dominierten Mischwald hinunterführt.
Dem querenden Forstweg folgen wir ein Stück nach rechts. Der Weg
wird flacher, wir queren das Bächlein und sehen zur Rechten einen
schönen Fischweiher. Der Pfad mündet in einen Forstweg, den
wir rechts leicht bergab gehen. Die weiße Scheibe machte bei
unserer Begehung einen blassen Eindruck. Wir können uns aber auch
bis über die Kaltenbrunnerhütte hinaus an der blau-roten
Markierung
orientieren. Das Tal öffnet sich linkerhand zu einem Wiesenbiotop. Wir passieren einige Fischweiher zur Linken und erreichen den Parkplatz mit der Waldgaststätte Kaltenbrunner Hütte. (278 m -- 5,4 km)
Den wohl besten Pfälzer Spießbraten mit verschiedenen
Beilagen gibt es hier. Ab 10 Portionen kann man ihn bestellen. Für
die Geo-Cacher, die den Königsweg jedes Jahr zwei Mal unter die
Füße nehmen, ist der Braten das Event.
Wer keine Fahrgelegenheit hat, muss wohl oder
übel die letzten 4,6 km
auch noch zu Fuß unternehmen. Wir
folgen zunächst dem blau-roten Balken, der uns schon eine Weile
begleitet hatte und auf einem Forstweg, der auch eine
Römerstraße war, zunächst parallel zur
Asphaltstraße, weiterführt. Nicht den gleich zu Beginn links
abzweigenden am Bach entlangführenden
Dr.-Karl-Bäßler-Pfad nehmen!
In der ersten Rechtskurve ist ein bunt angemaltes Reliefbild des Gottes Abraxas in einen Felsen gemeißelt.
Dort, wo der Weg mit der Armbanduhr-Markierung unseren Weg schräg
kreuzt, gehen wir den rechten bzw. oberen Forstweg, nunmehr unmarkiert,
bis zum Mausoleum von Conrad Freytag weiter. Vor diesem links mit der roten Scheibe
hinunter
auf die uns bereits bekannte Straße zum Kloster (222 m -- 10,0
km).
Der Pfälzische Königsweg in 2 Tagen
Für eine zweitägige Erwanderung des Königsweges bietet sich folgendes an:
Südschleife: 27,7 km -- Hm ↗ und ↘ 1.306
Start an der Edenkobener Hütte Am Hüttenbrunnen: Von
dort auf der Südschleife bis zur Lolosruhe. Dann überquert man die
Asphaltstraße und geht rechts die Himmelsleiter (auch
Engelsleiter genannt) mit der Markierung rotes Kreuz
(Quelle des Markierungszeichens: wiki.openstreetmap)
212 Hm hinunter. Ein schöner 2 km langer Pfad, der kurz vor der
Edenkobener Hütte in einen Forstweg mündet. In der Hütte
kann man übernachten.
Nordschleife vom Kloster aus: 31,7 km -- Hm ↗ und ↘ 1.203
Für die Nordschleife geht man am Hüttenbrunnen die Himmelsleiter hoch zur Lolosruhe. Aufpassen,
dass man den Linksabzweig von der Forststraße auf den Pfad nicht
übersieht!
Nordschleife vom Hüttenbrunnen aus:
Wohl kaum jemand wird bei dieser Variante zum Kloster
hinuntergehen und wieder hinauf. Es bietet sich folgender Weg an: Ab
Hüttenhohl über den Hahnenschritt zur Hohen Loog und wieder
zurück zum Hahnenschritt. Dann original weiter.
22,3 km -- Hm ↗ und ↘ 945
Ich danke meiner Frau Ursula und meinem Wanderfreund Gerd Fouquet für die Unterstützung bei der Wegbegehung.