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Foto: Lämmerfels bei Dahn
Mit freundlicher Genehmigung: www.wanderportal-pfalz.de

 www.wander-mueller.de 







Dahner Felsenland

Wanderwoche mit der Initiative der Weit- und Fernwanderer e.V. (I.W.F.) vom 25.09. - 03.10.2010


Fotos
von P. Zimmermann (Tourist-Information Dahner Felsenland)

Wanderbericht

Die Wanderwartin der I.W.F., Ingrid Weber, war an mich herangetreten, die Jahreshauptwanderung 2010 in der Pfalz zu organisieren. Nach kurzem Überlegen hatte ich mich für das Dahner Felsenland entschieden (siehe: www.dahner-felsenland.net, www.verkehrsverein-dahn.de, www.wanderportal-pfalz.de, www.burg-lemberg.de, www.burgus.de). Obwohl ich schon einige Wege kannte, muss ich sagen, war ich bei den Vortouren wiederum von der Landschaft begeistert. Als Motto hatte ich gewählt:

Felsen und Burgen

Wir erwanderten und besichtigten sechs Burgen (siehe u.a. burg-lemberg) und ca. dreißig Felsen. Alle Burgen und mehr als ein Dutzend Felsen bieten eine phantastische Aussicht.

Da meine Frau Ursula, wie gewohnt, mithalf, konnten wir wiederum einige Touren zweiteilen, wodurch sowohl die Stärkeren als auch die weniger Starken auf ihre Kosten kamen. Bis auf einen Tag wanderten die Konditionsstärkeren ab Hotel. Den Gruppen gab ich humorvolle Namen:

Gruppe W = die Wilden
Gruppe Z = die Zahmen

Leider hatten wir schlechtes Wetter erwischt. Kaum ein Tag, an dem sich die Sonne blicken ließ. Den vielen Nichtpfälzern wollte ich doch die sonnige Pfalz zeigen. Das ging gründlich daneben. Dennoch war die Stimmung gut, und es wurde eine erlebnisreiche Woche.

Da in unserer Hotelpension in Busenberg nur 30 Leute untergebracht werden konnten, mussten sich noch einige in Pensionen einquartieren. Auch konnte das Haus für so viele Gäste nicht kochen. Da vier Gaststätten in Busenberg schlossen, ist die Gastronomie-Situation im Ort sehr schlecht. Alle hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung eines Restaurants. So war ich heilfroh, dass uns der Obst- und Gartenbauverein des Ortes seinen schönen Saal über dem Kelterhaus zur Verfügung stellte.

Samstag: Anreisetag. Bereits am frühen Nachmittag gab's Kaffee und Kuchen beim Obst- und Gartenbauverein.
16:00 Uhr zweistündige Kurzwanderung, 170 Hm
Bedeckt, aber wenigstens kein Regen. Die Frühankommer konnten mit einer kurzen Wanderung auf einem schönen Felsenpfad über den gleich neben Busenberg gelegenen Dickenberg schon ein bisschen ins Felsenland hineinschnuppern. Der Weg ist Teil des
Busenberger Holzschuhpfades (Flyer). Abgesehen vom Sprinzel (auch Dickenbergturm genannt) sind die Felsen kleineren Ausmaßes, weisen aber interessante Formationen auf, die es zu bewundern galt. Schöne Aussicht vom Sprinzel auf Busenberg, Drachenfels und Geierstein. Nach einem Foto von der Gruppe ging's wieder hinunter.

Am Abend im Saal des Obst- und Gartenbauvereins versorgte uns dann die Metzgerei Andelfinger aus Erfweiler mit einer leckeren rustikalen Kalten Platte, zu der Ursel und ich noch Gemüse und diverse Salate eingekauft hatten. Der Verein stellte die Getränke. Außerdem gab es saisonbedingt Neuen Wein und Zwiebelkuchen. Um unseren weitangereisten Mitgliedern die Pfalz auch mundartlich etwas näher zu bringen, habe ich das beliebte Lied eines unbekannten Verfassers „Auf Ihr Brieder in die Palz“ für unsere Belange umgetextet und vorgetragen.

Sonntag: Ab und bis Weißensteiner Hof: Reine Gehzeit 1 h, 140 Hm – Burgbesichtigung 1,5 h, 70 Hm – Ab und bis Hotel: + 1 h, + 90 Hm, Start 09:00 Uhr
Kurze Wanderung zu Heidenberg und Drachenfels. Zunächst besuchten einige von uns die von den Alliierten gesprengte Luftschutzbunkeranlage am Fuß des Heidenberges. Ein schöner Pfad führte uns dann vorbei an einem Fels mit einer langen frei liegenden
Wurzel, die vom Fels herunter in den Boden führt. Dann ging's hinauf zum fast 60 m hohen Schlüsselfels, auch Heidenpfeiler genannt (siehe auch wanderportal-pfalz). Namensgeber für diesen Felsen ist der am Fuße eingravierte Abtschlüssel als Grenzzeichen des Bistums Weißenburg. Für die Schwindelfreien bot sich leider nur eine getrübte Aussicht von der ungesicherten vorderen Spitze des Felsens nach Osten. Wie ein Märchenschloss lag die Burg Berwartstein im Dunst. Der Blick reicht normalerweise bis zum Rödelstein (siehe wanderportal-pfalz) und zur Burgruine Lindelbrunn (siehe auch wasgauburgen, wanderportal-pfalz). Auf einem schönem Kammweg wanderten wir vorbei an langen Senken, die durch die Sprengungen von Bunkeranlagen entstanden sind, und erreichten den Buchkammer-Felsen. Dort existiert eine Felsenkammer, deren Sinn bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnte. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Vorburg vom Drachenfels. Den viereckigen Eingang kann man von unten sehen. Um hinein zu gelangen, muss man ein paar Meter mit einfacher Kletterei überwinden. Für Ungeübte ist es dennoch schwierig und gefährlich. Eine vor kuzem aufgestellte Bank lädt zum Ausruhen und Schauen Richtung Norden ein. Direkt zu Füßen erhebt sich die majestätische Felsenburgruine Drachenfels, dahinter erblickt man den Eilöchelfelsen, weiter rechts Eckfelsen, Kreuzelfelsen, Dreifelsen, Pferchsfeldfelsen, weiter links die Burgtrilogie Altdahn und davor den Sprinzelfelsen. Mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit und Überspringeen oder Überklettern einer Felsspalte kann man den vorletzten Pfeiler dieses ungesicherten Felsens erreichen, was sich nur vier von uns zutrauten. Der Blick ins Felsenland ist grandios. Zusätzlich zu der Aussicht von der Bank sind zu sehen: Geierstein, Lämmerfels, Büttelfels, Braut und Bräutigam und der Hochstein.

Nach ausgiebigem Schauen trotz der getrübten Sicht stiegen wir vom Heidenberg herab und kehrten noch vor der Besichtigung der Felsenburgruine Drachenfels (siehe auch wasgauburgen, wanderportal-pfalz) zu einer kurzen Rast in der Drachenfelshütte ein. Dort begrüßte uns Norman Fritzinger, um uns durch die Burg zu führen. Fritzinger ist Dozent für Früh- und Vorgeschichte an der Universität Saarbrücken und führt selbst Grabungen im Burggelände durch. Einen kompetenteren Mann gibt es nicht. Außerdem ist er 1. Vorsitzender eines historischen Vereins mit dem keltischen Namen Vosegus. Eineinhalb leider verregnete Stunden lauschten wir seinen spannenden und interessanten Ausführungen während der Besichtigung. Der hochaufragende Felsen mit schönen Erosionsgebilden bietet bei schönem Wetter einen Panoramablick par excellence. Eine luftige Eisentreppe führt zum höchsten Punkt mit einer in den Fels gehauenen Zisterne. Dort erzählte „Walter aus der Pfalz“ die lustige Geschichte vom Test meines Filtergerätes, wobei ich vom äußerst schmutzigen Wasser aus der Zisterne trank – nach dem Filtern, versteht sich. Nachzulesen in unserer Zeitschrift Heft „4. Quartal 1996“. Da selbst viele (neue) I.W.F.-Mitglieder dieses Heft nicht besitzen, habe ich den Bericht eingescannt und ihn am Schluss dieser Seite hinzugefügt.

Dann kehrten wir zur wohlverdienten Mittagsrast in die Drachenfelshütte ein. Da die meisten von uns Nichtpfälzer sind, gab es für viele auch erstmals Pfälzer Kost. Am Nachmittag fand dann unsere Mitgliederversammlung im Saal des Obst- und Gartenbauvereins Busenberg statt. Abends lieferte unser Metzger dann gefüllte Hähnchenschenkel und Schnitzel mit Salat.

Nachfolgend der Bericht über Wasserfilter und den Test des Gerätes. Für den, der unsere neuen Hefte kennt, ist es auch interessant zu sehen, wie sehr sich seit 1996 die Qualität der I.W.F-Zeitschrift verbessert hat.











Monag: Reine Gehzeit 04 h 50 Min, 600 Hm, geplanter Start 08:30
Da wir aufgrund des schlechten Wetters später losgewandert sind, haben wir die Besichtigung der Burg Kleinfrankreich ausgelassen. Zunächst ging es vorbei an den Buhlsteinen ins Erlenbachtal, dann u.a. entlang an
Pferdekoppeln hinauf zur Burg Berwartstein, wo sogleich die interessante Burgführung begann. Beachtenswert sind der ca. 100 m tiefe Brunnen, die düsteren engen Kellergewölbe und die phantastische Aussicht vom Burgturm. Die verschiedenen Räume beherbergen auch diverse Museumsstücke, wie eine Truhe, ein Bett, einen Keuschheitsgürtel und vieles mehr. Das Mittagessen nahmen wir im historischen Rittersaal ein. Dann wanderten wir auf dem Sagenweg Richtung Jüngstberg, u.a. durch einen gespenstischen Hohlweg in der Gemarkung „Im Leichenfeld“. Nun konnten wir den Schlüsselfels, auf dem einige am Tag zuvor standen, von unten bewundern. Majestätisch erhebt er sich über dem Tal. An der Schutzhütte am Fuße des Jüngstberges bog die Gruppe Z ab, um auf kurzem Wege zum Hotel zu gelangen, aber nicht ohne noch im Busenberger Biergarten Station zu machen. Die anderen bestiegen den Jüngstberg auf einem schönen steilen Pfad. Die doch noch recht schöne Aussicht vom gesicherten Gipfelfels, der Kanzel (siehe wanderportal-pfalz), belohnte die Mühe. Da ich alle Gipfelstürmer als trittsicher einstufte, überschritten wir den Kamm auf einem Trampelpfad, vorbei an weiteren imposanten Felsen. Der teilweise weglose Absieg war nicht einfach, aber alle meisterten ihn mit Bravour. Dann wanderten auch wir zurück zum Hotel.

Abends versorgte uns der Obst- und Gartenbauverein mit Wurstsuppe und leckerem Kesselfleisch mit Sauerkraut. Danach hatte ich eine Überraschung parat, denn ich organisierte einen Alleinunterhalter, der für eine schöne ausgelassene Stimmung sorgte, die in einer alle mitreißenden Polonaise endete.

Dienstag: Rucksackverpflegung. Reine Gehzeit 4 h, 500 Hm, Start 08:30 Uhr
Vier Berge standen auf dem Programm, davon drei mit phantastischer Aussicht bei schönem Wetter. Zunächst wanderten wir auf schönem Pfad auf den unmittelbar nördlich an Busenberg grenzenden
Eichelberg mit dem Dreifelsen und dem gesicherten Kreuzelfelsen, von wo aus wir nur einen getrübten Blick auf Busenberg und den Drachenfels werfen konnten. Das Erklettern des höchsten Punktes mit dem Kreuz mussten wir leider wegen Nässe unterlassen. Da wir auch auf den Abstecher zum Eckfelsen verzichteten, hatten wir genügend Zeit. Auf einem schönen Hohlweg mit von Klee begrünten Hängen erreichten wir das Tal , das zur Bärenbrunnermühle führt. Kurz davor bogen wir rechts ab, um auf schmalem steilem Zickzackpfad zu den Pferchsfeldfelsen am Langenwald aufzusteigen. Auch hier hatte man die Grenze des Bistums Weißenburg mit einem gut sichtbaren Abtschlüssel am Fels gekennzeichnet. Die Gruppe W kletterte noch ein Stück am Fuß der nassen Felsen entlang. Laut Programm war an diesem Tag keine Einkehr vorgesehen. Aufgrund des schlechten Wetters entschied ich mich aber, das Mittagessen im Bühlhof einzunehmen. Da wir aber noch Reste von den vorhergehenden Abendessen übrig hatten, legten wir zuvor noch eine Steh-Picknickpause ein, die auch dank der „Augentropfen“ zu einem schönen Ereignis avancierte.

Am Nachmittag gingen wir auf einem moderat ansteigenden Forstweg zum Aussichtsfelsen auf dem Löffelsberg hinauf. Da es auflockerte, bot sich ein schöner Blick hinüber zu den langgestreckten imposanten Pferchsfeldfelsen. Die Herkunft der langen weißen Flecken am senkrechten Fels lässt sich kaum erraten. Es sind die Kotablagerungen der Falken, die hier ihre Nester hatten. Daher sind viele Felsen im Frühjahr zur Brutzeit gesperrt. Nach einem Gruppenfoto wanderten wir sodann auf einem brandneuen wunderschönen Pfad über den gesamten Bergrücken in herrlicher Natur. Im Zickzack ging's auf schmalem Pfad hinunter und dann wieder hinauf zu den Buhlsteinen, einem langgestreckten Felsmassiv, das leider von Bäumen verdeckt und somit aus der Ferne nicht sichtbar ist. Die Felsen weisen mehrmals Lücken auf, weshalb Einheimische den Felsen auch den Namen „Eisenbahn“ verliehen hatten. Der hoch aufragende Buhlsteinpfeiler bot eine herrliche Aussicht, u.a. zur Burg Berwartstein. Ohne Regen, aber mit viel Dunst und Wolken, kehrten wir zum Hotel zurück.

An diesem Abend lieferte unser Metzger köstlichen Spießbraten, den wir mittels seiner mobilen Grillstation selbst brutzelten.

Mittwoch: Ab/bis Bruchweiler: Reine Gehzeit 2 h 20 Min., 340 Hm (entlang der Retschelfelsen und incl. Dürrenstein). Ab/bis Hotel + 2 h, + 170 Hm, Start 8:30 Uhr
Zunächst wanderten wir nach
Bruchweiler, vorbei am Dickenberg und an den Pferdekoppeln des Sandbühler Hofes. Dann trennten sich die Gruppen. Die Gruppe W nahm einen schmalen Pfad unter die Füße, der sich noch kurz vor Erreichen eines breiteren Weges verlor, so dass wir noch ein kleines Stück weglos, vorbei an einem gesprengten Bunker aus dem letzten Weltkrieg, gehen mussten. Vorbei an einer ehemaligen Pferdetränke erreichten wir den Retschelfelsen. Direkt am Fuße des imposanten Felsens stiegen wir auf schmalem schwierigem Trampelpfad weiter empor. Unter einem der größten Felsendächer des Pfälzer Waldes legten wir eine kurze Rast ein. Ein weiterhin nicht einfach zu begehender Pfad führte uns, vorbei an vielen Felsen, zum Rauhberg mit der Kaiserslauterer Hütte. Steil ging's dann hinunter, nochmals an schönen Felsen vorbei. Im Tal trafen wir dann die andere Gruppe. Den Dürrenstein ließen wir aus und wanderten zusammen zum Reinigshof. Dort trennten sich bereits wieder unsere Wege. Die Gruppe Z nahm den kurzen Weg zur Bruchweilerer Hütte am Schmalstein, während wir noch zu dem hoch aufragenden gewaltigen Napoleonfelsen aufstiegen, bevor auch wir die Hütte erreichten.

Obwohl aufgrund einer falsch angegebenen Telefonnummer nicht angemeldet, bekamen wir recht schnell unsere Mittagsmahlzeit. Und – welch eine Freude, die Sonne kam heraus. Der Gruppe W stand nochmals ein schönes Programm bevor. Wir stiegen zu den Bruchweiler Geiersteinen auf, an deren beiden Enden Felsen abgesprengt wurden um Flakstellungen Platz zu machen. Auch hier wanderten wir direkt am Fuß des Felsens und weiter auf einem Kamm bis zu dem Punkt mit Aussicht auf Bruchweiler. Schöne Waldwege führten uns dann zurück zum Hotel. Siehe auch wanderportal-pfalz/Tour6

Am Abend gab es dann wieder ein Schmankerl in puncto Essen: Geräucherte Lachsforellen. Am Tag zuvor gefangen, gewürzt und eingelegt und mittels einer mobilen Räucherstation direkt vor Ort zubereitet. Eine Delikatesse! Zur Unterhaltung inszenierte Ingrid nach dem Essen ein amüsantes „Kutscherspiel.

Donnerstag: Ohne Alternative ab und bis Dahn-Büttelwoog: Reine Gehzeit 4 h, 14 km, 420 Hm
Anfahrt mit Pkw's bis Dahn-Büttelwoog.
Ein absolutes Highlight, der Premiumwanderweg
Dahner Felsenpfad. Auf nur 14 km Länge präsentieren sich 15 Felsen, von denen vier (bei schönem Wetter) eine phantastische Aussicht bieten: Pfaffenfels (Aussicht), Schillerfelsen, Schwalbenfelsen (Aussicht), Felsenarena, Elwetritschefels, Hirschfelsen, Schusterbänkel, Mooskopf, Schlangenfelsen, Roßkegelfels, Ungeheuerfelsen, Büttelfels, Lämmerfelsen (Aussicht), Braut und Bräutigam und Wachtfelsen (Aussicht) Als Alternative bot ich für die Konditionsstarken einen einstündigen Schlenker zur Burgruine Neudahn, wobei drei weitere Felsen passiert werden: Satansbrocken, Hexenpilz und Felsentor. Siehe wanderportal-pfalz.de/Tour5.

Kein Regen, aber auch keine gute Sicht wegen des vielen Dunstes. Gleich zu Beginn der Wanderung erstiegen wir den gesicherten Pfaffenfelsen. Einige von uns trauten sich aber weiter vor auf den ungesicherten Fels. Am Schillerfelsen mit dem markanten Fenster ging es steil hinauf. Der Pfad führt durch einen schmalen Spalt im Felsen weiter zum nächsten Aussichtspunkt, dem Schwalbenfelsen. Danach wanderte die Gruppe Z über den Elwetritschefels zur Dahner Hütte. Die Gruppe W bog vom Felsenpfad ab und erreichte zunächst den Satansbrocken. Dann ging's vorbei am Hexenpilz zur Ruine Neudahn, die wir ausgiebig besichtigten, bevor wir beim Abstieg ins Tal das Felsentor (Foto 1, 2, 3) passierten. Der Felsenland Sagenweg führte uns nun, vorbei am Neudahner Weiher mit Campingplatz, durchs liebliche Moosbachtal zur Dahner Hütte, wo die andere Gruppe bereits auf uns wartete. Mehrere Freischoppen Pfälzer Weines, spendiert von den Hüttenwirten, trugen zur frohen Stimmung bei.

Auf wunderschönem Pfad, teils steil und im Zickzack, teils gesichert, kamen wir innerhalb kurzer Zeit an fünf Felsen vorbei: Hirschfelsen, Schusterbänkel, Mooskopf, Schlangenfelsen und Roßkegelfels. Nach einer kurzen Rast am Rothsteigbrunnen wanderten wir an dem langgestreckten viele urige Formen bildenden Ungeheuerfelsen vorbei. Nochmals mussten wir aufsteigen, um zum mächtigen Büttelfels zu gelangen. Hier stand eine leichte Kletterpartie zu einem tollen Felsfenster mit herrlichem Blick auf die Lämmerfelsen auf dem Programm. Wegen der Nässe war es aber zu gefährlich. Daher gingen wir gleich zum mit vielen Felstürmen gegliederten Lämmerfelsen weiter. Auch hier konnte man das Naturhandwerk der Erosion betrachten. Vorbei an einem weiteren Wahrzeichen Dahns, an den Felsen „Braut und Bräutigam, bestiegen wir auf Eisenstufen unseren letzten Felsen, den Wachtfelsen. Die Aussicht war nicht besonders, aber immerhin konnte ich den (getrübten) Blick auf die Lämmerfelsen fotographisch festhalten. Sogar Erikas Hunde schafften den Auf- und Abstieg auf diesen Felsen. Ein erlebnisreicher Tag, an dem wir aber doch alle froh waren, als wir im Restaurant auf dem Campingplatz Büttelwoog im Trockenen sitzen und uns mit griechischen und deutschen Spezialitäten vom Holzkohlengrill verwöhnen lassen durften.

Freitag: Rucksackverpflegung.
Ab und bis Parkplatz Altdahn: Reine Gehzeit 3 h 20 Min, 420 Hm – Burgbesichtigung 1 h – Ab und bis Hotel + 2 h, + 240 Hm, Start 08:30 Uhr

Beide Grupppen trafen sich am Kiosk vor der Burgentrilogie Altdahn,(siehe auch wanderportal-pfalz) Grafendahn und Tanstein, auch Dahner Schlösser genannt. Die Gruppe Z reiste per Pkw an, die Gruppe W zu Fuß. Obwohl der Weg eindeutig ist, passte ich nicht auf, so dass wir uns -das einzige Mal- verlaufen hatten und somit länger als eine Stunde unterwegs waren. Auf den Burgen begann sogleich die interessante Führung mit Besuch des Museums, in dem auch ein Modell der Burgen, wie sie früher aussahen, ausgestellt ist. Obwohl sie wie eine Einheit aussehen, sind es doch drei verschiedene und nicht gleichzeitig im 12. und 13. Jh. erbaute Burgen, die nach einer wechselvollen Geschichte im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 endgültig von den Franzosen zerstört wurden.

Sodann wanderten wir hinunter und wechselten über schöne Wiesenwege auf die andere Seite des Tales und erreichten den Aussichtspunkt „Burgenblick“, leider ohne Burgen zu sehen, da die zwischenzeitlich gewachsenen Bäume den Blick auf die Dahner Schlösser verwehren.

Der Wettergott meinte es heute mal gut mit uns, so dass wir auf dem steinernen Tisch vor dem Aussichtsfelsen Käse, Pfälzer Dosenwurst und allerlei Beitaten ausbreiten und das zünftige Picknick genießen konnten. Die das doch recht fette, deftige Mahl abrundenden „Augentropfen“ bräuchten eigentlich gar nicht mehr erwähnt zu werden.

Die Gruppe W stieg noch auf den Hochberg mit dem imposanten Römerfelsen, auf den eine Eisentreppe mit genau 100 Stufen emporführt. ... und endlich – Aussicht! Zwar noch etwas diesig, aber immerhin konnten wir die Blicke zu der Kulisse der Dahner Schlösser hinüberschweifen lassen.

Die Gruppe Z war schon über Lachberg und Kuckucksfelsen zum Jungfernsprung vorausgegangen; wir, die Gruppe W, folgten. Über diesen Bergkamm führt ein wunderschöner Pfad, der sowohl den Dahner Rundwander- als auch den Elwetritscheweg einschließt. Am Elwetritsche-Ritualplatz für Baum- und Bodenbalz auf dem Lachberg genossen wir die Sonne. Den pfälzischen Sagenvogel bekamen wir leider nicht zu sehen, aber schon manch ein unwissender Zugereister blieb nachts alleine mit Sack und Laterne im Wald stehen, weil einheimische Schlitzohren ihn glauben machten, sie würden ihm diesen flugunfähigen Vogel in den Sack treiben.

Wie eigentlich alle Felsen, ist auch der Kuckucksfelsen, den wir passierten, eine imposante Erscheinung. Der Jungfernsprung (siehe auch wanderportal-pfalz) jedoch, mit seinem 70 Meter hohen senkrechten Felsen ist ein absolutes Highlight und das Wahrzeichen der Stadt Dahn. Man genießt einen schönen Blick auf die Stadt und die umliegenden Felsen, so auch auf den gegenüber liegenden Schwalbenfelsen, auf dem wir tags zuvor die (etwas getrübte) Aussicht genossen. Der Sage nach stürzte sich eine Jungfrau, vor ihrem Verfolger fliehend, in die Tiefe und kam unversehrt im Tal an.

Auf der Südseite von Dahn wartete der letzte Höhepunkt des heutigen Tages auf uns, der Hochstein, ein phantastischer Aussichtsfelsen (siehe auch wanderportal-pfalz). Leider waren einige schon zu müde und gingen am Fuße des Berges zu den Autos zurück. Die Unermüdlichen jedoch genossen nochmals einen schönen Pfad und wanderten auf dem Dahner Rundwanderweg, gleichzeitig Felsenland Sagenweg, vorbei an der Soldatenhütte und an den Haferfelsen zum Parkplatz. Die vorgesehene Umrundung der Haferfelsen musste wegen der Gefahr bei Nässe ausfallen. Vom Parkplatz aus haben wir aber standesgemäß auf einen fahrbaren Untersatz verzichtet und noch den einstündigen Rückweg zum Hotel unter die Füße genommen.

Am Abend wartete eine weitere Überraschung auf die Teilnehmer. Ich hatte die Musikergruppe Namenlos engagiert, die mit 14 Mann auftrat, Gitarrenspieler, verstärkt noch durch Mundharmonikas und eine Mandoline. Unser Metzger lieferte frischen Saumagen, original in richtigen Saumägen, der allen phantastisch mundete. Natürlich hatte ich die Musiker auch zum Essen eingeladen. Danach spielten sie unermüdlich auf. Nach anfänglicher Müdigkeit unsererseits rissen sie im Laufe des Abends alle mit, so dass wir noch einen schönen Abend mit viel Gesang erleben durften.

Samstag: Reine Gehzeit 5 h 20 Min., 600 Hm. Gruppe Z hat mehrmals Abkürzungsmöglichkeiten.
Wir hatten wahrlich fast die ganze Woche kein gutes Wetter. Aber wenigstens regnete es die meiste Zeit nicht. Heute allerdings war Dauerregen angesagt. Die meisten nahmen daher den direkten Weg zum Wanderheim
Dicke Eiche (siehe auch Pfälzerwaldverein-Hauenstein). Nur sieben „Aufrechte“ wagten den Abstecher zum Hühnerstein. Aber der lohnte sich. Eine Eisenleiter führt auf diesen 12 m hohen Felsturm, auf dessen kleinem Podest wir zum Gruppenfoto zusammenrückten. Der Abstieg erfolgte aus Sicherheitsgründen rückwärts. Nach der Mittagsmahlzeit in der Hütte, bei der wir uns nochmals Pfälzer Kost munden ließen, mussten wir wieder hinaus in den Regen. Das volle Programm wollte niemand mehr durchziehen. Wir ließen daher schweren Herzens das Wegstück über den Hahnberg mit dem über eine luftige Brücke erreichbaren
Hahnfelsen, den abenteuerlichen Bänderfels und den Hegerturm aus, um wenigstens noch über den Kahlenberg zum Aussichtsfelsen mit „Rundblick Schindhard“ zu wandern. Zuvor passierten wir noch die im Wald versteckten Schafsfelsen, von denen der wie oben draufgesetzt wirkende wacklige Schandarifelsen wegen Einsturzgefahr nicht mehr beklettert werden darf. Der Regen ließ nach, und so konnten wir diesen Wackelstein doch noch bei einigermaßen gutem Licht betrachten. Die Sicht wurde besser, so dass wir von dem schönen Aussichtsfelsen oberhalb von Schindhard den Blick bis zum Drachenfelsen schweifen lassen konnten. Da sich sogar die Sonne blicken ließ, wanderten wir auf Rüdigers Vorschlag hin noch auf einem mir bislang unbekannten steilen Zickzackpfad den Haukenberg hinauf zu dem imposanten Felsmassiv Hasentisch. Nach kurzer Zeit erreichten wir sodann den Hexenplatz mit dem Kelterhaus, wo aufgrund der Hammerdorf-Wettbewerbe der Obst- und Gartenbauverein ein lustiges Transparent angebracht hatte.

Abends kehrten wir im Landgasthof Weißensteiner Hof ein, wo wir im Nebenzimmer unseren Abschluss feierten. Mit Pfälzer Liedern, Vorlesen der Tagesberichte und einigen Dankesworten beschlossen wir eine trotz schlechten Wetters erlebnisreiche Woche.

Sonntag: Abreisetag. Herrlicher Sonnenschein, und das erstmals am Abreisetag. Das muss man erst mal verkraften. Wenigstens präsentierte sich der berühmte Felsen Teufelstisch (siehe auch wanderportal-pfalz) bei Hinterweidenthal in bestem Licht all denen, die noch etwas Zeit hatten. Mit einer kurzen Gehzeit von 30 min. hin und zurück und 60 m Höhendifferenz war es ein gemütlicher Spaziergang zum Abschluss. - Die Wanderwoche ist Geschichte.