Hauber-Anlage mit Hauberbrunnen
Die Anlage besteht aus einer monumentalen Brunnenanlage mit beidseitiger Freitreppe und erhöht liegender Plattform. In den Jahren 1898/99 von dem Lehrer, Ingenieur und Erfinder („Hauber-Ofen“) Ludwig Heinrich Hauber (1827-1902), einem Wohltäter der Stadt, errichtet. Als Baumaterial diente roter und gelber Buntsandstein. Seitliche Ablaufrinnen des Brunnens bestehen aus Phryganeen- und Sinterkalk unbekannter Herkunft.
Der Hauberbrunnen galt seinerzeit als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Neustadts und war die schönste und meistbesuchte Zieranlage auf der Südseite der Stadt.
Die Plattform oberhalb des Brunnens wurde früher von einer von Ferdinand von Miller (München) im Jahr 1897 gegossenen bronzenen, „kriegerischen“ Germania-Statue
gekrönt. Von der 12.000 Mark teuren Statue ist heute nur noch der Sockelstein mit mehreren Inschriften, u. a. von Bayernkönig Ludwig I., und zu Ehren des Gründers (rechts) vorhanden. Miller hatte auch die die„friedliebende“ Germania des Niederwald-Denkmals bei Rüdesheim geschaffen.
Im Osten und Westen vom Sockel der Germania stehen zwei von Hauber 1899 errichtete Gedenksteine. Der im Westen befindliche mit einem Lebensspruch Haubers („Salve“), der östliche zum Gedenken an Haubers Freund, den 1897 verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden des Verschönerungsvereins, den kgl. Studienprofessor Friedrich Becker. Ein von der Karolinenruhe hierher verbrachter Gedenkstein mit Inschrift zu Ehren der Ehefrau Karoline Hauber ist heute verschwunden.
Der im Jahr 1900 von der Stadt nach Plänen von Dochnahl jun. angelegte Park war mit reichem Baumbestand besetzt. Von der ursprünglichen Bepflanzung von 1899 sind nur noch zwei Stieleichen vorhanden; die übrigen Bäume wurden zwischen 1920 und 1940 sowie zwischen 1970 und 1980 gepflanzt. Die Spitzahorne dürften zumindest teilweise wild aufgegangen sein.
Um die Anlage kümmerte sich seit 1999 die „Bürgerinitiative Hauber-Anlage“. Die gärtnerische Pflege haben etwa 20 Aktiven der Initiative übernommen. Der Brunnen wurde zusammen mit den Stadtwerken in Stand gehalten. Für die Baumpflege ist die Abteilung Garten und Friedhof der Stadtverwaltung zuständig. Es wurde der Brunnen gereinigt, die Treppen und Treppenbrüstung saniert und 2005 eine Brunnenbeleuchtung eingebaut. Die Bürgerinitiative hat dafür etwa 15.000 € aufgebracht. Der Plan, wieder eine Statue auf dem Sockel aufzustellen, wurde verworfen.
Ab ca. 2010 reduzierte sich zunehmend die Anzahl der engagierten Teilnehmer und die Pflege konnte nicht mehr wahrgenommen werden.

Mit freundlicher Genehmigung Auszug aus: Klaus Hünerfauth - Axel Rehe, Die ehemaligen Parkanlagen am Nollen in Neustadt an der Weinstraße, Sonderdruck der Bezirksgruppe Neustadt im Historischen Verein der Pfalz